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Kölner Silvesternacht 2015: Eine Nacht, die Deutschland verfolgt

Suedpole. by Suedpole.
13:32:28 31. Dezember 2025
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Kölner Silvesternacht 2015: Eine Nacht, die Deutschland verfolgt

Zahlreiche Menschen sind am 31.12.2015 in Köln (Nordrhein-Westfalen) auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs zu sehen.

Silvester 2015 in Köln Eine Nacht, die Deutschland verfolgt

Stand: 31.12.2025 14:27 Uhr

Hunderte Frauen wurden 2015 Opfer sexueller Übergriffe. Die Täter: meist Männer aus Nordafrika. Wie die Kölner Silvesternacht Gesetze, Debatten und Vorurteile bis heute beeinflusst.

Philipp Wundersee

Michelle Etienne denkt zurück an eine Nacht, die ihr Leben 2015 plötzlich verändert hat. Nach dem Feuerwerk in der Silvesternacht wollte sie nur noch einmal kurz im Bahnhof auf die Toilette. „Dann sind wir auf dem Vorplatz gelandet“, erzählt die junge Frau. „Das ist diese Situation gewesen, dieser Massenauflauf.“

Eine Situation, die ihr Angst gemacht hat. Männer, die zu nahe kamen. Feuerwerkskörper, die durch die Gegend flogen. „Ein junger Mann hat mir in die Augen geschaut. Er ist auf mich zugekommen. Dann hat er mir feste zwischen die Beine gefasst“, sagt Michelle. In dem Moment habe sie die Hände von ihrer Tasche genommen und ihn weggestoßen. „Dann konnte der Mann, der hinter mir stand, mein Portemonnaie aus der Tasche klauen.“ Die Stimmung ist enthemmt und aggressiv. Passanten werden schikaniert und Handys gestohlen. Frauen werden vergewaltigt.

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Eine Nacht, die ihr Leben verändert hat: Michelle Etienne war Silvester 2015 in Köln.

Eine überforderte Polizei

Die Polizei war in der Nacht überfordert, meint die Soziologin und Kriminologin Gina Wollinger von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Köln.

„Es kam zu Übergriffen, die aus Gruppen heraus begangen wurden wie Raubüberfälle oder sexualisierte Gewalt. Unklar ist noch immer, wie das organisiert oder verabredet war im Vorfeld“, sagt Wollinger. „Es war ein Raum mit ganz wenig Sozialkontrolle. Wenig Menschen sind eingeschritten. Das kann Leute beflügeln, die schon mit einer Motivation da hingegangen sind. Es kann auch Trittbrettfahrer geben, die anfangen, sich an den Normbrüchen zu beteiligen.“

Jedes einzelne Opfer kontaktiert

Anja Kleck ist die Opferschutzbeauftrage der Polizei Köln. Sie macht diesen Job seit 2014 und war davor Ermittlerin im Kommissariat für Sexualdelikte. Sie wird diese Nacht nie vergessen: „So eine Dimension hatte ich noch nicht erlebt“, sagt Kleck. „So viele Menschen sind an einem Abend Opfer von Straftaten und sexuellen Übergriffen geworden.“

Kleck ist die Opferschutzbeauftrage der Polizei Köln, zuvor war sie im Kommissariat für Sexualdelikte.

Anja Kleck und zwei weitere Beamte im Kölner Team haben den Kontakt zu allen Opfern gesucht. Als Opferschutzbeauftrage wollten sie mit den mehr als 1.000 Menschen sprechen, das hat mehrere Wochen gedauert. Telefonate, Hausbesuche, Briefe. „Meine Aufgabe war es, nachzuhören, wie es den Betroffenen geht. Ich habe ihnen die Opferrechte erklärt, welche Unterstützungsmöglichkeiten vorliegen. Und bei Bedarf habe ich sie gezielt vermittelt an Trauma-Ambulanzen oder Fachberatungsstellen“, sagt die Polizistin.

Es ging ihr darum, dass die Menschen schnelle und gute Hilfe bekommen nach einer so traumatischen Erfahrung. „Manche Frauen haben das halbwegs gut verkraftet, andere haben mir von Angst- und Schlafstörungen berichtet“, sagt Anja Kleck.

Unsicherheit und Angst in der Nacht

Wie ist diese Wahrnehmung und das Sicherheitsgefühl junger Frauen heute? Eine Umfrage in der Nacht auf dem Vorplatz des Kölner Hauptbahnhofs. Genau dort, wo es zu den Übergriffen kam. „Ich finde, das ist eher noch schlimmer geworden. Das man noch mehr Angst haben muss. Man hat nicht mehr die Leichtigkeit wie früher“, sagt Barbara, während sie mit ihrer Freundin auf den Treppen vor dem Dom sitzt. „Nachts im Bus fahren – das würde ich jetzt nicht mehr.“

Auch Steffi ist unterwegs in Köln in dieser Nacht mit ihrer Freundin. „Sich als Frau sicher fühlen, das ist nicht mehr gegeben“, sagt sie. „Traurig ist, dass man nicht mehr anziehen kann, was man will. Ich glaube nicht, dass das besser wird.“ Es sei eine Sache der Erziehung, wo man groß geworden ist, wie es um den Respekt gegenüber Frauen steht, meint Steffi.

Die Kriminologin Gina Wollinger findet, es greife zu kurz, das Gewaltpotenzial ausschließlich auf die Herkunft zu reduzieren. „Jung, männlich, alleinstehend ohne Familie – das sind Risikofaktoren“, sagt Wollinger. „Wir sehen, der überwiegende Anteil an Geflüchteten in Deutschland begeht keine Straftaten. Aber natürlich spielen patriarchale Einstellungen immer eine Rolle bei der Gewalt gegen Frauen.“

Die Kölner Silvesternacht 2015 hat Deutschland verändert. Für viele gilt diese Nacht als Wendepunkt und als Anfang vom Ende der Willkommenskultur. „Wir könne nicht sagen: So sind sie halt, weil die da herkommen. Kulturelle Vorstellungen sind wandelbar“, sagt Wollinger. Auch in Deutschland hätten wir das gemerkt, wo wir vor Jahrzehnten auch andere Einstellungen in der Erziehung und sexualisierter Gewalt hatten. „Das können wir für Prävention und Integration nutzen.“

Die Kriminologin berichtet von einer Zeit vor und einer Zeit nach der Kölner Silvesternacht, in der es viele Veränderungen in der Gesellschaft und in der Gesetzgebung gab. „Eine post-kölnische Debatte“, so nenne man das in der Forschung. „Gesetze wurden geändert, sexuelle Belästigung steht unter Strafe. Viele Anpassungen wurden getroffen.“ Eine Frau muss sich juristisch nicht mehr aktiv wehren bei einer Vergewaltigung. Es reicht jetzt aus, wenn nein gesagt wird.

Starker Anstieg von Straftaten

Gina Wollinger sieht einen starken Anstieg von Straftaten aus dem Bereich sexualisierte Gewalt seit der Silvesternacht 2015. Doch vergleichbar mit der Situation vor Köln sei es eben nicht, da so viel geändert wurde. „Es ist jetzt viel mehr möglich, Dinge anzuzeigen und davon wird auch Gebrauch gemacht. Es werden Fälle ernster genommen.“

Doch viele Taten sexualisierter Gewalt werden weiterhin nicht angezeigt. Das sei ein Hinweis, dass Opfer häufig nicht das Vertrauen haben, dass ihnen die Strafverfolgung und die Polizei weiterhilft, erklärt Kriminologin Wollinger. Die größte Gefahr ist statistisch das eigene Zuhause für eine Frau. Es ist meist ein Täter, den man kennt.

„Wenn wir über Angst reden und Unsicherheit, dann ist das aber immer der öffentliche Raum. Das liegt daran, dass das Sicherheitsgefühl unabhängig ist von einer realen Kriminalitätsbedrohung“, sagt Wollinger.

Das Gefühl von Sicherheit hat sich auch für Michelle Etienne seit der Nacht verändert. „Früher wäre ich auch im Dunklen durch die Stadt rumgelaufen und hätte gedacht, dass alles in Ordnung ist“, sagt Michelle. „Mittlerweile bin ich schon vorsichtiger geworden und Frage um Hilfe, ob mich jemand abholen kann.“

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