Kassenärzte-Chef Gassen fordert höhere Tabak- und Alkoholsteuern
Stand: 13.12.2025 11:26 Uhr
Zucker, Alkohol, Tabak: Ärztevertreter Gassen drängt auf höhere und neue Steuern auf die Konsumgüter. Damit könnten Krankheiten verhindert – und die Budgets des Gesundheitssystems gestärkt werden.
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat höhere Steuern auf Tabak und Alkohol gefordert. Auch eine Steuer auf Zucker solle eingeführt werden.
„Es gibt Wege, Einnahmen gezielt zu erhöhen: Wir brauchen endlich eine Zuckersteuer wie in skandinavischen Ländern“, sagte Gassen der Rheinischen Post. Zugleich sollten Tabak- und Alkoholsteuer erhöht werden.
„Zweckgebunden in das Gesundheitswesen“
Die Einnahmen sollten dann zweckgebunden in das Gesundheitswesen fließen. Sie dürften „nicht wie bisher im Bundeshaushalt versickern“, fügte Gassen hinzu.
„Zwei Euro Steuern mehr pro Zigarettenpackung wären doch ein guter Anfang. Das würde rund sieben Milliarden Euro im Jahr bringen – und wenn es Jugendliche vom Rauchen abhält, umso besser. Rauchen ist die Hauptursache für Lungenkrebs, Herzinfarkte, Schlaganfälle.“
Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen auf Tiefstand
Derweil teilte der Krankenversicherer DAK-Gesundheit mit, dass die Zahl der Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland rückläufig ist. Demnach sind 2024 so wenige Rauschtrinker im Alter von zehn bis 19 stationär behandelt worden wie seit 25 Jahren nicht. Das geht nach Informationen der DAK-Gesundheit aus aktuellen Analysen des Statistischen Bundesamtes hervor.
Für 2024 wurden demnach bundesweit 8.781 Rauschtrinker registriert, 5,3 Prozent weniger als im Vorjahr. In der Gruppe der 10- bis 14-Jährigen wurden im vergangenen Jahr 1.419 Betroffene registriert – ein Rückgang um knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen gab es 7.362 Fälle.
Das sei jedoch keine Entwarnung, so DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Denn Suchtexperten sähen neben den erfassten Krankenhauseinweisungen weiter eine hohe Dunkelziffer beim Alkoholmissbrauch junger Menschen.









