Stand: 22.12.2025 09:16 Uhr
Hunderttausende Menschen in San Francisco waren am Wochenende ohne Strom. Für zusätzliches Chaos sorgten fahrerlose Robotaxis, die mitten auf der Straße liegen blieben.
„Der Strom ist aus in San Francisco“, sagt ein Mann in einem Social-Media-Video. Und: „Die Robotaxis sind verrückt und verursachen einen riesigen Stau!“. Ein massiver Stromausfall hat Teile der US-Großstadt lahmgelegt. Dabei kam in San Francisco ein besonderes Problem dazu: Hunderte fahrerlose Robotaxis, die während des Blackouts zum Teil einfach auf den Straßen liegen blieben.
„Waymo“ heißt die Betreiberfirma der autonom fahrenden Taxis – eine Tochter des Alphabet-Konzerns, zu dem auch Google gehört. „Hier ist noch eins, das blockiert die Kreuzung – eins, zwei, drei, vier Waymos, was ist hier los?“, berichtete ein weiterer Mann. Die Warnblinker der Robotaxis leuchteten – sie hatten aber offensichtlich keine Orientierung.
Waymo stellt Dienst vorübergehend ein
Normalerweise fahren Hunderte der weißen und fahrerlosen Robotaxis mehr oder weniger souverän durch San Francisco. Sie sind vollgestopft mit Kameras und Sensoren. Während des Stromausfalls scheint die Technik aber nicht zuverlässig zu funktionieren.
Waymo pausierte seinen Dienst bis Sonntagnachmittag. Wegen des Verkehrschaos habe das Büro des Bürgermeisters die Tech-Firma darum gebeten, berichtet die New York Times. Pannendienste hätten mehrere Robotaxis abgeschleppt. Laut Medienberichten könnten ausgefallene Ampeln der Grund für die Ausfälle gewesen sein. Experten zufolge sind Robotaxis aber nicht unbedingt auf Ampeln angewiesen.
Waymo schrieb in einem Statement: „Das Ausmaß der Störung führte dazu, dass Fahrzeuge länger als gewöhnlich stehen blieben, um den Zustand der betroffenen Kreuzungen zu überprüfen. Das hat zu den Verkehrsbehinderungen beigetragen.“
130.000 Menschen ohne Strom
Vom Stromausfall in San Francisco waren am Wochenende rund 130.000 Kunden des Energieversorgers PG+E betroffen. Das ist rund ein Drittel aller Kunden der Stadt. Die Ursache könne laut PG+E mit einem Feuer in einem Umspannwerk zusammenhängen.
„Es ist so dunkel, das sieht aus wie in einem dystopischen Hollywood-Film“, so ein Passant dem Lokalfernsehen. In Teilen der Stadt schlossen am Samstag auch Geschäfte und Restaurants. Auch einzelne U- und Straßenbahn-Stationen schlossen zeitweise.
Versorgung soll bis Nachmittag wiederhergestellt sein
„Die Straßenbeleuchtung war aus, der Verkehr war grauenhaft“, sagte eine Frau, die zum Weihnachtsshopping in die Stadt gekommen ist. „Vieles von dem, was wir vorhatten, wurde abgesagt“.
Im Laufe des Sonntags war ein Großteil der Stadt wieder am Netz. 14.000 Kunden hätten im Moment aber noch keinen Strom, sagt der Bürgermeister Daniel Lurie in einem Instagram-Video am Sonntagabend. Laut Stromversorger soll der Strom bis Montagnachmittag wieder überall fließen.









