Hanau in Hessen Hakenkreuze mit Blut auf Autos geschmiert – eine Festnahme
Stand: 06.11.2025 21:06 Uhr
In Südhessen ist nach makaberem Vandalismus ein Verdächtiger festgenommen worden: Dutzende geparkte Autos, Hauswände und Briefkästen waren offenbar mit menschlichem Blut beschmiert worden – teils in Form von Hakenkreuzen.
Nachdem fast 50 Autos, mehrere Briefkästen und Hauswände in Hanau-Lamboy offenbar mit Blut beschmiert worden sind, hat die Polizei am Donnerstagvormittag einen Mann vorläufig festgenommen. Er stand unter erheblichem Alkoholeinfluss, wie ein Polizeisprecher sagte. Ein Atemalkoholtest ergab demnach rund 1,2 Promille.
Nach ersten Erkenntnissen gehen Staatsanwaltschaft und Polizei davon aus, dass die Tat im Zusammenhang mit einem Vorfall im beruflichen Umfeld des Mannes stehen könnte und es sich möglicherweise um eine Kurzschlussreaktion gehandelt hat.
Laut Polizei stammt das Blut von dem 31-Jährigen selbst. Er war bei der Festnahme verletzt, wie der Polizeisprecher sagte. Der 31-Jährige sollte nach den polizeilichen Maßnahmen in einer psychiatrischen Fachklinik vorgestellt werden.
Hakenkreuz auf Motorhaube
Zuvor hatte ein Mann am Mittwochabend gegen 22.40 Uhr eine rötliche Flüssigkeit an seinem abgestellten Fahrzeug in der Plantagenstraße bemerkt und die Beamten alarmiert.
Die Flüssigkeit war laut den Ermittlern in Form eines Hakenkreuzes auf die Motorhaube des Wagens aufgebracht worden. Im Umfeld fanden die Beamten demnach zahlreiche weitere beschmierte Autos sowie Briefkästen und auch Hauswände.
Blut auf einem Auto in Hanau.
Staatsschutz ermittelt
Insgesamt wurden fast 50 beschmutzte Fahrzeuge registriert – viele von ihnen mit dem verbotenen Symbol beschmiert. Die Taten ereigneten sich den Angaben nach wohl alle nach 16 Uhr. Ein spezieller Vortest hatte ergeben, dass es sich bei der Substanz um menschliches Blut handeln dürfte.
Der Staatsschutz der Polizei nahm Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Außerdem wird wegen Sachbeschädigung ermittelt.
Kaminsky zeigt sich nach Festnahme erleichtert
Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) bedankte sich bei den Ermittlern. „Ich bin sehr erleichtert, dass die Polizei so schnell einen Ermittlungserfolg erzielen konnte“, sagte er. „Es ist beruhigend zu wissen, dass der mutmaßliche Täter gefasst wurde und dass die Tat wohl einen privaten und keinen politischen Hintergrund hatte.“
Kurz nach der Tat hatte er sich schockiert gezeigt. „Gerade in unserer Stadt, die durch den rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020 tief geprägt wurde, löst eine solche Tat tiefe Bestürzung aus“, sagte er. Die Stadt habe Strafanzeige gestellt.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 06.11.25, 16:45 Uhr









