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Stand: 15.10.2025 11:21 Uhr
Laut NATO-Generalsekretär Rutte arbeitet das Verteidigungsbündnis gemeinsam mit der EU an einem Abwehrwall gegen Drohnen. Die Zahl junge Ukrainer, die als Schutzsuchende nach Deutschland kommen, ist im Sommer gestiegen.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
- NATO und EU laut Rutte arbeiten an Drohnenschutzwall
- Junge Ukrainer suchen verstärkt Schutz in Deutschland
11:21 Uhr
Beschäftigtenanteil von Flüchtlingen aus der Ukraine gestiegen
Der Beschäftigtenanteil von Flüchtlingen aus der Ukraine hat sich in Deutschland einer Erhebung zufolge binnen zwei Jahren verdreifacht. Ende 2024 waren rund 0,6 Prozent aller Beschäftigten in der Bundesrepublik ukrainische Geflüchtete, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg unter Berufung auf eine eigene Studie mitteilte. 2022 hatte dieser Anteil demnach noch 0,2 Prozent betragen. Die Studie beruht den Angaben zufolge auf Daten aus der IAB-Stellenerhebung, einer regelmäßigen Betriebsbefragung von rund 15.900 Betrieben.
Insgesamt sind nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 etwa eine Millionen Ukrainer nach Deutschland gekommen. Im Sommer war die Zahl Schutzsuchender wieder gestiegen.
10:13 Uhr
Russische Angriffe auf Stromversorgung in der Ukraine
Russland hat in der vergangenen Nacht die ukrainische Energieinfrastruktur mit Drohnen angegriffen und dadurch die Stromversorgung in mehreren Gebieten unterbrochen. Betroffen sei auch die zentrale Region Dnipropetrowsk, teilt das ukrainische Energieministerium mit. Der Stromnetzbetreiber Ukrenergo erklärt, in sieben Regionen und vor allem im Osten sei die Stromversorgung eingeschränkt. Der staatliche Gaskonzern Naftogaz teilt mit, ein Wärmekraftwerk sei getroffen worden, den Namen des Kraftwerks nennt er nicht.
09:30 Uhr
Rutte hofft auf mehr Geld für US-Waffenlieferungen
NATO-Generalsekretär Mark Rutte geht davon aus, dass europäische Alliierten weitere US-Waffenlieferungen für die Ukraine finanzieren. Über die im August gestartete PURL-Initiative (Prioritized Ukraine Requirements List) seien von Ländern wie Deutschland bereits zwei Milliarden Euro zugesagt, sagte Rutte bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel.
Es gebe nun aber Grund zur Annahme, dass noch viele weitere Länder mitmachen. Man wolle der Ukraine unter anderem Flugverteidigungssysteme und Abfangraketen zur Verfügung stellen, erklärte Rutte. Diese seien von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass die ukrainische Zivilbevölkerung und die kritische Infrastruktur so gut wie möglich vor dem anhaltenden russischen Angriff geschützt werden könne.
09:25 Uhr
USA erwarten mehr Investitionen in Waffen für Ukraine
Die USA erwarten von ihren Partnern höhere Investitionen in die Waffeninitiative für die Ukraine, PURL (Prioritized Ukraine Requirements List). Die Partner müssten ihre militärischen Fähigkeiten und ihre Feuerkraft erhöhen, sagt US-Verteidigungsminister Pete Hegseth vor einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel.
09:17 Uhr
NATO und EU laut Rutte wollen Drohnenschutz ausbauen
Die NATO und die Europäische Union (EU) arbeiten NATO-Generalsekretär Mark Rutte zufolge gemeinsam an der Errichtung eines „Drohnenschutzwalls“, um sich vor Drohnenangriffen zu schützen. Auf die Frage, ob sie ihre Anstrengungen verdoppeln würden, sagt Rutte am Rande des NATO-Treffens der Verteidigungsminister, die EU und die NATO hätten unterschiedliche Rollen: Die NATO stelle militärische Fähigkeiten zur Verfügung, während die EU die „soft power“ des Binnenmarktes innehabe und dafür sorge, dass das Geld da sei.
09:17 Uhr
Niederlande sagen 90 Millionen Euro für Drohnen für Ukraine zu
Der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans dringt auf effizientere Mittel für den Abschuss von Drohnen als den Einsatz von F-35-Kampfjets.
Zudem werde sein Land 90 Millionen Euro für Drohnen für die Ukraine ausgeben. Mehr NATO-Länder sollten ihre Beiträge zum Paket an militärischer Ausrüstung und Munition für die Ukraine, bekannt als Prioritised Ukraine Requirements List (PURL), erhöhen, sagt der Minister.
09:17 Uhr
Britische Kampfjets überwachen Polens Luftraum bis Jahresende
Großbritannien beteiligt sich seinem Verteidigungsminister John Healy zufolge bis Jahresende mit Kampfjets am Einsatz zur Überwachung des polnischen Luftraumes. Großbritanniens Engagement für den Überwachungseinsatz im Osten werde verlängert. „Wir steigern außerdem unsere Drohnenproduktion für die Ukraine“, sagt Healy vor einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister.
09:17 Uhr
WHO meldet Angriff auf Mitarbeiter
In der Ukraine sind der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge Mitarbeiter angegriffen worden, die einen Konvoi der Vereinten Nationen begleitet hätten. Es sei dem Team jedoch gelungen, medizinische Hilfsgüter in die Stadt Biloserka zu liefern, teilt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in einem Beitrag auf der Plattform X mit. Die Mitarbeiter seien in Sicherheit. Der Vorfall habe sich gestern ereignet. Zwei Lastwagen des Welternährungsprogramms seien dabei beschädigt worden. Tedros fordert erneut ein Ende der Angriffe auf humanitäre Helfer.
09:17 Uhr
Ukraine evakuiert Dörfer nahe Kupjansk
Die ukrainischen Behörden haben die Evakuierung zahlreicher Dörfer in der Nähe der fast vollständig zerstörten nordöstlichen Stadt Kupjansk angeordnet. Als Grund wurde die „sich verschlechternde Sicherheitslage“ in der Region genannt, die schweren russischen Angriffen ausgesetzt ist.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Der Gouverneur der nordöstlichen Region Charkiw, Oleh Synjehubow, schrieb auf Telegram, insgesamt 409 Familien mit 601 Kindern seien aufgefordert worden, 27 Ortschaften zu verlassen. Ein anderer Beamter in dem betroffenen Gebiet sagte später dem öffentlich-rechtlichen Sender Suspilne, die Liste der zu evakuierenden Ortschaften sei auf 40 erweitert worden.
Die russischen Streitkräfte versuchen seit Monaten, auf die Stadt Kupjansk vorzurücken. Sie gilt als wichtiges Ziel bei ihrem Vorstoß nach Westen durch die Zentral- und Ostukraine.
09:17 Uhr
Mehr junge Ukrainer suchen Schutz in Deutschland
Die Zahl der in Deutschland Schutzsuchenden aus der Ukraine ist in den vergangenen Wochen einem Medienbericht zufolge deutlich gestiegen. Die Aufhebung des Ausreiseverbots für wehrfähige ukrainische Männer zwischen 18 und 22 Jahren habe zu einer Zunahme von Schutzgesuchen dieser Gruppe „von etwa 100 pro Woche vor Inkrafttreten der Regelung auf derzeit circa 1.000 pro Woche geführt“, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Angestiegen sei über den Sommer auch insgesamt die Zahl der Ukrainer, die in Deutschland Schutz suchen. Seien im Mai 2025 nach Angaben des Innenministeriums noch 7.961 Menschen aus der Ukraine über das Registrierungssystem Free verteilt worden, seien es im August 11.277 und im September 18.755 gewesen. Anders als Asylsuchende etwa aus Syrien oder Afghanistan erhalten Schutzsuchende aus der Ukraine eine Aufenthaltserlaubnis nach Paragraf 24 des Aufenthaltsgesetzes, die einen sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Sozialleistungen erlaubt.
09:17 Uhr
China wehrt sich gegen mögliches US-Verbot, Russland zu überfliegen
Chinesische Airlines wehren sich gegen Pläne der US-Regierung, ihnen auf Strecken in die USA den Überflug über Russland zu verbieten. Ein solcher Schritt würde die Flugzeiten verlängern, die Ticketpreise erhöhen und könnte einige Routen gefährden, argumentierten die Unternehmen.
Das US-Verkehrsministerium hatte vergangene Woche vorgeschlagen, chinesischen Fluggesellschaften die Nutzung des russischen Luftraums auf Flügen von und in die USA zu untersagen. Zur Begründung hieß es, die kürzeren Flugzeiten benachteiligten amerikanische Konkurrenten.
Hintergrund ist ein Verbot Russlands für US-Fluggesellschaften und viele andere ausländische Fluglinien, seinen Luftraum zu überfliegen. Moskau reagierte damit auf die Sperrung des US-Luftraums für russische Flugzeuge im März 2022 nach dem Einmarsch in die Ukraine. Chinesische Airlines sind von dem Verbot nicht betroffen und haben diesen Vorteil genutzt, um ihren Marktanteil auf internationalen Routen zu erhöhen.