Bezeichnungen für Fleischersatz Agrarminister Rainer gegen „Veggie-Burger“-Verbot
Stand: 27.10.2025 13:13 Uhr
In der EU könnten Begriffe wie „Veggie-Schnitzel“ bald verboten werden. Bundesagrarminister Rainer will sich dagegen einsetzen: Er hält die Debatte für „unnötig“ – und sieht vor allem negative Folgen bei einem Verbot.
Dürfen pflanzliche Fleischalternativen künftig nicht mehr Namen wie „Veggie-Schnitzel“ tragen? In der EU liegt ein solches Verbot aktuell auf dem Tisch. Bundesagrarminister Alois Rainer hat jetzt allerdings angekündigt, sich gegen das Vorhaben einzusetzen.
Die Umstellung würde „unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft“ sowie Bürokratie verursachen, so der CSU-Politiker bei einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Luxemburg. „Ich stehe für Bürokratieabbau, deshalb unterstütze ich diesen Vorschlag nicht.“
Es sei jetzt „unnötig, diese Diskussion zu führen“, sagte Rainer. Das hätte schon vor einem Jahrzehnt diskutiert werden müssen, führte er aus.
„Wissen, dass das nicht aus Fleisch ist“
Seiner persönlichen Meinung nach bestehe Schnitzel aus Schwein, Kalb oder Pute. Der Agrarminister, früher als Metzgermeister tätig, betonte aber mit Blick auf Verbraucher: „Wenn sie ein Veggie-Schnitzel kaufen, dann wissen sie, dass das nicht aus Fleisch ist.“
Das Europaparlament hatte sich Anfang Oktober mehrheitlich für ein Verbot solcher Bezeichnungen ausgesprochen. Begriffe wie Steak, Schnitzel, Burger und Wurst sollen demnach nur noch für Produkte aus Tieren verwendet werden dürfen.
Ja-Stimmen kamen vor allem von Fraktionen rechts der Mitte. Die deutschen Unions-Abgeordneten stimmten schon bei dieser Abstimmung mehrheitlich dagegen.
Besiegelt ist das Verbot aber durch die Abstimmung im Europaparlament noch nicht: Ob es tatsächlich kommt, müssen nun die Verhandlungen des Parlaments mit den 27 Mitgliedsstaaten zeigen.
Verbraucherschützer lehnen Verbot ab
Unterstützer des EU-Gesetzentwurfs hatten mit „Verwechslungsrisiko“, Verbraucherschutz und der Anerkennung der Arbeit von Landwirten argumentiert. Die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl hielt damals dagegen: „Keine Landwirtin oder kein Landwirt hat dadurch am Ende mehr Geld in der Tasche.“
Auch Verbraucherschützer und Wirtschaftsvertreter lehnen das Vorhaben ab. Mehrere Handelsunternehmen, darunter Aldi Süd, Lidl und Burger King, warnten in einem gemeinsamen Brief vor wirtschaftlichen Schäden.










