Friedensgespräche Moskau will Ukraine-Plan nicht bewerten
Stand: 26.12.2025 18:45 Uhr
Der sogenannte Friedensplan für die Ukraine stößt bei der russischen Regierung auf Zurückhaltung. Der Kreml wollte den Verhandlungsstand nicht kommentieren – und setzt stattdessen auf direkte Gespräche mit den USA.
Gesandte der USA, der Ukraine und europäischer Staaten beraten seit Wochen über einen sogenannten Friedensplan. Die russischen Verantwortlichen üben sich derweil in Zurückhaltung. Sie wollen die aktuelle Fassung des Planes nicht kommentieren. Für die Verhandlungen sei es besser, wenn sie nicht in der Öffentlichkeit geführt werden, sagte der Sprecher des Kreml, Dmitri Peskow.
Gespräche mit US-Unterhändlern
Peskow bestätigte jedoch, dass Vertreter Russlands und der USA per Telefon über den Plan für die Ukraine gesprochen hätten. Vonseiten des russischen Präsidialamtes habe Juri Uschakow teilgenommen, also der außenpolitische Berater von Präsident Wladimir Putin. Vorangegangen sei, dass der Sondergesandte Kirill Dmitrijew Putin über seine Gespräche mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner vom vergangenen Wochenende in Florida unterrichtet habe.
„Nachdem Kirill Dmitrijew den Präsidenten über die Ergebnisse seiner Dienstreise in die USA unterrichtet hatte, wurden diese Informationen analysiert. Und im Auftrag von Präsident Putin hat es einen Kontakt zwischen den Administrationen Russlands und der Vereinigten Staaten gegeben“, erklärte Peskow. „Es wurde vereinbart, den Dialog fortzusetzen.“
Treffen mit russischen Wirtschaftsführern bestätigt
Peskow bestätigte zudem einen Artikel der Wirtschaftszeitung „Kommersant“. Diese hatte berichtet, dass Putin während eines Treffens mit russischen Wirtschaftsführern über seine Forderungen an Kiew gesprochen habe. Details nannte Peskow nicht. Dem Zeitungsbericht zufolge bekräftigte der Kremlchef seinen Anspruch auf die gesamten Gebiete Donezk und Luhansk in der Ostukraine.
Diese Gebiete aufzugeben, lehnt Kiew ab. Allerdings soll Putin immerhin gesagt haben, im Tausch für die Gebiete Donezk und Luhansk könne über einen russischen Rückzug aus anderen ukrainischen Gebieten verhandelt werden.
Russische Vorwürfe an europäische Staaten
Außerdem soll Putin behauptet haben, die USA hätten eine gemeinsame Verwaltung des russisch besetzten Kernkraftwerks Saporischschja mit Russland vorgeschlagen. Die Ukraine hofft dagegen darauf, das größte Kernkraftwerk Europas zurückzuerhalten und gemeinsam mit den USA zu betreiben.
Aus dem russischen Außenministerium sind die Stellungnahmen auch eher zurückhaltend: Sprecherin Maria Sacharowa sprach davon, Fortschritte bei den zweiseitigen Gesprächen mit den USA erkannt zu haben. Aber Sacharowa warf den europäischen Staaten vor, diese Fortschritte torpedieren zu wollen.










