Stand: 31.12.2025 16:25 Uhr
China hat seine Militärübung rund um Taiwan für beendet erklärt. Taiwans Präsident Lai wies die zuständigen Behörden aber an, die Lage genau zu beobachten: Das Land bleibe in Alarmbereitschaft.
Die Lage auf See hat sich nach taiwanischen Angaben inzwischen beruhigt. Demnach hätten chinesische Schiffe bereits gestern am späten Abend das Gebiet nach und nach verlassen. Peking erklärte das Militärmanöver laut Staatsfernsehen CCTV für beendet.
In den vergangenen zwei Tagen hat Chinas Militär die demokratisch regierte Insel Taiwan im Rahmen einer großangelegten Militärübung fast vollständig umzingelt. Es wurden im Zusammenspiel von Marine, Luftwaffe, Boden- und Raketentruppen Angriffe und eine Blockade der wichtigsten Häfen der Insel simuliert. Dafür waren Zerstörer, Kampfjets, Drohnen und Raketen im Einsatz.
Taiwans Verteidigungsministerium zählte an den zwei Tagen mehr als 200 chinesische Kampfflugzeuge rund um die Insel. 27 Raketen seien bei Schießübungen von Chinas Militär abgefeuert worden. Taiwan verurteilte die Übung als „unverfrorene Provokation“.
Peking kritisiert angekündigte US-Waffenlieferung
Das Militärmanöver ist nach chinesischen Angaben eine Reaktion auf angekündigte US-amerikanische Waffenlieferungen an Taiwan. China werde entschlossen gegen umfassende Waffenverkäufe vorgehen, so das Außenministerium. Zum ersten Mal sollte die Militärübung offiziellen Angaben zufolge auch andere Länder abschrecken, sich militärisch bei Taiwan einzumischen.
Vor knapp zwei Wochen hat Washington das größte Waffenpaket bekannt gegeben, das jemals an Taiwan geliefert wurde – im Wert von elf Milliarden US-Dollar. Die USA erkennen Taiwan auf Druck der Volksrepublik zwar nicht als souveränen Staat an, unterstützen die Insel aber mit Waffen.
Chinas Staats- und Parteiführung wirft der Regierung in Taiwan vor, mithilfe der USA die Unabhängigkeit von China erreichen zu wollen. Chinas Regierung betrachtet die demokratisch regierte Insel als Teil der Volksrepublik und will Taiwan notfalls militärisch einnehmen, sollte eine Vereinigung nicht friedlich gelingen.








