
Abrissarbeiten für Ballsaal Vom Weißen Haus fehlt ein Stück
Stand: 21.10.2025 05:03 Uhr
Viel Prunk und Platz für fast 1.000 Menschen – das soll der neue Ballsaal im Weißen Haus bieten. Nun haben die Bauarbeiten für das Trump-Prestigeprojekt begonnen. Zuerst rissen die Bagger den Ostflügel des Regierungssitzes teilweise ab.
In Washington haben Bauarbeiten am Weißen Haus begonnen. Der Spatenstich für den geplanten Ballsaal sei erfolgt, schrieb US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social. In diesem Zusammenhang wurde auch der Ostflügel des Weißen Hauses teilweise abgerissen. Er soll laut Trump „modernisiert und schöner“ werden. Im Ostflügel des Weißen Hauses befinden sich traditionell die Büros der First Lady.
Journalisten verfolgten die Abrissarbeiten von einem Park in der Nähe des Finanzministeriums aus, das sich neben dem Ostflügel befindet. Die Rodung von Bäumen und andere Vorbereitungsarbeiten für das Bauprojekt hatten bereits im September begonnen.
Angeblich keine Genehmigung für Abriss nötig
Das Weiße Haus betonte, dass für den Abriss keine Genehmigung der National Capital Planning Commission (NCPC) erforderlich sei, sondern lediglich für den geplanten Neubau. Die NCPC ist zuständig für Bauvorhaben und größere Renovierungen an Regierungsgebäuden im Raum Washington.
Noch hat die Kommission den Neubau nicht genehmigt. Ob das Weiße Haus die Pläne offiziell eingereicht hat, war zunächst unklar. Aufgrund des derzeitigen Shutdowns in den USA sind die Büros der NCPC geschlossen.
Platz für knapp 1.000 Gäste
Der gut 8.000 Quadratmeter große Ballsaal soll vollständig separat vom Weißen Haus entstehen und für Empfänge und Staatsbankette genutzt werden. Bisherigen Planungen zufolge soll er Platz für knapp 1.000 Gäste bieten. Der East Room – mit rund 200 Plätzen der derzeit größte Raum im Weißen Haus – sei zu klein, hatte Trump mitgeteilt.
Die Kosten wurden zuletzt auf rund 250 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Bau soll Trump zufolge ausschließlich über Spenden finanziert werden – durch „großzügige Patrioten, großartige amerikanische Unternehmen und mich selbst“, so der Präsident. Wer die Spender sind, ist bislang nicht bekannt.
Trump hatte in der vergangenen Woche ein prunkvolles Abendessen ausgerichtet, um den Spendern des Ballsaals zu danken. Unter den Gästen waren Vertreter von US-Technologieunternehmen wie Amazon, Apple, Meta, Google, Microsoft und Palantir sowie des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin, wie US-Medien berichteten.
Kritik an Bauprojekt
Kritiker des Projekts werfen Trump Geltungssucht vor. Mitunter wird auch kritisiert, dass Trumps massiver Anbau einen großen Eingriff in das historische Ensemble der Gebäude auf dem Gelände des Weißen Hauses darstellt. Das Projekt ist Teil einer Reihe von Umbauten, mit denen Trump die Regierungszentrale nach seinem Geschmack umgestaltet – darunter große Flaggenmasten, ein neu gepflasterter Rosengarten und goldfarbene Dekorationen im Oval Office.
Nach Angaben des Weißen Hauses soll das Bauprojekt noch vor Ende von Trumps aktueller Amtszeit im Januar 2029 abgeschlossen sein.