Stand: 16.12.2025 05:16 Uhr
US-Präsident Trump hat sich zufrieden mit dem Verlauf der Verhandlungen in Berlin gezeigt. Er habe „sehr gute Gespräche“ mit den Europäern und Selenskyj geführt. Größter Streitpunkt sind weiterhin territoriale Zugeständnisse der Ukraine.
US-Präsident Donald Trump sieht nach Gesprächen mit Europäern und der Ukraine Fortschritte in den Verhandlungen über einen möglichen Ausweg aus dem russischen Angriffskrieg. „Ich denke, wir sind jetzt näher dran als je zuvor“, sagte der Republikaner in Washington. Er habe „sehr lange und sehr gute Gespräche“ mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und weiteren europäischen Politikern geführt. „Es scheint gut zu laufen.“
Zugleich schränkte der US-Präsident ein: „Das sagen wir schon seit langem, und es ist eine schwierige Angelegenheit.“ Er verwies darauf, dass er schon mehrfach mit Russland zur Lösung des Konflikts gesprochen hatte.
Trump zollte den Europäern Anerkennung für ihre „enorme Unterstützung“ in den Bemühungen um einen Waffenstillstand. Dafür müssten Russland und die Ukraine „auf eine Linie“ kommen, sagte er weiter. Der Republikaner hatte nach eigenen Angaben mit den Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Italien, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Polen, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden sowie mit der NATO-Führung telefoniert.
Fortschritte bei Frage der Sicherheitsgarantien
In Berlin hatten Ukrainer und US-Amerikaner seit Sonntag über einen Friedensplan mit 20 Punkten für das von Russland vor fast vier Jahren angegriffene Land beraten. US-Vertreter sagten, man sei sich in 90 Prozent der Fragen einig.
Die Ukraine hatte zuvor ihre Bereitschaft signalisiert, im Gegenzug für westliche Sicherheitsgarantien auf eine NATO-Mitgliedschaft zu verzichten. Laut Präsident Selenskyj signalisierte die US-Seite, dass sie zu Sicherheitsgarantien bereit sei, die dem Artikel 5 der NATO-Charta entsprechen.
Größter Streitpunkt sind territoriale Zugeständnisse der Ukraine. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf einen Insider, dass die USA Kiew zu einem Rückzug seiner Truppen aus der östlichen Region Donezk drängten. Selenskyj nannte die Frage schmerzhaft und bekräftigte, dass die Ukraine den Donbass weder rechtlich noch faktisch als russisch anerkennen werde. Sollte der russische Präsident Wladimir Putin die Vorschläge ablehnen, werde man die USA um weitere Sanktionen und Waffen bitten.
Verhaltener Optimismus bei Europäern
Europäische Staats- und Regierungschefs äußerten sich nach den Gesprächen verhalten optimistisch. „Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn ist die Möglichkeit eines Waffenstillstands denkbar“, erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz auf der Plattform X.
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk sagte, er habe erstmals von den US-Unterhändlern gehört, dass die USA im Falle eines erneuten russischen Angriffs militärisch reagieren würden. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson nannte die Garantien klarer und glaubwürdiger, warnte jedoch: „Es bleiben viele schwierige Fragen, vor allem bei den Gebietsfragen und ob Russland überhaupt Frieden will.“








