 
         Kabinett zum Mindestlohn Die deutlichste Erhöhung seit 10 Jahren
Stand: 29.10.2025 08:07 Uhr
Die Bundesregierung will heute die Erhöhung des Mindestlohns auf den Weg bringen – die deutlichste seit seiner Einführung. Basis ist der Vorschlag einer unabhängigen Kommission mit einem Plus in zwei Stufen.
                                              
                                                                                                       
Das Bundeskabinett will heute eine deutliche Anhebung des Mindestlohns beschließen. Insgesamt soll der Mindestlohn um 13,9 Prozent angehoben werden. Das ist die deutlichste Erhöhung, seit er vor 10 Jahren eingeführt wurde.
Der gesetzliche Mindestlohn soll in zwei Schritten angehoben werden. Im Januar soll er auf 13,90 Euro pro Stunde steigen. Im übernächsten Jahr ist eine weitere Erhöhung auf 14,60 Euro geplant. Damit folgt die Bundesregierung der Empfehlung der unabhängigen Mindestlohnkommission. Dort verhandeln Vertreterinnen und Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern alle zwei Jahre miteinander.
SPD hatte auf Erhöhung gedrängt
Laut Statistischem Bundesamt könnten im kommenden Jahr bis zu 6,6 Millionen Menschen von einem höheren Mindestlohn profitieren – besonders viele Frauen und Beschäftigte in Ostdeutschland. Wer Vollzeit im Mindestlohn arbeitet, soll ab Januar brutto rund 190 Euro mehr im Monat verdienen.
SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf spricht von einer deutlichen Erhöhung. Diese sei auf den gemeinsamen Druck von Gewerkschaften und der Sozialdemokratie zurückzuführen. Vor allem die SPD hatte darauf gedrängt, dass der Mindestlohn im nächsten Jahr noch deutlicher steigt: auf 15 Euro pro Stunde.
Die Mindestlohnkommission hatte bei ihrer Empfehlung im Sommer kritisiert, dass von politischer Seite Druck ausgeübt worden sei. Die Vorsitzende der Kommission, Christiane Schönefeld, betonte, Versuche der politischen Beeinflussung seien mit der gewollten Unabhängigkeit der Mindestlohnkommission nicht vereinbar.
 
			 
					








 
                