marktbericht
Gold mit nächstem Rekordhoch DAX auf Erholungskurs nach Kursrutsch
Stand: 13.10.2025 09:32 Uhr
Der DAX kann sich nach seinem Abverkauf vom Freitag stabilisieren und wieder einige Punkte gutmachen. Der sichere Hafen Gold bleibt allerdings gefragt – das gelbe Edelmetall markiert das nächste Rekordhoch.
Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und China geben den Aktienmärkten Rückenwind. Der deutsche Leitindex DAX startet mit Kursgewinnen in die neue Börsenwoche, im frühen Handel geht es für die deutschen Standardwerte um 0,7 Prozent auf 24.413 Punkte nach oben.
DAX startet Gegenreaktion
Nach dem jüngsten Abverkauf kehrt damit wieder etwas Ruhe am deutschen Aktienmarkt ein. Am Freitag war der deutsche Leitindex in den letzten gut 30 Handelsminuten auf Xetra um über 300 Punkte eingebrochen. Der Kursrutsch folgte auf das 33. Allzeithoch in diesem Jahr, das der DAX am Donnerstag bei 24.771 Zählern aufgestellt hatte.
Mildere Trump-Töne schieben Börsen an
Für Erleichterung an den Börsen sorgen zu Wochenbeginn versöhnlichere Töne des US-Präsidenten im Handelsstreit mit China. Nachdem Trump am Freitag noch mit weiteren drastischen Zöllen gedroht hatte, versuchte er am Wochenende, die Wogen zu glätten: „Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut“, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Die USA wollten „China helfen, nicht schaden“.
Gleichwohl sollten sich die Anlegerinnen und Anleger nicht unbedingt in Sicherheit wiegen. So betonte Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management, dass die Entwicklungen vom Wochenende „lediglich Theater vor Verhandlungen“ der beiden Staaten seien. Der Tanz gehe weiter.
Frankreich hält Anleger weiter in Atem
Im Fokus der Anlegerinnen und Anleger bleibt derweil auch Frankreich – die politische Krise im Nachbarland ist weiterhin nicht gelöst. Zwar hat Sébastien Lecornu nach seiner erneuten Ernennung zum Premierminister am Sonntagabend eine neue Regierung gebildet.
Doch der 39-Jährige steht unter großem Druck: Er muss bis Mittwoch einen Haushaltsentwurf vorlegen, während mehrere Oppositionsparteien bereits angekündigt haben, seine Regierung stürzen zu wollen.
US-Futures ziehen massiv an
Rückenwind für den DAX kommt derweil von den deutlich steigenden US-Futures. Der Future auf den Dow Jones zieht aktuell um 0,9 Prozent an, während es für den Future auf den technologielastigen Nasdaq 100 sogar um 1,7 Prozent nach oben geht.
Damit dürften auch die großen Indizes an der Wall Street heute im Handel ab 15:30 Uhr einen Teil ihrer Verluste vorm Wochenende wieder wettmachen. Der Dow Jones hatte sich am Freitag mit einem Minus von 1,9 Prozent aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 2,7 Prozent, und der technologielastige Nasdaq gab 3,6 Prozent nach.
Kursverluste an China-Börsen
Die asiatischen Aktienmärkte, die erst heute auf den wieder aufgeflammten Handelsstreit zwischen den USA und China reagieren konnten, verbuchten am Morgen Verluste. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der Festlandsbörsen verlor zuletzt 0,5 Prozent. Der Hang Seng der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sackte im späten Handel um 2,3 Prozent ab. An der japanischen Börse wurde heute wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
Euro legt weiter zu
Der Euro zieht im frühen Handel um 0,2 Prozent auf 1,1627 Dollar an und baut damit seine jüngsten Kursgewinne aus. Zum Wochenausklang war die europäische Gemeinschaftswährung infolge der neuen Zolldrohungen von Trump in Richtung China über die Marke von 1,16 Dollar gestiegen.
Gold auf Kurs gen 4.400 Dollar?
Die Rekordjagd am Goldmarkt geht derweil weiter – der sichere Hafen bleibt bei den Anlegern angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen beliebt. Der Preis für eine Feinunze des gelben Edelmetalls steigt im frühen Handel auf bis zu 4.078 Dollar. Damit ist Gold so teuer wie noch nie. Das gelbe Edelmetall hatte erst in der vergangenen Woche erstmals die Marke von 4.000 Dollar geknackt.
Unter dem Strich kletterte der Goldpreis im bisherigen Jahresverlauf bereits um über 55 Prozent nach oben. Das Edelmetall steuert damit auf den höchsten Anstieg in einem Jahr seit 1979 zu. „Ein Ende der Rally ist nicht absehbar“, betont Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Technisch seien sogar 4.400 Dollar möglich.
Öl kostet wieder mehr
Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise am Morgen an. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich aktuell um 1,2 Prozent auf 63,50 Dollar je Barrel (159 Liter).
Auto-Aktien wegen China im Fokus
Im DAX rücken mit Beginn der neuen Woche die Aktien von BMW, Mercedes-Benz und VW in den Fokus. Der chinesische Automarkt hat im September weiter zugelegt. Die Auslieferungen von Autos an Endkunden zogen im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 2,24 Millionen Fahrzeuge an. Schub kam vor allem weiter von Elektro- und Plugin-Hybrid-Autos.
Kippt die Porsche-Jobgarantie?
Sportwagenbauer Porsche AG und der Betriebsrat haben erste Gespräche über eine Verschärfung des Sparkurses bei den Schwaben geführt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dürfte neben weiteren Stellenstreichungen auch die Beschäftigungssicherung zur Debatte stehen. Sie gilt bis Ende Juli 2030.
Warburg Pincus will Berliner Firma PSI Software kaufen
Der Technologie-Investor Warburg Pincus will für mehr als 700 Millionen Euro die Berliner Firma PSI Software kaufen. Der Kaufpreis von 45 Euro je Aktie liegt mehr als 80 Prozent über dem PSI-Aktienkurs vom Donnerstag, bevor die Nachrichtenagentur Reuters erstmals über den laufenden Bieterprozess berichtet hatte. Am Freitag schlossen die PSI-Aktien bei 33,20 Euro.
Cyberangriff: Daten von Millionen Qantas-Kunden öffentlich
Rund drei Monate nach einem Cyberangriff haben Hacker laut Medienberichten Daten von bis zu 5,7 Millionen Kundinnen und Kunden der australischen Fluggesellschaft Qantas online veröffentlicht. Die Airline teilte mit, Qantas sei eines von mehreren Unternehmen weltweit, deren Daten nach dem Angriff von Anfang Juli verbreitet worden seien.
AstraZeneca einigt sich mit Trump
Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hat sich mit US-Präsident Trump auf Preissenkungen bei einigen Medikamenten im Gegenzug für Zollnachlässe geeinigt. Trump gab die Einigung am Freitagabend im Oval Office des Weißen Hauses in Washington im Beisein von AstraZeneca-Chef Pascal Soriot bekannt. Mit dem US-Pharmariesen Pfizer hatte Trump kürzlich eine ähnliche Abmachung geschlossen.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.