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Rassismus beim DFB-Pokal – Zwischen N-Wort und Nivellierung

Suedpole. by Suedpole.
27. August 2025
in Politik
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Rassismus beim DFB-Pokal – Zwischen N-Wort und Nivellierung

Christopher Antwi-Adjei diskutiert beim Spiel gegen Lok Leipzig mit dem Schiedsrichter.

Der Schalker Christopher Antwi-Adjei wurde beim DFB-Pokal-Spiel gegen Lok Leipzig rassistisch beleidigt (imago / Picture Point / S. Sonntag)

Am 1. Spieltag des DFB-Pokals wurden gleich in mehreren Stadien Spieler rassistisch beleidigt: beim Spiel Lokomotive Leipzig gegen Schalke 04, bei der Partie des brandenburgischen Fünftligisten RSV Eintracht 1949 gegen den 1. FC Kaiserslautern, aber auch nach der Partie von Rot-Weiß Essen gegen Borussia Dortmund in den sozialen Medien. Die Vorfälle zeigen, dass Rassismus im Fußball immer noch ein virulentes Problem ist, trotz aller Kampagnen des DFB und der Vereine.

Inhalt

  • N-Wort in Leipzig
  • „Nazis raus!“ in Potsdam
  • Rassistisches Nachspiel im Netz
  • Selbst der FIFA-Boss schaltet sich ein
  • Wie reagiert der DFB auf Diskriminierungsvorfälle
  • Was macht der DFB gegen Rassismus
  • Was tun die Vereine gegen Rassismus?
  • Rassismus nur bei Ost-Vereinen?
  • Fußball als Spiegel der Gesellschaft

N-Wort in Leipzig

Beim Spiel in Leipzig wurde Spieler Christopher Antwi-Adjei in der Anfangsphase von den Zuschauerrängen herab rassistisch beleidigt. Laut Antwi-Adjei wurde das N-Wort gerufen. Er hatte die Beleidigung dann beim Linienrichter angezeigt. Schiedsrichter Burda unterbrach daraufhin die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten. Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde die Begegnung fortgesetzt. Antwi-Adjei wurde anschließend bei nahezu jedem Ballkontakt von den Leipziger Zuschauern ausgepfiffen.

„Nazis raus!“ in Potsdam

Beim Spiel des FC Kaiserslautern gegen den brandenburgischen Fünftligisten SV Eintracht, das in Potsdam ausgetragen wurde, gab es rassistische Beleidigungen gegen einen Spieler des Zweitligisten aus dem Fanblock. Die Zuschauer beider Fanlager skandierten anschließend geschlossen gegen Diskriminierung und riefen „Nazis raus“.

Rassistisches Nachspiel im Netz

Der rassistische Hass schlägt sich auch online nieder, nach dem Pokalderby von Rot-Weiß Essen gegen Borussia Dortmund. Nach seinem brutalen Foul im Zweikampf gegen Borussia Dortmunds Yan Couto stand Essens Kelsey Owusu plötzlich im Zentrum rassistischer Attacken in den Sozialen Medien.

Auch Nationalspieler Nadiem Amiri hat eine üble Beleidigung in den sozialen Medien öffentlich gemacht. Nach seinem Tor zum 1:0-Sieg des FSV Mainz 05 bei Dynamo Dresden wurde Amiri heftig beschimpft. Die Mainzer veröffentlichten auf der Online-Plattform X außerdem eine üble rassistische Beleidigung gegen Mittelfeldspieler Arnaud Nordin und kündigten rechtliche Schritte an.

Selbst der FIFA-Boss schaltet sich ein

In der Halbzeitpause äußerte sich der Stadionsprecher von Lok Leipzig noch verhalten: Weder der Linienrichter noch ein Mitarbeiter des Vereins, der in der Nähe stand, hätten die Rufe gehört. Der Chef des Sächsischen- und Nordostdeutschen Fußballverbandes, Hermann Winkler, erklärte, er habe als Gast im Stadion „keine fremdenfeindliche Stimmung wahrgenommen“. Der DFB-Vizepräsident warnte zudem vor einer Vorverurteilung.

Später jedoch entschuldigte sich Lokomotive Leipzig bei Antwi-Adjei und Schalke. Der Verein erstattete zudem Anzeige gegen Unbekannt, ebenso wie Antwi-Adjei selbst.

Der Deutsche Fußball-Bund hat nach den Fällen in Leipzig und Potsdam Ermittlungen aufgenommen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf erklärte: „Rassismus und Diskriminierung, Hass und Ausgrenzung haben im Fußball keinen Platz. Wir stehen für Vielfalt und Respekt. Und an der Seite der Betroffenen sowie derjenigen, die sich für unsere Werte einsetzen.“

Sogar FIFA-Präsident Gianni Infantino meldete sich zu Wort. Er sagte, die FIFA sei fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass Spieler respektiert und geschützt werden und dass die Wettbewerbsorganisatoren sowie die Strafverfolgungsbehörden entsprechende Maßnahmen treffen.

Die Rassismusforscherin Rachel Etse kritisierte die offiziellen Statements der Funktionäre und Verantwortlichen im Deutschlandfunk. Deren Aussagen täuschten nur Handlungsbereitschaft vor, ohne echte Veränderungen zu bewirken: „Für mich persönlich sind es wirklich diese ganzen Floskeln wie ‚Wir stehen für Fairplay, für Respekt, für Vielfalt‘. Ich kann es nicht mehr hören. Es ist nicht ehrlich, denn es müsste auch in der Praxis gelebt werden.“

Wie reagiert der DFB auf Diskriminierungs-Vorfälle?

Der DFB hat einen Drei-Stufen-Plan der UEFA implementiert. Dieser soll zum Tragen kommen, wenn der Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin von einem diskriminierenden Vorfall oder einer „personifizierten Gewaltandrohung“ erfährt.

  • Stufe 1: Wenn die Unparteiischen einen Vorfall bemerken oder darüber informiert werden, unterbrechen sie das Spiel und veranlassen eine Lautsprecherdurchsage, mit der das Publikum aufgefordert wird, das Verhalten zu unterlassen.
  • Stufe 2: Wenn das Verhalten fortgesetzt wird, wird das Spiel nochmals unterbrochen. Die Unparteiischen schicken die Teams in die Kabine und veranlassen eine weitere Durchsage.
  • Stufe 3: Das Spiel wird abgebrochen.

Philipp Beitzel von der Koordinationsstelle Fanprojekte, die bei der Deutschen Sportjugend angesiedelt ist, sagte dem Deutschlandfunk, dieser Plan sei auch am Wochenende angewandt worden. Dieser hat sich in der Vergangenheit bewährt und führt zu einer höheren Aufmerksamkeit bei allen am Spiel beteiligten.

In Leipzig sorgte die Unterbrechung allerdings dafür, dass der Spieler ausgepfiffen worden sei, weil sich einige Zuschauer mit dem Täter solidarisiert hätten. In Potsdam beim Spiel der SV Eintracht gegen Kaiserslautern hingegen habe die Durchsage dazu geführt, dass ein Großteil der Zuschauerinnen und Zuschauer sich positionierten und aktiv „Nazis raus“ skandierten, so Beitzel. Außerdem konnte dort der Täter identifiziert werden.

Was macht der DFB gegen Rassismus?

Der DFB hat verschiedene Programme gegen Diskriminierung und speziell Rassismus. Die ehemalige Nationalspielerin Celia Šašić begann schon während ihrer aktiven Karriere als DFB-Integrationsbotschafterin. Seit 2022 bekleidet sie den neu geschaffenen Posten der Vizepräsidentin für Diversität und Vielfalt des Verbandes.

Im Interview mit dem Deutschlandfunk spricht sie über ein Projekt zur Anti-Rassismus-Arbeit. Das Ziel dabei – Akteure im Amateur-Fußball direkt erreichen: „Ob das jetzt Spieler, Trainer, Funktionäre, Ehrenamtliche in jeglicher Position sind – dieses Thema Rassismus: Sensibilisierung dafür herzustellen, Workshops anzubieten oder eben auch pädagogische Trainings, die man dann tatsächlich in die alltägliche Trainingsarbeit auch integrieren kann.“

Was tun die Vereine gegen Rassismus?

Viele Vereine tun sich mit plakativen Aktionen hervor, bekannt ist zum Beispiel die Aktion „Zeig dem Rassismus die Rote Karte“. Aktionen, die einmal im Jahr stattfänden, reichten aber nicht aus, sagt Fanszenen-Experte Beitzel. Ein Fortschritt sei, dass viele Vereine entsprechende Paragrafen in ihre Vereinssatzungen aufgenommen hätten.

Zudem spielten Fanprojekte eine große Rolle, die gemeinsam mit jugendlichen Fans zu Spielen führen, aber in diesem Kontext beispielsweise auch Gedenkstätten des Nationalsozialismus besuchten, Diskriminierung thematisieren und Fans in ihrem Engagement dagegen unterstützen.

Es mache jedoch einen großen Unterschied, wie professionell die Strukturen der Vereine sind. Borussia Dortmund, ein Verein, der bis in die 2010er-Jahre ein enormes Problem mit Rechtsextremen in eigenen Reihen hatte, habe viel mehr Möglichkeiten als ein Verein im Amateurbereich, um dieses Thema anzugehen.

Rassismus nur bei Ost-Vereinen?

Manchen Vereinen in Ostdeutschland eilt ein schlechter Ruf voraus, was ihr Problem mit rechtsextremen Fans betrifft. Dazu gehören der Chemnitzer FC, Energie Cottbus, Dynamo Dresden, aber auch Lok Leipzig. Philipp Beitzel von der Koordinationsstelle Fanprojekte sagt: „Man kann nicht wegdiskutieren, dass Lokomotive Leipzig über viele Jahre ein Problem mit Rechten in der Fanszene hatte. Nicht nur mit Leuten, die mit der AfD sympathisieren, sondern stramm rechten Kadern.“ Ihm ist es aber wichtig zu betonen, dass es auch in diesen Vereinen eine aktive Fanszene gebe, die sich gegen Rechts positioniere. Diese müssten gestärkt werden.

Zudem sei es kein reines Ostproblem. Borussia Dortmund hatte lange Jahre ein Problem mit Rechten, in NRW war vor allem Alemannia Aachen in den vergangenen Jahren wegen der starken Hooligan-Szene immer wieder in den Schlagzeilen.

Fußball als Spiegel der Gesellschaft

Mit Blick auf die Ereignisse vom Wochenende kann der Eindruck entstehen, dass Rassismus im Stadion zum traurigen Alltag gehört. Philipp Beitzel erklärt es wie folgt: „Der Fußball ist nicht immun gegen Einflüsse aus der Gesellschaft und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen.“ Bei Fußballfans gebe es zwar viel Bereitschaft zur Courage, „aber natürlich verschieben sich gerade Grenzen dessen, was gesagt werden kann. Und das nehmen Leute dann auch mit ins Fußballstadion.“

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  • N-Wort in Leipzig
  • „Nazis raus!“ in Potsdam
  • Rassistisches Nachspiel im Netz
  • Selbst der FIFA-Boss schaltet sich ein
  • Wie reagiert der DFB auf Diskriminierungsvorfälle
  • Was macht der DFB gegen Rassismus
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N-Wort in Leipzig

Beim Spiel in Leipzig wurde Spieler Christopher Antwi-Adjei in der Anfangsphase von den Zuschauerrängen herab rassistisch beleidigt. Laut Antwi-Adjei wurde das N-Wort gerufen. Er hatte die Beleidigung dann beim Linienrichter angezeigt. Schiedsrichter Burda unterbrach daraufhin die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten. Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde die Begegnung fortgesetzt. Antwi-Adjei wurde anschließend bei nahezu jedem Ballkontakt von den Leipziger Zuschauern ausgepfiffen.

„Nazis raus!“ in Potsdam

Beim Spiel des FC Kaiserslautern gegen den brandenburgischen Fünftligisten SV Eintracht, das in Potsdam ausgetragen wurde, gab es rassistische Beleidigungen gegen einen Spieler des Zweitligisten aus dem Fanblock. Die Zuschauer beider Fanlager skandierten anschließend geschlossen gegen Diskriminierung und riefen „Nazis raus“.

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Der rassistische Hass schlägt sich auch online nieder, nach dem Pokalderby von Rot-Weiß Essen gegen Borussia Dortmund. Nach seinem brutalen Foul im Zweikampf gegen Borussia Dortmunds Yan Couto stand Essens Kelsey Owusu plötzlich im Zentrum rassistischer Attacken in den Sozialen Medien.

Auch Nationalspieler Nadiem Amiri hat eine üble Beleidigung in den sozialen Medien öffentlich gemacht. Nach seinem Tor zum 1:0-Sieg des FSV Mainz 05 bei Dynamo Dresden wurde Amiri heftig beschimpft. Die Mainzer veröffentlichten auf der Online-Plattform X außerdem eine üble rassistische Beleidigung gegen Mittelfeldspieler Arnaud Nordin und kündigten rechtliche Schritte an.

Selbst der FIFA-Boss schaltet sich ein

In der Halbzeitpause äußerte sich der Stadionsprecher von Lok Leipzig noch verhalten: Weder der Linienrichter noch ein Mitarbeiter des Vereins, der in der Nähe stand, hätten die Rufe gehört. Der Chef des Sächsischen- und Nordostdeutschen Fußballverbandes, Hermann Winkler, erklärte, er habe als Gast im Stadion „keine fremdenfeindliche Stimmung wahrgenommen“. Der DFB-Vizepräsident warnte zudem vor einer Vorverurteilung.

Später jedoch entschuldigte sich Lokomotive Leipzig bei Antwi-Adjei und Schalke. Der Verein erstattete zudem Anzeige gegen Unbekannt, ebenso wie Antwi-Adjei selbst.

Der Deutsche Fußball-Bund hat nach den Fällen in Leipzig und Potsdam Ermittlungen aufgenommen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf erklärte: „Rassismus und Diskriminierung, Hass und Ausgrenzung haben im Fußball keinen Platz. Wir stehen für Vielfalt und Respekt. Und an der Seite der Betroffenen sowie derjenigen, die sich für unsere Werte einsetzen.“

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Wie reagiert der DFB auf Diskriminierungs-Vorfälle?

Der DFB hat einen Drei-Stufen-Plan der UEFA implementiert. Dieser soll zum Tragen kommen, wenn der Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin von einem diskriminierenden Vorfall oder einer „personifizierten Gewaltandrohung“ erfährt.

  • Stufe 1: Wenn die Unparteiischen einen Vorfall bemerken oder darüber informiert werden, unterbrechen sie das Spiel und veranlassen eine Lautsprecherdurchsage, mit der das Publikum aufgefordert wird, das Verhalten zu unterlassen.
  • Stufe 2: Wenn das Verhalten fortgesetzt wird, wird das Spiel nochmals unterbrochen. Die Unparteiischen schicken die Teams in die Kabine und veranlassen eine weitere Durchsage.
  • Stufe 3: Das Spiel wird abgebrochen.

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Viele Vereine tun sich mit plakativen Aktionen hervor, bekannt ist zum Beispiel die Aktion „Zeig dem Rassismus die Rote Karte“. Aktionen, die einmal im Jahr stattfänden, reichten aber nicht aus, sagt Fanszenen-Experte Beitzel. Ein Fortschritt sei, dass viele Vereine entsprechende Paragrafen in ihre Vereinssatzungen aufgenommen hätten.

Zudem spielten Fanprojekte eine große Rolle, die gemeinsam mit jugendlichen Fans zu Spielen führen, aber in diesem Kontext beispielsweise auch Gedenkstätten des Nationalsozialismus besuchten, Diskriminierung thematisieren und Fans in ihrem Engagement dagegen unterstützen.

Es mache jedoch einen großen Unterschied, wie professionell die Strukturen der Vereine sind. Borussia Dortmund, ein Verein, der bis in die 2010er-Jahre ein enormes Problem mit Rechtsextremen in eigenen Reihen hatte, habe viel mehr Möglichkeiten als ein Verein im Amateurbereich, um dieses Thema anzugehen.

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Manchen Vereinen in Ostdeutschland eilt ein schlechter Ruf voraus, was ihr Problem mit rechtsextremen Fans betrifft. Dazu gehören der Chemnitzer FC, Energie Cottbus, Dynamo Dresden, aber auch Lok Leipzig. Philipp Beitzel von der Koordinationsstelle Fanprojekte sagt: „Man kann nicht wegdiskutieren, dass Lokomotive Leipzig über viele Jahre ein Problem mit Rechten in der Fanszene hatte. Nicht nur mit Leuten, die mit der AfD sympathisieren, sondern stramm rechten Kadern.“ Ihm ist es aber wichtig zu betonen, dass es auch in diesen Vereinen eine aktive Fanszene gebe, die sich gegen Rechts positioniere. Diese müssten gestärkt werden.

Zudem sei es kein reines Ostproblem. Borussia Dortmund hatte lange Jahre ein Problem mit Rechten, in NRW war vor allem Alemannia Aachen in den vergangenen Jahren wegen der starken Hooligan-Szene immer wieder in den Schlagzeilen.

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Mit Blick auf die Ereignisse vom Wochenende kann der Eindruck entstehen, dass Rassismus im Stadion zum traurigen Alltag gehört. Philipp Beitzel erklärt es wie folgt: „Der Fußball ist nicht immun gegen Einflüsse aus der Gesellschaft und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen.“ Bei Fußballfans gebe es zwar viel Bereitschaft zur Courage, „aber natürlich verschieben sich gerade Grenzen dessen, was gesagt werden kann. Und das nehmen Leute dann auch mit ins Fußballstadion.“

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