Nach Angriffen im Juni Iran behauptet, aktuell kein Uran anzureichern
Stand: 16.11.2025 17:05 Uhr
Die Angriffe Israels und der USA im Sommer haben laut dem iranischen Regime „erhebliche Schäden“ an den Atomanlagen des Landes angerichtet. Erstmals wurde Außenminister Araghtschi nun konkreter: Aktuell finde keine Urananreicherung statt.
Nach den Angriffen Israels und der USA im Juni dieses Jahres reichert der Iran nach Angaben von Außenminister Abbas Araghtschi aktuell kein Uran an. „Es gibt derzeit keine Anreicherung, weil unsere Anlagen – unsere Anreicherungsanlagen – angegriffen wurden“, sagte Araghtschi laut Medienberichten. Zugleich beharrte er auf dem Recht des Landes, das zivile Atomprogramm voranzutreiben: „Dies bedeutet aber nicht, dass sich der Iran sein Recht auf ein ziviles Atomprogramm sowie die eigene Urananreicherung absprechen lassen wird.“
Araghtschi versicherte zudem, dass es im Land keine geheimen Anreicherungsanlagen gebe. Alle Anlagen unterlägen Sicherheitsstandards und der Überwachung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), so der Minister.
Zusammenarbeit mit der IAEA ausgesetzt
Es war die bislang konkreteste Stellungnahme der Islamischen Republik zu ihrem Atomprogramm seit dem zwölftägigen Krieg zwischen Israel und dem Iran, bei dem Israel und die USA im Juni die Atomanlagen des Landes bombardierten.
Der Iran hat nach den Angriffen auf seine Atomanlagen im Juni die Zusammenarbeit mit der IAEA ausgesetzt. Daher liegen keine verlässlichen Informationen über die Schäden an den Atomanlagen vor. Teheran spricht selbst von „erheblichen Schäden“. Diese sollten jedoch schnellstens behoben werden, um das Nuklearprogramm fortzuführen, wie es in Teheran heißt.
Zivile Nutzung oder Arbeit an Atombombe?
Westliche Staaten werfen dem Iran vor, nach der Atombombe zu streben. Nach Einschätzung der IAEA ist der Iran das einzige Land ohne eigene Atomwaffen, das Uran auf 60 Prozent anreichert. Zur Herstellung von Atomsprengköpfen ist auf 90 Prozent angereichertes Uran nötig, zur Stromerzeugung mit Atomkraft ist eine Anreicherung auf 3,67 Prozent ausreichend.
Teheran versichert beharrlich, sein Atomprogramm lediglich zur zivilen Nutzung zu betreiben. Wie viel von dem angereicherten Material und den Kapazitäten des Irans nach den schweren Angriffen der USA und Israels noch übrig ist, ist unklar.










