Enquete-Kommission zu Corona: Noch ist es nicht zu spät, um aus den Pandemie-Fehlern zu lernen

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Enquete-Kommission zu Corona Noch ist es nicht zu spät, um aus den Pandemie-Fehlern zu lernen

Meinung | Berlin · Mehr als fünf Jahre nach Pandemie-Beginn startet der Bundestag die Corona-Aufarbeitung. Das wird auch höchste Zeit, denn die nächste Gesundheitskrise wird kommen. Umso wichtiger ist es, dass die Mitglieder der Enquete-Kommission ihre Aufgabe ernst nehmen.

Eine Enquete-Kommission im Bundestag soll die Pandemie-Jahre beleuchten und „Lehren für zukünftige pandemische Ereignisse“ ziehen.

Eine Enquete-Kommission im Bundestag soll die Pandemie-Jahre beleuchten und „Lehren für zukünftige pandemische Ereignisse“ ziehen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Lockdowns, Maskenpflicht, Schulschließungen: Es ist nicht lange her, dass Begriffe wie diese unseren Alltag maßgeblich mitbestimmten – und in vielerlei Hinsicht veränderten. Seit dieser Woche beschäftigt sich nun der Bundestag mit der Aufarbeitung der Corona-Zeit. Eine Enquete-Kommission soll die Pandemie-Jahre beleuchten und „Lehren für zukünftige pandemische Ereignisse“ ziehen, wie es heißt. Das ist überfällig. Denn die Gefahr ist groß, dass Deutschland in der nächsten Gesundheitskrise wieder dieselben Fehler macht wie während Corona.

In den Jahren der Corona-Pandemie, also von 2020 bis 2022, wurden weitreichende Entscheidungen in kürzester Zeit getroffen. Viele von ihnen waren nachvollziehbar und notwendig, einige waren kritikwürdig. Die Folgen aber sind bis heute auf verschiedensten Ebenen spürbar. Ein Beispiel sind die langen Schulschließungen, die negative Auswirkungen auf die Psyche junger Menschen hatten. Die Debatte um Impfungen und eine mögliche Pflicht hat die gefühlte Polarisierung in der Gesellschaft vorangetrieben. Und diverse Schließungen und Einschränkungen im öffentlichen Leben zeigen bis heute Folgen in vielen Branchen. Die Kommission könnte die Chance sein, vieles von dem systematisch aufzuarbeiten – und endlich aus Fehlern zu lernen.

Und doch ist zu befürchten, dass das zumindest in Teilen nicht gelingen wird. Die AfD-Politikerin Christina Baum, Mitglied in der Kommission, zweifelte bereits an, dass es einen gemeinsamen Abschlussbericht geben wird. Stattdessen wolle die AfD wohl ein eigenes Dokument abgeben. Das schon im Vorfeld anzukündigen, ist billig – und belegt, dass es den Rechten nicht um eine konstruktive Aufarbeitung geht.

Dabei wäre es nicht nur wichtig, Fehler und Versäumnisse rückblickend zu identifizieren. Im Vordergrund sollte vor allem stehen, für kommende Gesundheitskrisen vorbereitet zu sein. Die nächste Pandemie dürfte eine sich weiter spaltende Gesellschaft noch stärker herausfordern. Was muss der Staat dann leisten? Welche Gremien treffen auf welcher Ebene Entscheidungen? Und wie müssen Freiheit und Sicherheit gegeneinander abgewogen werden? Es ist notwendig, dass sich die Kommission gerade auch mit Fragen wie diesen beschäftigt.

Einen angemessenen Ton fand immerhin die designierte Vorsitzende der Enquete-Kommission, Franziska Hoppermann (CDU). „Wir wollen verstehen, nicht verurteilen“, sagte sie. Eine solche Herangehensweise sollte eigentlich parteiübergreifend im Interesse aller liegen. Denn klar ist, dass die Bewältigung der nächsten Gesundheitsnotlage nur gemeinsam gelingen kann. Noch ist es nicht zu spät, um aus den Fehlern der Corona-Pandemie zu lernen.

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Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Lockdowns, Maskenpflicht, Schulschließungen: Es ist nicht lange her, dass Begriffe wie diese unseren Alltag maßgeblich mitbestimmten – und in vielerlei Hinsicht veränderten. Seit dieser Woche beschäftigt sich nun der Bundestag mit der Aufarbeitung der Corona-Zeit. Eine Enquete-Kommission soll die Pandemie-Jahre beleuchten und „Lehren für zukünftige pandemische Ereignisse“ ziehen, wie es heißt. Das ist überfällig. Denn die Gefahr ist groß, dass Deutschland in der nächsten Gesundheitskrise wieder dieselben Fehler macht wie während Corona.

In den Jahren der Corona-Pandemie, also von 2020 bis 2022, wurden weitreichende Entscheidungen in kürzester Zeit getroffen. Viele von ihnen waren nachvollziehbar und notwendig, einige waren kritikwürdig. Die Folgen aber sind bis heute auf verschiedensten Ebenen spürbar. Ein Beispiel sind die langen Schulschließungen, die negative Auswirkungen auf die Psyche junger Menschen hatten. Die Debatte um Impfungen und eine mögliche Pflicht hat die gefühlte Polarisierung in der Gesellschaft vorangetrieben. Und diverse Schließungen und Einschränkungen im öffentlichen Leben zeigen bis heute Folgen in vielen Branchen. Die Kommission könnte die Chance sein, vieles von dem systematisch aufzuarbeiten – und endlich aus Fehlern zu lernen.

Und doch ist zu befürchten, dass das zumindest in Teilen nicht gelingen wird. Die AfD-Politikerin Christina Baum, Mitglied in der Kommission, zweifelte bereits an, dass es einen gemeinsamen Abschlussbericht geben wird. Stattdessen wolle die AfD wohl ein eigenes Dokument abgeben. Das schon im Vorfeld anzukündigen, ist billig – und belegt, dass es den Rechten nicht um eine konstruktive Aufarbeitung geht.

Dabei wäre es nicht nur wichtig, Fehler und Versäumnisse rückblickend zu identifizieren. Im Vordergrund sollte vor allem stehen, für kommende Gesundheitskrisen vorbereitet zu sein. Die nächste Pandemie dürfte eine sich weiter spaltende Gesellschaft noch stärker herausfordern. Was muss der Staat dann leisten? Welche Gremien treffen auf welcher Ebene Entscheidungen? Und wie müssen Freiheit und Sicherheit gegeneinander abgewogen werden? Es ist notwendig, dass sich die Kommission gerade auch mit Fragen wie diesen beschäftigt.

Einen angemessenen Ton fand immerhin die designierte Vorsitzende der Enquete-Kommission, Franziska Hoppermann (CDU). „Wir wollen verstehen, nicht verurteilen“, sagte sie. Eine solche Herangehensweise sollte eigentlich parteiübergreifend im Interesse aller liegen. Denn klar ist, dass die Bewältigung der nächsten Gesundheitsnotlage nur gemeinsam gelingen kann. Noch ist es nicht zu spät, um aus den Fehlern der Corona-Pandemie zu lernen.

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