Reaktionen auf Attentat
Trump ordnet Trauerbeflaggung an – „Er wurde von allen geliebt, jetzt ist er nicht mehr unter uns“
Stand: 01:46 UhrLesedauer: 4 Minuten
Nach dem tödlichen Angriff auf den einflussreichen Aktivisten Charlie Kirk bei einer Veranstaltung in Utah zeigen Kommentatoren und Politiker im ganzen Land ihre Anteilnahme, darunter viele Ex-Präsidenten. Trump ordnete eine mehrtägige Trauerbeflaggung im ganzen Land an.
Amtsträger und politische Beobachter in den USA haben sich nach dem Schusswaffenangriff auf den rechtskonservativen US-Aktivisten Charlie Kirk betroffen über den Akt der Gewalt gezeigt. Der 31-Jährige war am Mittwoch bei einer Veranstaltung auf dem Campus der Utah Valley University in Orem niedergeschossen worden, Kirk war Geschäftsführer und Mitbegründer der einflussreichen Jugendorganisation Turning Point USA.
US-Präsident Donald Trump hatte den Tod seines Verbündeten in einer emotionalen Nachricht auf seinem Onlinedienst „Truth Social“ bekannt gegeben. Trump, der selbst bei einer Wahlkampfveranstaltung angeschossen wurde und dabei im vergangenen Jahr eine leichte Ohrverletzung erlitt, schrieb auf Truth Social: „Der großartige, ja sogar legendäre Charlie Kirk ist tot. Niemand verstand die Jugend in den Vereinigten Staaten von Amerika besser oder hatte ein besseres Gespür für sie als Charlie.“ Kirk „wurde von ALLEN geliebt und bewundert, besonders von mir, und jetzt ist er nicht mehr unter uns.“ Auch im Namen seiner Ehefrau Melania sprach er Kirks Frau Erika und seiner Familie sein „tiefstes Beileid“ aus. In einem weiteren Beitrag ordnete Trump eine mehrtägige Trauerbeflaggung im ganzen Land an.
https://truthsocial.com/@realDonaldTrump/posts/115182019266546196
Zahlreiche ehemalige Präsidenten verurteilten die politische Gewalt ebenfalls. Trumps demokratischer Vorgänger Joe Biden schrieb auf X: „In unserem Land gibt es keinen Platz für diese Art von Gewalt. Sie muss sofort aufhören. Jill und ich beten für Charlie Kirks Familie und seine Angehörigen.“
Barack Obama kritisierte auf X, dass „verabscheuungswürdige Gewalt keinen Platz in unserer Demokratie hat“. Der frühere demokratische Präsident und die ehemalige First Lady Michelle Obama würden für Kirks Frau und die zwei kleinen Kinder beten.
Der ehemalige Präsident George W. Bush schrieb in einer Stellungnahme, Gewalt müsse „aus dem öffentlichen Raum verbannt werden“ und forderte, an einem Uni-Campus müsse „ein offener Austausch gegensätzlicher Ideen unantastbar sein“. In seiner Erklärung fügte Bush hinzu: „Mitglieder anderer politischer Parteien sind nicht unsere Feinde, sie sind unsere Mitbürger.“ Gott möge Kirk und seine Familie segnen und Amerika zu mehr Anstand und Zivilität führen.
Der ehemalige Präsident der Demokraten, Bill Clinton, schrieb auf X, dass er traurig und wütend über den Mord an Kirk sei, und fügte hinzu, er hoffe, dass „wir alle ernsthaft in uns gehen“ und „unsere Bemühungen verdoppeln, leidenschaftlich, aber friedlich zu debattieren“.
Die frühere demokratische Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sprach von einer „schrecklichen Schießerei heute an der Utah Valley University“. „Politische Gewalt hat in unserem Land absolut keinen Platz“, so Pelosi auf X. Pelosis Ehemann wurde 2022 in ihrem Haus in Kalifornien von einem Mann mit einem Hammer schwer verletzt, der laut Behörden ein Anhänger von Verschwörungstheorien war.
Der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates Utah, Spencer Cox, bezeichnete den tödlichen Schuss auf den rechtskonservativen US-Podcaster Charlie Kirk als „politisches Attentat“. Es sei ein „tragischer Tag für unser Land“, sagte er am Mittwochabend (Ortszeit).
„Ich weiß nicht, wohin wir von hier aus als Amerika gehen“
Auch politische Kommentatoren reagierten emotional auf die Nachricht von Kirks Tod. Der Moderator des konservativen US-Senders Fox News, Will Cain, wirkte während einer Live-Sendung sichtlich bewegt, als er Trumps Mitteilung über Kirks Tod vorlas. „Ich weiß nicht, wohin wir von hier aus als Nachrichtensendung gehen“, sagte Cain den Zuschauern, „und ich weiß nicht, wohin wir von hier aus als Amerika gehen.“ Kirk war regelmäßiger Gast bei Fox News und mehrfach als Moderator aufgetreten.
Megyn Kelly, eine bekannte US-Journalistin und frühere Moderatorin von Fox News, die heute ihren eigenen erfolgreichen Podcast und YouTube-Kanal betreibt, reagierte bereits vor der offiziellen Bestätigung der Nachricht bei einem Livestream auf YouTube. Sie beschrieb Kirk als einen Freund, der sie unterstützte, auch als ihre Beziehungen zur MAGA-Welt angespannt waren. „Es tut mir so leid, euch diese Nachricht überbringen zu müssen“, sagte Kelly.
Viele Menschen zeigten am Mittwochabend (Ortszeit) ihre Anteilnahme und legten etwa Blumensträuße zu Ehren von Kir am Haupteingang des Campus von Turning Point in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ab. Die Flaggen vor dem Hauptsitz der Organisation wurden auf halbmast gesetzt.
Kirk wurde an der Utah Valley University während der „American Comeback Tour“, erschossen, wo er als Gastredner auftrat. Die Veranstaltungsreihe wird von der von ihm gegründeten Organisation Turning Point USA produziert. Nach Angaben der Behörden des Bundesstaats Utah wurde Kirk mit einem einzigen Schuss getötet. Der Angriff ist demnach vermutlich gezielt erfolgt. Ein Verdächtiger findet sich laut FBI in Gewahrsam.
Kirk galt als bekannter Vertreter der rechtskonservativen Bewegung in den USA und als Trump-Verbündeter. In den sozialen Medien hatte er ein Millionenpublikum. Beobachter schreiben Kirk eine Schlüsselrolle im Bemühen der Republikaner zu, mehr Unterstützung unter jungen Menschen in den USA zu gewinnen. Kirk war mit der Podcasterin Erika Frantzve verheiratet, mit der er zwei kleine Kinder hat.
AP/dpa/dp