Stand: 21.12.2025 18:48 Uhr
Nicht einmal 24 Stunden nach ihrer Veröffentlichung sind offenbar Dokumente aus den Epstein-Akten gelöscht worden. Von den US-Demokraten kommt scharfe Kritik – das Justizministerium beteuert Transparenz.
Nach dem Beginn der Veröffentlichung Tausender Epstein-Akten haben die Demokraten im US-Kongress dem Justizministerium die Löschung einer Datei vorgeworfen. Keine 24 Stunden, nachdem die Dateien auf der Webseite des Ministeriums heruntergeladen werden konnten, sei ein Foto anscheinend aus einem Datensatz entfernt worden, hieß es in dem auf X veröffentlichten Vorwurf.
Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen. Eines der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen Präsidenten Donald Trump mit seiner Frau Melania in Begleitung des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein und dessen langjähriger Vertrauten Ghislaine Maxwell. „Wenn sie dieses Bild runternehmen, stellt Euch vor, was sie noch alles verbergen wollen“, erklärte der Chef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer. Ex-US-Präsident Bill Clinton ist auf einem anderen Bild zu sehen.
Offenbar fehlen inzwischen mehrere Fotos
Am späten Freitagnachmittag hatte das Ministerium nach massivem Druck der Öffentlichkeit zunächst vier Datensätze auf seiner Webseite hochgeladen, die Tausende Dateien enthalten. Darin zu finden waren neben Fotos auch Dokumente. Vieles ist komplett geschwärzt – das Ministerium erntete dafür bereits Kritik.
Eine Stichprobe der Nachrichtenagentur dpa ergab, dass eine neuere Version des ersten Datensatzes vom Samstag mindestens 16 Dateien weniger umfasste als eine vorherige Version des Archivs vom Freitagnachmittag. Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind in der neueren Version auch bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit einer Massageliege nicht mehr enthalten.
US-Regierung weist Kritik zurück
Nach Angaben des US-Justizministeriums erfolgte die Löschung bestimmter Dokumente auf Bitten von Betroffenen. Die entfernten Fotos zeigten potenzielle Opfer Epsteins, die zuvor nicht als solche identifiziert worden seien, sagte Vize-Justizminister Todd Blanche im Sender NBC News. Vor dem Hintergrund laufender Ermittlungen seien die Dateien daher gelöscht worden.
Zuvor hatte der Vize-Justizminister bei ABC News beteuert, dass sein Haus keine Dateien verändert habe, um Präsident Trump zu schützen. Nichts werde deswegen zurückgehalten. Er verneinte die Frage, ob es eine Anweisung gegeben habe, Material zum Epstein-Skandal zu bearbeiten, das einen Zusammenhang zum Präsidenten habe.









