Stand: 15.11.2025 14:01 Uhr
Hochrangige US-Militärs sollen Präsident Trump mehrere Optionen für militärische Operationen in Venezuela vorgelegt haben. Demnach sollen auch Angriffe auf Ziele an Land erwogen werden.
Von Anne Demmer, ARD Mexiko-Stadt
„Nein zu endlosen Kriegen, nein zu ungerechten Kriegen, kein weiteres Libyen, kein Afghanistan mehr, es lebe der Frieden“, ruft der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro bei einem Umzug der Jugend des Landes einem CNN-Reporter auf die Frage zu, ob er eine Botschaft für seinen Amtskollegen US-Präsident Donald Trump habe.
Später forderte Maduro die Jugendlichen auf, einen Eid zu leisten, ihr „Leben für eine friedliche Zukunft“ Venezuelas zu geben, angesichts eines drohenden Militäreinsatzes der Vereinigten Staaten in Venezuela.
„Wollt ihr, dass sie hierherkommen und unsere Jugend verfolgen?“, ruft Maduro. „Hebt eure Hand, wenn ihr Sklaven sein wollt. Hebt eure Hand, wenn ihr wollt, dass Venezuela eine Kolonie der Yankees wird.“
Ohne Sicherheitspersonal ist der autoritäre Staatschef Maduro im Gemenge der venezolanischen Jugend zu sehen. Er wirkt entspannt. Nicht wie jemand, auf den die US-Regierung eine Belohnung von 50 Millionen Dollar ausgesetzt hat.
Mehrere mutmaßliche Drogenboote angegriffen
Derweil veröffentlichte das US-Pentagon Bilder des größten Flugzeugträgers der Welt – wie es heißt – der nun im Westatlantik stationiert wurde. Auf dem Foto sind auch drei weitere Marineschiffe zu sehen. 4.000 Matrosen sind dort stationiert und Dutzende Kampfjets.
Kriegsminister Pete Hegseth kündigte die Operation „Southern Spear“ an. In den vergangenen zwei Monaten hatten die USA bereits 17 mutmaßliche Drogenboote angegriffen, wobei mindestens 70 Menschen starben. Legitimiert werden diese Angriffe mit dem Kampf gegen „Narco-Terroristen“.
Wollen die USA Machtwechsel in Caracas?
Wegen des massiven militärischen Aufgebots vor der Küste Venezuela gab es zuletzt allerdings Spekulationen, ob die US-Regierung nicht tatsächlich einen Machtwechsel in Caracas anstrebt. Trump bestätigte bereits, dass er verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela freigegeben habe.
Der mexikanische Politologe Carlos Pérez Ricart hält einen Angriff an Land mittlerweile für wahrscheinlich: „Die Frage ist nur, wann und wie. Ich denke, dass dies im Fall von Venezuela so sein wird. Aber auch im Fall von Kolumbien und Mexiko könnten wir morgen mit der Nachricht aufwachen, dass Drohnen kolumbianische oder mexikanische Staatsbürger auf mexikanischem oder kolumbianischem Gebiet getötet haben.“
Die Entsendung von Militärkräften nach Mexiko schloss US-Außenminister Marco Rubio allerdings jüngst aus.
Offenbar „guerillamäßige Reaktion“ in Planung
Der Nachrichtenagentur Reuters liegen Informationen vor, dass Maduros Regime Pläne für eine „guerillamäßige Reaktion“ auf einen möglichen Angriff der USA ausgearbeitet habe.
Im Rahmen einer zweiten Strategie, wie zwei Quellen gegenüber Reuters berichteten, die als „Anarchisierung“ bezeichnet wird, würden regierungsfreundliche Gruppen, darunter auch die Geheimdienste, Chaos auf den Straßen von Caracas säen und Venezuela für ausländische Streitkräfte unregierbar machen.









