Stand: 16.11.2025 11:37 Uhr
Die Ukraine hofft auf eine Wiederaufnahme des Gefangenenaustauschs mit Russland. Es geht um die Freilassung von 1.200 ihrer Soldaten. Das bekräftigte Präsident Selenskyj, der von heute an durch mehrere europäische Länder reist.
Die Ukraine arbeitet eigenen Angaben zufolge an einer Wiederaufnahme des Austauschs von Kriegsgefangenen mit Russland. „Wir zählen auf die Wiederaufnahme des Austauschs“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft auf Telegram.
Der Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, Rustem Umjerow, hatte am Samstag mitgeteilt, der Prozess werde in Kürze wieder aktiviert, es gehe um die Rückholung von 1.200 ukrainischen Soldaten aus russischer Gefangenschaft. Er habe Gespräche mit Vermittlern in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Wiederbelebung des Gefangenenaustauschs geführt.
Umjerows Angaben nach sind die grundsätzlichen Fragen geklärt und in Kürze beginnen technische Konsultationen zur Abwicklung. Die Soldaten würden noch vor Weihnachten und Neujahr nach Hause kommen, versprach er. Eine Stellungnahme aus Moskau liegt noch nicht vor.
Selenskyj unterwegs in Europa
Unterdessen kündigte Selenskyj Besuche in mehreren europäische Ländern an. In Griechenland, der ersten Station seiner Reise, werde ein Vertrag über den Gasimport für den kommenden Winter unterzeichnet, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Den Vertragswert bezifferte er auf zwei Milliarden Euro.
Der Import sei nötig, um die Ausfälle der ukrainischen Produktion infolge der anhaltenden russischen Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur aufzufangen. Die Lieferungen würden auch mit europäischer Hilfe finanziert, sagte er. Bereits heute wird Selenskyj in Griechenland erwartet.
Ein „historischer Vertrag“ zur Stärkung der eigenen Luftwaffe und der Flugabwehr sei mit Frankreich vorbereitet worden, wo er am Montag sei, teilte der Präsident weiter mit. Details nannte er nicht. Paris hat in der Vergangenheit unter anderem Kampfjets des Typs „Mirage“ an Kiew geliefert. Am Dienstag steht dann nach Selenskyjs Angaben noch ein Besuch in Spanien an.
Drohnen richten Schäden in der Ukraine an
Während die Ukraine weiter verhandelt, richteten in der vergangenen Nacht russische Luftangriffe im Land erneut Schäden an. Russland habe eine „Iskander“-Rakete und 176 Drohnen eingesetzt, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Es sei gelungen, 139 Drohnen abzuschießen oder mit Funkstörungen auszuschalten, dennoch habe es auch 37 Einschläge an 14 verschiedenen Orten gegeben.
Russland zerstörte nach eigenen Angaben mehr als 57 ukrainische Drohnen über Nacht. Das meldete die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium










