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Eigene Songs komponieren – ganz ohne Instrument oder Notenkenntnisse? Mit spezialisierten KI-Diensten ist das heute kein Problem mehr. Sie analysieren unzählige Musikstücke, erkennen Muster und erzeugen daraus neue Kompositionen inklusive Text, Melodie und Arrangement. Das macht nicht nur Spaß, sondern eröffnet auch vollkommen neue kreative Möglichkeiten.
Vor allem Content-Creator und Hobby-Musiker profitieren: Wir zeigen, wie KI-Songgeneratoren funktionieren und welche Plattformen sich besonders lohnen.
So funktioniert Musikproduktion mit KI
KI-Musikgeneratoren arbeiten alle nach einem ähnlichen Prinzip: Sie geben ein paar Eckdaten ein – Genre, Stimmung, Länge oder einen kurzen Text – und die Software erstellt daraus einen kompletten Song. Dahinter stecken Modelle für maschinelles Lernen, die Millionen Musikstücke analysiert haben und daraus Strukturen für Melodie, Rhythmus und Lyrics ableiten.
Manche Plattformen erlauben es sogar, eine Melodie zu summen oder ein Instrumental hochzuladen, das dann von der KI erweitert oder remixt wird.
Zur Kostenfrage: Viele Dienste bieten eine kostenlose Einstiegsversion, die meist auf einige Tracks pro Monat begrenzt ist oder nur für private Nutzung freigegeben wird. Wenn Sie Songs kommerziell einsetzen oder unbegrenzte Downloads möchten, brauchen Sie in den allermeisten Fällen ein kostenpflichtiges Abo. Die Preise liegen in der Regel zwischen 10 und 30 Euro pro Monat.
Hier ein kurzer Ablauf anhand des Tools Udio, wie eine klassische Songerstellung aussieht:
- Prompt eingeben: Starten Sie mit einer simplen Texteingabe, zum Beispiel “Love Song, Country Style, 2 Minuten” oder “Erstelle einen Rap-Song über das Oktoberfest in München”. Falls Ihnen nichts einfällt, klicken Sie auf das kleine Würfelsymbol für eine Zufallsbeschreibung. Wichtig: Geben Sie explizit an, in welcher Sprache der Song sein soll. Ansonsten übernimmt die KI in der Regel die Sprache, in der der Prompt verfasst ist.

Geben Sie zuerst einen Prompt ein, was erzeugt werden soll.
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- Lyrics & Instrumental: Legen Sie fest, ob der Song Lyrics haben soll (autogeneriert oder manuell von Ihnen eingefügt) oder instrumental ist.

Sie können Songlyrics erstellen lassen (“Auto-Generate”), eigene verwenden (“Custom”) oder komplett weglassen (“Instrumental”).
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- Feintuning: Vor dem Erstellen gibt es zusätzliche Regler, die bei jedem Tool unterschiedlich sind. Bei Udio kann man zum Beispiel festlegen, wie stark der Prompt den Inhalt prägen soll, wie klar die Stimme klingt oder wie deutlich die Lyrics sein sollen. Klicken Sie dann auf “Create”.

Bevor Sie einen Song erstellen, können Sie diverse Einstellungen vornehmen.
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Das Ergebnis ist stets ein fertig produzierter Track – oft sogar mehrere –, den Sie sofort anhören, herunterladen oder weiterbearbeiten können. So lässt sich etwa ein Intro oder Outro ergänzen, eine weitere Strophe anhängen oder ein Remix erstellen.
Beliebte KI-Musikgeneratoren im Überblick
Udio

Udio AI
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Das Tool, das wir gerade vorgestellt haben und welches Sie in den Bildern sehen, ist Udio, das oft als “ChatGPT für Musik” bezeichnet wird. Hier geben Sie einfach einen Prompt ein – etwa “Love Song im Country Style” – und die KI erstellt daraus bis zu vier Songs gleichzeitig, die Sie später noch anpassen oder erweitern können. Die Bedienung ist vergleichsweise intuitiv, sodass man auch ohne Vorwissen schnell zu Ergebnissen kommt.
In der kostenlosen Version lassen sich pro Tag drei Songs in voller Länge (maximal 2:10 Minuten) generieren; alle weiteren sind auf kurze 32-Sekunden-Clips beschränkt und dienen eher als Preview.
Wer mehr Freiheiten möchte, braucht ein Abo ab 12 Euro im Monat (oder 10 Euro monatlich im Jahresabo). Erst in den kostenpflichtigen Plänen ist es auch möglich, eigene Audios oder Styles zu verwenden, an denen sich die KI orientiert. Damit ist die Basisversion stark eingeschränkt, für einen ersten Eindruck aber durchaus geeignet.
AIVA

AIVA Song Editor
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Ein Klassiker unter den KI-Generatoren ist AIVA. Die Plattform ist schon seit 2016 aktiv und hat sich auf orchestrale Musik spezialisiert – also Soundtracks für Games, Filme oder Werbung. Besonders interessant ist die Möglichkeit, eigene Styles zu kreieren und auf deren Basis neue Kompositionen erzeugen zu lassen. Diese Stücke können anschließend noch im Detail editiert werden, was AIVA sehr flexibel macht.
Allerdings ist das Tool nicht ganz selbsterklärend: Es gibt zwar zahlreiche Tutorial-Videos, doch die vielen Einstellmöglichkeiten setzen gewisse musikalische Kenntnisse voraus. Für Einsteiger, die einfach nur schnell Songs erstellen wollen, ist AIVA daher weniger geeignet – für fortgeschrittene Nutzer eröffnet es dagegen gigantische kreative Freiheiten.
In der Gratisversion können drei Stücke pro Monat mit maximal drei Minuten Länge erzeugt werden (nur mit Namensnennung und ohne kommerzielle Lizenz). Das Standard-Abo startet bei 15 Euro im Monat (elf Euro monatlich im Jahresabo) und erlaubt bis zu 15 Downloads, während die Pro-Version für 49 Euro im Monat (33 Euro monatlich im Jahresabo) gleich 300 Kompositionen pro Monat inklusive eigenem Copyright freischaltet.
Suno AI

Suno AI
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Suno AI setzt stärker auf Spaß und Vielseitigkeit. Hier entstehen Songs, die oft durch ihre humorvollen Lyrics auffallen – etwa Power-Balladen über Kaffee oder Rap-Songs über Alltagsgegenstände. In der kostenlosen Version lassen sich etwa zehn Songs pro Tag erstellen, für ernsthaftere Nutzung oder kommerzielle Projekte braucht es ein Abo.
Die Preise beginnen bei 9 Euro im Monat für bis zu 500 Songs, größere Pakete reichen bis zu mehreren Tausend Titeln. Auch hier gibt es eine Art Style-Feature namens “Persona”, mit dem man Styles oder Stimmen von Songs wiederverwenden kann, um ähnliche Kreationen hervorzubringen.
Soundful

Soundful AI
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Wer vordergründig Hintergrundmusik für Content benötigt oder besondere Klänge wie Solfeggio-Frequenzen erzeugen möchte, sollte sich Soundful ansehen. Das Tool richtet sich an Youtuber, Streamer und Podcaster, die auf Knopfdruck lizenzfreie Tracks erstellen wollen. Über 50 Stilvorlagen stehen zur Auswahl – von Lo-Fi bis EDM – und jeder Titel wird so generiert, dass er urheberrechtlich unbedenklich ist.
Im kostenlosen Plan können zwar unbegrenzt Songs erstellt, aber nur ein Track pro Monat heruntergeladen werden. Mit dem Premium-Jahresabo für fünf Dollar monatlich gibt es bereits 100 Downloads pro Monat, während der Pro-Jahrestarif für zehn Dollar bis zu 400 Downloads bietet.
Neben Udio, AIVA, Suno und Soundful gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Plattformen, die spannend sein können, darunter MusicGPT und Soundraw. Besonders erwähnenswert ist Loudly: Das Tool stammt aus Deutschland, entwickelt von der Loudly GmbH in Berlin, und bietet eine weitere intuitive KI-Musikengine, die Sie ausprobieren können.
Neben Udio, AIVA, Suno und Soundful gibt es zahlreiche weitere spannende Plattformen, darunter MusicGPT und Soundraw. Besonders erwähnenswert ist Loudly: Das in Berlin von der Loudly GmbH entwickelte Tool bietet eine intuitive KI-Musikengine, die sich auszuprobieren lohnt.
Autor: Florian Kastner, Autor, PC-WELT
Florian Kastner ist seit 2016 als freiberuflicher Autor in den Bereichen IT und Marketing tätig. Sein Fundament bildet ein dreijähriges Informatikstudium, kombiniert mit praktischer Erfahrung und einer klaren Spezialisierung auf die Themen KI, Android und VPN. Als Ghostwriter verfasste er Beiträge sowohl für Computermagazine als auch für renommierte Unternehmen wie Hubspot. Seine Passion: komplexe Sachverhalte verständlich aufzubereiten und sie in anschauliche Tutorials zu überführen.