Politischer Plan würde fehlen Israelischer Generalstab warnt vor Militärverwaltung nach Gaza-Einnahme
01.09.2025, 20:27 Uhr Artikel anhören
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Ein israelischer Panzer nahe der Grenze zum Gazastreifen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
In Teilen der israelischen Führung existiert noch immer die Idee, etwa die Stadt Gaza zu besetzen. Generalstabschef Zamir warnt einem Bericht zufolge im Sicherheitskabinett vor dem Schritt. Aus seiner Sicht drohe eine Militärverwaltung. Auch in einem anderen Punkt liegt er mit Premier Netanjahu über Kreuz.
Israels Generalstabschef Ejal Zamir hat laut einem Medienbericht davor gewarnt, dass eine Einnahme der Stadt Gaza zu einer israelischen Militärverwaltung führen wird. Der Militärchef habe dies bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in der Nacht gesagt, berichtete das israelische Nachrichtenportal „ynet“. Zamir sagte demnach: „Ihr steuert auf eine Militärverwaltung zu, euer Plan führt uns dorthin. Versteht die Bedeutung.“ Der Grund sei, dass die politische Führung keine Alternative für die Zeit nach dem Krieg vorbereite.
Nach der Eroberung des Gazastreifens während des Sechstagekriegs 1967 hatte Israel das Küstengebiet unter Militärverwaltung gestellt. Zuvor hatte Ägypten das Gebiet kontrolliert. Im Rahmen der israelisch-palästinensischen Friedensverträge übergab Israel dann vor gut drei Jahrzehnten die zivile Verwaltung an die Palästinensische Autonomiebehörde, kontrollierte aber weiterhin die Grenzen. Mit dem israelischen Abzug aus dem Gazastreifen 2005 endete die Militärpräsenz in dem Gebiet, während Israel weiterhin die Grenzen kontrollierte. 2007 übernahm die islamistische Hamas in dem Küstengebiet die Macht.
Eine erneute Militärverwaltung des Gebiets würde einen Rückschritt darstellen – und Hoffnungen auf eine Zweistaatenlösung einen weiteren Dämpfer verpassen.
Zamir sprach sich laut „ynet“ auch für einen Deal zur Freilassung weiterer Geiseln in der Gewalt der Terrororganisation Hamas aus. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe sich aber gegen eine Abstimmung über das Thema ausgesprochen, und gesagt, es stehe „nicht auf der Tagesordnung“.
Die islamistische Hamas hatte Mitte August erklärt, sie habe einem neuen Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe zugestimmt. Israel hat darauf bisher nicht offiziell geantwortet.
Im Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln, davon sind 20 nach israelischen Informationen noch am Leben. Zamir hatte laut Medienberichten auch gewarnt, die vom Sicherheitskabinett beschlossene Einnahme der Stadt Gaza gefährde ihr Leben.
Quelle: ntv.de, als/dpa
Politischer Plan würde fehlen Israelischer Generalstab warnt vor Militärverwaltung nach Gaza-Einnahme
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Ein israelischer Panzer nahe der Grenze zum Gazastreifen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
In Teilen der israelischen Führung existiert noch immer die Idee, etwa die Stadt Gaza zu besetzen. Generalstabschef Zamir warnt einem Bericht zufolge im Sicherheitskabinett vor dem Schritt. Aus seiner Sicht drohe eine Militärverwaltung. Auch in einem anderen Punkt liegt er mit Premier Netanjahu über Kreuz.
Israels Generalstabschef Ejal Zamir hat laut einem Medienbericht davor gewarnt, dass eine Einnahme der Stadt Gaza zu einer israelischen Militärverwaltung führen wird. Der Militärchef habe dies bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in der Nacht gesagt, berichtete das israelische Nachrichtenportal „ynet“. Zamir sagte demnach: „Ihr steuert auf eine Militärverwaltung zu, euer Plan führt uns dorthin. Versteht die Bedeutung.“ Der Grund sei, dass die politische Führung keine Alternative für die Zeit nach dem Krieg vorbereite.
Nach der Eroberung des Gazastreifens während des Sechstagekriegs 1967 hatte Israel das Küstengebiet unter Militärverwaltung gestellt. Zuvor hatte Ägypten das Gebiet kontrolliert. Im Rahmen der israelisch-palästinensischen Friedensverträge übergab Israel dann vor gut drei Jahrzehnten die zivile Verwaltung an die Palästinensische Autonomiebehörde, kontrollierte aber weiterhin die Grenzen. Mit dem israelischen Abzug aus dem Gazastreifen 2005 endete die Militärpräsenz in dem Gebiet, während Israel weiterhin die Grenzen kontrollierte. 2007 übernahm die islamistische Hamas in dem Küstengebiet die Macht.
Eine erneute Militärverwaltung des Gebiets würde einen Rückschritt darstellen – und Hoffnungen auf eine Zweistaatenlösung einen weiteren Dämpfer verpassen.
Zamir sprach sich laut „ynet“ auch für einen Deal zur Freilassung weiterer Geiseln in der Gewalt der Terrororganisation Hamas aus. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe sich aber gegen eine Abstimmung über das Thema ausgesprochen, und gesagt, es stehe „nicht auf der Tagesordnung“.
Die islamistische Hamas hatte Mitte August erklärt, sie habe einem neuen Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe zugestimmt. Israel hat darauf bisher nicht offiziell geantwortet.
Im Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln, davon sind 20 nach israelischen Informationen noch am Leben. Zamir hatte laut Medienberichten auch gewarnt, die vom Sicherheitskabinett beschlossene Einnahme der Stadt Gaza gefährde ihr Leben.
Quelle: ntv.de, als/dpa