marktbericht
Kursverluste erwartet Mögliches Handelsabkommen kein Kurstreiber
Stand: 28.10.2025 07:43 Uhr
Vor wichtigen Entscheidungen der EZB und der Fed bleiben die Investoren angespannt. Während die Rekordjagd in den USA weitergeht, drohen im DAX Kurseinbußen.
Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex vor dem Xetra-Start 0,2 Prozent tiefer auf 24.255 Zähler. Zum Rekord von 24.771 Punkten fehlen damit gut 500 Punkte.
Gestern war der DAX noch 0,3 Prozent fester auf knapp 24.309 Zählern aus dem Handel gegangen. Positiv verbuchten die Anleger, dass US-Präsident Donald Trump sich zuversichtlich zeigte, dass die USA und China ein Handelsabkommen abschließen würden.
Notenbanken im Blick
Für Zurückhaltung sorgen die anstehenden wichtigen geldpolitischen Entscheidungen. Im weiteren Verlauf der Woche werden die Leitzinsbeschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Federal Reserve erwartet.
„Bis zu den Zentralbankentscheidungen könnte sich der Markt unentschlossen präsentieren“, schrieb Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades. „Die Impulse von EZB und Fed werden dann den Ausschlag geben, ob der DAX einen Ausbruch nach oben in Richtung neuer Rekordstände oder eine Korrektur nach unten vollzieht.“
Derzeit erwarten die Anleger, dass die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird. Die EZB dürfte den Zinssatz hingegen stabil halten. Der Fed-Zinsentscheid steht am morgigen Mittwoch an, die EZB wird am Donnerstag über das Zinsniveau entscheiden.
Wie performen die US-Techwerte?
Auch die Berichtssaison bleibt ein wesentlicher Faktor in den Überlegungen der Investoren. In dieser Woche werden unter anderem die US-Tech-Schwergewichte Apple, Amazon, Alphabet und Microsoft ihre Bilanzen vorstellen.
„Jetzt warten wir auf die Ergebnisse der amerikanischen Technologieunternehmen, stellt Chris Iggo, CIO Core bei AXA Investment Managers, fest. „Don’t fight the Fed“ würden Anleiheninvestoren gerne sagen. „Don’t fight AI“ sei das neue Motto für Aktien, so Iggo.
Wall Street in Rekordlaune
Die Aussicht auf eine Lösung im US-Handelsstreit mit China und Wetten auf weiter sinkende Zinsen haben den US-Börsen unterdessen neue Rekordwerte beschert. Die drei wichtigsten US-Indizes schlossen den zweiten Handelstag in Folge auf neuen Höchstständen.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich gestern mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 47.544 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 gewann 1,2 Prozent auf 6.875 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 1,9 Prozent auf 23.637 Stellen an.
Leichte Verluste in Japan
Die Hoffnung auf eine Entspannung der globalen Handelsspannungen hat Japans Börsen heute nicht mehr weitergeholfen. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,1 Prozent auf 50.452 Punkte nach, der breiter gefasste Topix notierte 0,5 Prozent niedriger bei 3.309 Zählern.
Die Börse Shanghai gewann dagegen 0,2 Prozent auf 4.005 Stellen, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,2 Prozent auf 4.726 Punkte.
Media/Saturn vor Übernahme mit Umsatz- und Gewinnplus
Die Elektronik-Handelsholding Ceconomy steuert mit steigenden Umsätzen und Gewinnen im Rücken auf ihre Übernahme durch den chinesischen Onlineriesen JD.com zu. „Wir sind mit unserer Wachstumsstrategie auf dem richtigen Weg“, sagte der Chef der Düsseldorfer Muttergesellschaft der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn, Kai-Ulrich Deissner.
Der bereinigte Umsatz legte im Geschäftsjahr 20245/25 auf Basis vorläufiger Zahlen um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 23,1 Milliarden Euro zu, teilte Ceconomy mit. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) kletterte um rund 25 Prozent auf etwa 380 (Vorjahr: 305) Millionen Euro.
Deutsche Börse steigert Quartalsgewinn
Die Deutsche Börse hat im dritten Quartal den Gewinn gesteigert. Die Nettoerlöse ohne Treasury-Ergebnis (Nettozinserträge und Entgelte für hinterlegte Sicherheiten) stiegen um sieben Prozent auf 1,237 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ohne Treasury stieg demnach um 16 Prozent auf 639 Millionen Euro, das Ergebnis je Aktie legte um sieben Prozent auf 2,78 Euro zu.
Windturbinenbauer Nordex steigert operatives Ergebnis
Von Juli bis September hat Nordex nach vorläufigen Zahlen das Ebitda auf 136 (72) Millionen Euro fast verdoppelt und damit eine operative Umsatzrendite von 8,0 Prozent erreicht. Der Umsatz sei mit 1,71 (1,67) Milliarden Euro stabil geblieben. Die Stagnation liege unter anderem an Verzögerungen bei Lieferanten in der Türkei.









