Bürgerkrieg im Jemen Huthis und Regierung wollen Gefangene austauschen
Stand: 23.12.2025 15:34 Uhr
Die Regierung im Jemen und die Huthi-Miliz haben sich auf den Austausch von fast 3.000 Gefangenen geeinigt. Die islamistische Miliz will auch saudische und sudanesische Staatsbürger freilassen.
Vertreter der proiranischen Huthi-Miliz und der Regierung im Jemen haben sich auf den Austausch mehrerer Tausend Gefangenen geeinigt. Nach fast zwei Wochen Verhandlungen zwischen beiden Seiten im Nachbarland Oman sei eine „Vereinbarung“ erzielt worden, die den Austausch von „1.700 unserer Gefangenen gegen 1.200 ihrer Gefangenen, darunter sieben Saudi-Araber und 23 Sudaner“ vorsehe, schrieb der Huthi-Vertreter Abdelkader al-Murtada im Onlinedienst X.
Ausländer und Islamist unter Gefangenen
Der jemenitische Regierungsvertreter Madsched Fadhail bestätigte den Austausch „Tausender“ Kriegsgefangener gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zwei der sieben saudi-arabischen Staatsangehörigen seien Piloten der Luftwaffe.
Auch der bekannte Islamist Mohammed Kahtan, der mit der jemenitischen Regierung verbündet ist und seit 2015 von den Huthis gefangen gehalten wird, sei unter den Freizulassenden.
UN fordern weitere Freilassungen
Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, begrüßte die Vereinbarung als „positiven und bedeutenden Schritt, der hoffentlich das Leid der Häftlinge und ihrer Familien im ganzen Jemen lindern wird“. Darauf aufbauend müssten jedoch weitere Freilassungen erreicht werden.
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk forderte die Huthis auf, Dutzende festgehaltene UN-Mitarbeiter „sofort und ohne Bedingungen“ freizulassen.Darunter sei ein UN-Mitarbeiter, der „seit November 2021 misshandelt und mit konstruierten Spionagevorwürfen konfrontiert“ werde, weil er sich für Menschenrechte einsetzte.
Bürgerkrieg mit katastrophalen Folgen
Im Jemen herrscht seit 2014 Bürgerkrieg. Damals nahmen die Huthi die Hauptstadt Sanaa und einen Großteil des Nordens des Landes ein. Die Regierung musste fliehen. Im Krieg sollen mehr als 150.000 Menschen getötet worden sein. Zudem ist damit eine der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt verbunden.
Die letzte Waffenruhe ist im Oktober 2022 ausgelaufen. Seitdem gab es aber keine größeren Gefechte mehr im Land. Die Lage bleibt dennoch unsicher, auch weil Ableger der Terrororganisationen Al-Kaida und „Islamischer Staat“ (IS) im Land aktiv sind und Anschläge verüben.
Bürgerkrieg im Jemen Huthis und Regierung wollen Gefangene austauschen
Stand: 23.12.2025 15:34 Uhr
Die Regierung im Jemen und die Huthi-Miliz haben sich auf den Austausch von fast 3.000 Gefangenen geeinigt. Die islamistische Miliz will auch saudische und sudanesische Staatsbürger freilassen.
Vertreter der proiranischen Huthi-Miliz und der Regierung im Jemen haben sich auf den Austausch mehrerer Tausend Gefangenen geeinigt. Nach fast zwei Wochen Verhandlungen zwischen beiden Seiten im Nachbarland Oman sei eine „Vereinbarung“ erzielt worden, die den Austausch von „1.700 unserer Gefangenen gegen 1.200 ihrer Gefangenen, darunter sieben Saudi-Araber und 23 Sudaner“ vorsehe, schrieb der Huthi-Vertreter Abdelkader al-Murtada im Onlinedienst X.
Ausländer und Islamist unter Gefangenen
Der jemenitische Regierungsvertreter Madsched Fadhail bestätigte den Austausch „Tausender“ Kriegsgefangener gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zwei der sieben saudi-arabischen Staatsangehörigen seien Piloten der Luftwaffe.
Auch der bekannte Islamist Mohammed Kahtan, der mit der jemenitischen Regierung verbündet ist und seit 2015 von den Huthis gefangen gehalten wird, sei unter den Freizulassenden.
UN fordern weitere Freilassungen
Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, begrüßte die Vereinbarung als „positiven und bedeutenden Schritt, der hoffentlich das Leid der Häftlinge und ihrer Familien im ganzen Jemen lindern wird“. Darauf aufbauend müssten jedoch weitere Freilassungen erreicht werden.
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk forderte die Huthis auf, Dutzende festgehaltene UN-Mitarbeiter „sofort und ohne Bedingungen“ freizulassen.Darunter sei ein UN-Mitarbeiter, der „seit November 2021 misshandelt und mit konstruierten Spionagevorwürfen konfrontiert“ werde, weil er sich für Menschenrechte einsetzte.
Bürgerkrieg mit katastrophalen Folgen
Im Jemen herrscht seit 2014 Bürgerkrieg. Damals nahmen die Huthi die Hauptstadt Sanaa und einen Großteil des Nordens des Landes ein. Die Regierung musste fliehen. Im Krieg sollen mehr als 150.000 Menschen getötet worden sein. Zudem ist damit eine der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt verbunden.
Die letzte Waffenruhe ist im Oktober 2022 ausgelaufen. Seitdem gab es aber keine größeren Gefechte mehr im Land. Die Lage bleibt dennoch unsicher, auch weil Ableger der Terrororganisationen Al-Kaida und „Islamischer Staat“ (IS) im Land aktiv sind und Anschläge verüben.









