Enttäuschte Fans in Indien Messis Stadiontour endet im Chaos
Stand: 13.12.2025 18:13 Uhr
Umgerechnet 100 Euro oder mehr hatten sie bezahlt, um einen Blick auf ihr Fußball-Idol Messi zu erhaschen – sehr viel Geld in Indien. Doch zu sehen bekam ihn praktisch niemand. Viele Fans ließen ihrer Wut freien Lauf.
Ausschreitungen enttäuschter Fans haben den Auftakt der Tour von Fußball-Star Lionel Messi durch Indien überschattet. Besucher warfen mit Flaschen und rissen Sitze aus ihrer Verankerung, weil sie ihr Idol trotz stundenlangen Wartens und dem Besitz von Eintrittskarten weder aus der Nähe noch auf großen Bildschirmen zu sehen bekamen.
Ein Fan, der extra mehr als 600 Kilometer angereist ist, meinte: „Es war das Enttäuschendste, was ich je erlebt habe“. Ein anderer sagte, um Messi herum seien nur VIP-Leute gewesen. „Wir konnten nicht mal einen Blick auf ihn erhaschen. Alle waren sehr wütend, wir wollen unser Geld zurück.“
Die günstigsten Karten für den Stadioneintritt kosteten umgerechnet etwa 100 Euro. Für ein Selfie mit Messi hatten die Organisatoren 10.000 Euro verlangt.
Messi nach seiner Ankunft im Stadion. Den meisten Fans gelang es – trotz hoher Eintrittspreise – nicht mal, einen kurzen Blick auf ihn zu erhaschen.
Ministerin verspricht Untersuchungskommission
Messi war am Mittag gekommen, aus Sicherheitsgründen aber nur 20 Minuten statt der geplanten zwei Stunden im Salt Lake Stadion von Kalkutta geblieben. Zwar winkte er Fans zu – allerdings nicht den Menschen im Stadion, sondern in Richtung der Fernsehkameras.
Westbengalens Ministerpräsidentin Mamata Banerjee entschuldigte sich beim argentinischen Weltmeister und seinen Fans für die Vorfälle. Auf der Plattform X schrieb Banerjee, sie sei zutiefst verstört und geschockt vom Missmanagement. Eine Untersuchungskommission solle die Vorfälle prüfen.
„Nur Minister mit ihren Söhnen und Töchtern“
Nach Angaben der Polizei wurde der Organisationschef festgenommen, das Eintrittsgeld solle zurückerstattet werden. Einige Fans machen aber weniger die Organisatoren verantwortlich, als das Management vor Ort. „Nur Minister mit ihren Söhnen und Töchtern sind bei Messi gewesen“, meinte ein Fan. Und auch in Medienberichten ist davon die Rede, dass es Sicherheitskräfte gegeben habe, die Selfies mit Messi machten, statt für Ordnung zu sorgen.
Zunächst hatte Messi in Kalkutta eine 21 Meter hohe Statue zu seinen Ehren eingeweiht. Auf der dreitägigen Tour, die am Montag in Neu-Delhi endet, wird der 38-Jährige von seinen langjährigen Teamkollegen Luis Suárez und Rodrigo De Paul begleitet.
Mit Informationen von Stefanie Market, ARD Neu Delhi









