marktbericht
Stand: 08.12.2025 13:25 Uhr
Mit einem zweistelligen Kursplus sorgt Klöckner & Co heute für Aufsehen. Der Stahlhändler bestätigte Übernahmegespräche mit dem US-Konzern Worthington Steel. Insgesamt bleibt der Markt verhalten positiv.
Solche Kurssprünge sind selten in der Stahlbranche: Mit einem Plus von über 25 Prozent sorgt die Aktie von Klöckner & Co heute für Aufsehen. In der Spitze notierte das im Kleinwerteindex SDAX notierte Papier bei 7,90 Euro, das ist der höchste Stand seit Anfang April.
Am Samstagabend hatte der Stahlhändler Verhandlungen mit dem US-Konzern Worthington Steel über ein Übernahmeangebot für alle Aktien bestätigt. Der Stahlverarbeiter aus Columbus, Ohio prüfe derzeit die Bücher des Düsseldorfer Unternehmens.
Bisher keine harten Zahlen
Kurzfristig wandele sich die KlöCo-Aktie nun zu einer „Story“, die von Fusionen und Übernahmen getrieben werde, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Sollte Worthington Steel eine attraktive Kaufofferte unterbreiten, könnten Anlegerinnen und Anleger die Prämie mitnehmen und sich verabschieden. Scheitere der Deal, wäre die Nachricht vom Wochenende ein „temporärer Katalysator“. Der Analyst wies darauf hin, dass für ein Gelingen des Deals das Verhalten des Großaktionärs Friedhelm Loh entscheidend sein wird. Dieser hält über die Swoctem GmbH 41,5 Prozent der Klöckner-Anteile.
Der Kurssprung heute beruht also allein auf Spekulationen, nicht auf harten Zahlen. Dennoch ist er Balsam für die leidgeprüften Aktionäre des Stahlhändlers. Aktuell notiert der SDAX-Titel nur noch bei gut einem Siebtel seines Höchststandes aus dem Jahr 2007. Zuletzt hatte der Branche vor allem die Unsicherheit über die Einfuhrzölle der Vereinigten Staaten zu schaffen gemacht.
Leichte Geschäftsbelebung in diesem Jahr
Mit dem heutigen Kursanstieg kommt Klöckner & Co auf einen Börsenwert von rund 730 Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung von Worthington Steel lag zuletzt bei umgerechnet knapp 1,6 Milliarden Euro.
Der Traditionskonzern Klöckner & Co wurde 1906 in Duisburg gegründet und beschäftigte zuletzt knapp 6.600 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen 6,6 Milliarden Euro um, ein leichter Rückgang gegenüber 2024. Das operative Ergebnis sank ebenfalls. Für dieses Jahr rechnet der Stahlhändler mit einem leichten Plus beim Absatz und Umsatz sowie einem deutlich höheren operativen Ergebnis.
DAX leicht im Plus
Der Aktienmarkt insgesamt ist nur mit einem leichten Aufschlag in die neue Woche gestartet. Der DAX hält sich mit einem Plus von rund 0,2 Prozent über der Markte von 24.000 Punkten. Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am Mittwoch halten sich die Anlegerinnen und Anleger zurück.
Da eine Zinssenkung weitgehend in den Kursen enthalten ist, steht vor allem die Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell im Anschluss an die Zinsentscheidung in Fokus. Der Notenbanker „dürfte mit seinen Worten die Richtung der Börsen bis zum Weihnachtsfest und darüber hinaus festlegen“, sagte RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar.










