Handelspakt zwischen EU und USA steht: Zölle für Autoexporte aus der EU sinken rückwirkend
Die US-Behörden setzten das im August mit der EU vereinbarte Handelsabkommen um. Die EU hat die geforderten Voraussetzungen erfüllt, finden sie.

Die Veröffentlichung listet zudem Hunderte von Produkten aus der EU auf, die von den Zöllen vollständig ausgenommen sind. Dazu gehören alle Flugzeuge und Flugzeugteile sowie Generika, deren Inhaltsstoffe und chemische Vorprodukte. Befreit sind zudem bestimmte natürliche Rohstoffe, die in den USA nicht vorkommen.
Die EU hatte sich im August mit den USA auf ein Handelsabkommen verständigt. Darin wurde festgehalten, dass die Autozölle, die bei 27,5 Prozent lagen, auf 15 Prozent gesenkt werden. Unklar blieb aber, wann der niedrigere Zollsatz in Kraft treten würde. Die USA hatten den Schritt daran geknüpft, dass die EU die notwendigen Gesetze zur Umsetzung der versprochenen Zollsenkungen für US-Waren vorlegt.
Dass die niedrigeren Autozölle nun rückwirkend in Kraft treten, ist eine Erleichterung für die Autobauer, die auf die Bestätigung sehnlichst gewartet hatten. Beim Bundeswirtschaftsministerium hieß es, die rückwirkende Senkung der Autozölle schaffe nun Planungssicherheit für die deutschen Unternehmen und senke die Zolllast. Es sei wichtig für die Automobilbranche, dass das Rahmenabkommen nun umgesetzt sei, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. „Aber die Zölle bleiben eine Herausforderung für die deutschen Hersteller sowie die vielen oft mittelständischen Zulieferbetriebe.“
USA zahlen keine Industriezölle mehr
Die EU verpflichtet sich der Vereinbarung zufolge dazu, ihre Zölle auf alle US-Industriegüter abzuschaffen und einen bevorzugten Marktzugang für eine Vielzahl von US-Meeresfrüchten und Agrarerzeugnissen wie Milchprodukten, Schweinefleisch oder Sojaöl zu gewähren. Die EU sagte zudem zu, bis 2028 in den USA Flüssigerdgas, Öl und Kernenergieprodukte für 750 Milliarden Dollar einzukaufen, zudem in den USA hergestellte Chips für Künstliche Intelligenz (KI) im Wert von 40 Milliarden Dollar. EU-Unternehmen sollen bis 2028 auch zusätzlich 600 Milliarden Dollar in strategisch wichtige Sektoren der USA investieren.
Trump hatte der EU immer wieder vorgeworfen, die USA auszunutzen und auf den Handelsüberschuss der EU bei Waren verwiesen. Brüssel argumentierte, Washington berücksichtige dabei nicht die starke Position der USA bei Dienstleistungen, vor allem internetbasierten Services.
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Handelspakt zwischen EU und USA steht: Zölle für Autoexporte aus der EU sinken rückwirkend
Die US-Behörden setzten das im August mit der EU vereinbarte Handelsabkommen um. Die EU hat die geforderten Voraussetzungen erfüllt, finden sie.

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Die EU hatte sich im August mit den USA auf ein Handelsabkommen verständigt. Darin wurde festgehalten, dass die Autozölle, die bei 27,5 Prozent lagen, auf 15 Prozent gesenkt werden. Unklar blieb aber, wann der niedrigere Zollsatz in Kraft treten würde. Die USA hatten den Schritt daran geknüpft, dass die EU die notwendigen Gesetze zur Umsetzung der versprochenen Zollsenkungen für US-Waren vorlegt.
Dass die niedrigeren Autozölle nun rückwirkend in Kraft treten, ist eine Erleichterung für die Autobauer, die auf die Bestätigung sehnlichst gewartet hatten. Beim Bundeswirtschaftsministerium hieß es, die rückwirkende Senkung der Autozölle schaffe nun Planungssicherheit für die deutschen Unternehmen und senke die Zolllast. Es sei wichtig für die Automobilbranche, dass das Rahmenabkommen nun umgesetzt sei, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. „Aber die Zölle bleiben eine Herausforderung für die deutschen Hersteller sowie die vielen oft mittelständischen Zulieferbetriebe.“
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Die EU verpflichtet sich der Vereinbarung zufolge dazu, ihre Zölle auf alle US-Industriegüter abzuschaffen und einen bevorzugten Marktzugang für eine Vielzahl von US-Meeresfrüchten und Agrarerzeugnissen wie Milchprodukten, Schweinefleisch oder Sojaöl zu gewähren. Die EU sagte zudem zu, bis 2028 in den USA Flüssigerdgas, Öl und Kernenergieprodukte für 750 Milliarden Dollar einzukaufen, zudem in den USA hergestellte Chips für Künstliche Intelligenz (KI) im Wert von 40 Milliarden Dollar. EU-Unternehmen sollen bis 2028 auch zusätzlich 600 Milliarden Dollar in strategisch wichtige Sektoren der USA investieren.
Trump hatte der EU immer wieder vorgeworfen, die USA auszunutzen und auf den Handelsüberschuss der EU bei Waren verwiesen. Brüssel argumentierte, Washington berücksichtige dabei nicht die starke Position der USA bei Dienstleistungen, vor allem internetbasierten Services.
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