Debatte um Renteneintrittsalter Beitragsjahre entscheidend? Bas offen für Vorschlag
Stand: 07.12.2025 20:02 Uhr
Nicht nach Alter, sondern nach Anzahl der Beitragsjahre über den Renteneintritt entscheiden – im Bericht aus Berlin äußerte Arbeitsministerin Bas Sympathie für die Idee. Für Akademiker könnte dies ein späterer Renteneintritt bedeuten.
Arbeitsministerin Bärbel Bas kann sich vorstellen, den Renteneintritt mit der Zahl der geleisteten Beitragsjahre zu verbinden. „Ich finde die Idee grundsätzlich ganz gut“, sagte die SPD-Co-Chefin im Bericht aus Berlin zu einer Empfehlung des Ökonomen Jens Südekum. Der Berater von Finanzminister Lars Klingbeil hält eine Koppelung des Renteneintritts an die Beitragsjahre für gerechter als eine Verbindung mit der Lebenserwartung.
Es gebe zwei unterschiedliche Modelle, so Bas. Zum einen könne man das Renteneintrittsalter nach der Lebenserwartung formulieren oder danach, wer eine bestimmte „Strecke“ eingezahlt habe.
Bas nannte ein Beispiel: Wenn jemand mit 16 schon angefangen habe mit einer Ausbildung und dann eine gewisse Zeit lang in die Sozialversicherungssysteme einbezahle, der könne dann auch früher aussteigen.
„Und wer später anfängt, vielleicht erst ein Studium macht und dann später erst in die Kassen einzahlt, der muss dann auch länger arbeiten.“ Das wiederum könnten schlechte Nachrichten für Akademiker sein, die in der Regel deutlich später anfangen zu arbeiten. In der Rentenkommission würden sicherlich beide Modelle diskutiert werden, so Bas weiter.
Bisher entscheidet Geburtsdatum
Bis 2031 steigt das Rentenalter schrittweise auf 67 Jahre. Wer 45 Beitragsjahre vorweisen kann, darf früher in den Ruhestand gehen. Für Versicherte, die nach dem 1. Januar 1953 geboren sind, steigt die Altersgrenze laut Arbeitsministerium mit jedem Jahrgang stufenweise um zwei Monate. Wer nach dem 1. Januar 1964 geboren wurde, kann abschlagsfrei in Rente gehen, wenn er das 65. Lebensjahr vollendet hat.
Der Bundestag hatte am Freitag mit den Stimmen der Regierungsfraktionen von Union und SPD ein Rentenpaket beschlossen, das Kritikern zufolge zu noch höheren Kosten zulasten der jungen Generation führen wird. Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte an, 2026 werde eine grundlegende Rentenreform angestoßen, um die Finanzierung des Systems zu stabilisieren.










