Streit über Status von Taiwan Spannungen zwischen China und Japan verschärfen sich
Stand: 16.11.2025 12:16 Uhr
Die Senkaku-Inseln werden von Japan kontrolliert. Nun ist die chinesische Küstenwache in die Gewässer eingedrungen – und sorgt damit in den bereits angespannten Beziehungen mit Tokio für weiteren Zündstoff.
Ein Verband der chinesischen Küstenwache ist in die Gewässer der von Japan kontrollierten Senkaku-Inseln eingedrungen und hat damit die Spannungen mit Tokio weiter verschärft. Die chinesische Küstenwache sprach von einer Patrouille zur „Durchsetzung von Rechten“. China und Japan streiten seit langem um die von Japan verwalteten Inseln, die in Peking Diaoyu und in Tokio Senkaku genannt werden.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind angespannt, seit die japanische Ministerpräsidentin Sanae Takaichi eine militärische Reaktion ihres Landes auf einen möglichen chinesischen Angriff auf Taiwan nicht ausgeschlossen hatte. Anfang November kündigte Takaichi im Parlament an, ein hypothetischer chinesischer Angriff auf das demokratisch regierte Taiwan könnte eine militärische Reaktion Tokios auslösen.
China erhöht Druck auf Japan
Die Äußerungen lösten eine wütende Reaktion in Peking aus, das eine Zurücknahme der Aussage forderte. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und hat den Einsatz von Gewalt nicht ausgeschlossen, um die Insel unter seine Kontrolle zu bringen. Die Regierung in Taipeh weist die Souveränitätsansprüche Pekings zurück.
Seit den Äußerungen Takaichis hat China den Druck auf Japan erhöht. Der chinesische Generalkonsul in Osaka sagte, „wer den Kopf herausstreckt, dem wird er abgeschlagen“, woraufhin Tokio formellen Protest einlegte. Peking bestellte zudem erstmals seit mehr als zwei Jahren den japanischen Botschafter ein. Am Freitag warnte China seine Bürger vor Reisen nach Japan, woraufhin drei chinesische Fluggesellschaften kostenlose Stornierungen anboten.
USA bevorzugen „strategische Zweideutigkeit“
Bislang hatten japanische Politiker es vermieden, Taiwan in solchen Szenarien öffentlich zu erwähnen und pflegten eine „strategische Zweideutigkeit“, die auch der wichtigste Sicherheitsverbündete Japans, die USA, bevorzugt.
Das taiwanische Verteidigungsministerium meldete unterdessen am Sonntagmorgen den Einsatz von 30 chinesischen Militärflugzeugen und sieben Marineschiffen im Luftraum und in den Gewässern um die Insel innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Taipeh spricht von einer andauernden militärischen Druckkampagne Pekings.









