Kölns Super-Start: Eine Müllsack-Rede macht den FC besser
Sportchef Thomas Kessler (39) reißt den FC mit
Köln feiert sich schon selbst. „Deutscher Meister wird nur der FC Köln“, sangen die Zuschauer beim 4:1 gegen den SC Freiburg selbstironisch. Zum Auftakt hatte der Aufsteiger schon mit 1:0 in Mainz gewonnen, steht sensationell auf Platz 3. Der Gesang der knapp 50 000 Kölner im Stadion drückt aber auch die Zufriedenheit aus.
Der neue Sportchef Thomas Kessler (39) hat seit dem Aufstieg sehr viel richtig gemacht. Der Kader ist bundesligatauglich, das belegt der Start. Trainer Lukas Kwasniok (44), den Kessler nach dem Aufstieg mit Friedhelm Funkel (71) verpflichtet hat, passt zum FC und in die Stadt. Er formte eine Einheit, verbindet die Mannschaft, treibt jeden Spieler an, fördert den Konkurrenzkampf und ist um keinen forschen, flapsigen Spruch verlegen. Er passt nach Köln.
Kessler und Kwasniok prägen den neuen FC. Sie stehen dafür, dass es im Klub endlich wieder um Fußball geht. Dass Tore wichtiger sind als Eitelkeiten, dass Siege mehr Wert haben als der Kampf um die Macht – am 27. September treten drei Teams an, um das neue Präsidium zu stellen. Das ist derzeit aber zweitrangig für die Masse. Auch das ist ein Verdienst des Managers.
Kessler ist dabei, den Verein auf Erfolg zu trimmen.
Das betrifft nicht alleine die Kaderplanung, die Mannschaft und den Trainer. Ihm geht es um den ganzen Klub. Wie ernst ihm das ist, zeigte die Mitarbeiter-Versammlung am 13. August im Stadion.
Trainer Lukas Kwasniok (44) gibt dem neuen FC ein Gesicht
Kessler ergriff das Wort und stellte den 200 Mitarbeitern das neue, schwarze Trikot vor. Begeisterung im Saal. Anschließend präsentierte der Sportchef ein Foto, das er selbst gemacht hatte. Es zeigte einen Haufen leerer Euro-Paletten vor dem Eingang des Geißbockheims. Darauf graue Müllsäcke. Kessler nahm die Bilder des Trikots und der Müllsäcke als charakteristisch für den Klub: Der FC ist stark, kreativ und leistungsfähig. Aber nur zeitweise. Man lehne sich auch gerne mal zurück, mahnte Kessler, so wie es in der Stadt gerne besungen wird mit dem Ausdruck „jönne könne“.
Kessler will keinem Konkurrenten mehr etwas gönnen. Er will auch nicht, dass man sich nach Erfolgen zurücklehnt. Das würde jetzt bedeuten, Platz drei zu feiern und nachzulassen. In seiner Müllsack-Rede erklärte er, dass der Eingang die Visitenkarte des FC sei. Was soll ein neuer Geschäftspartner vom FC denken, wenn er so empfangen wird? Ist es für einen Transfer-Kandidaten einladend, dass sich Unrat vor der Tür stapelt?
Kessler will keine Job-Angst verbreiten. Er fordert Leistung. Er nannte Eintracht Frankfurt als beispielhaft für den Aufstieg eines Traditionsvereins, der mit dem FC vergleichbar und Köln in den vergangenen zehn Jahren weggesprintet sei. Nicht durch Glück, sondern durch Einsatz in jeder Abteilung.
Kessler setzt den neuen Ehrgeiz mit Trainer Kwasniok bei der Mannschaft schon um. Ein Beispiel dafür ist Linton Maina (26). Er war Leistungsträger in der vergangenen Saison, Aufstiegs-Held, aber wurde auch als Party-Profi an Karneval entlarvt. Womöglich fühlte er sich in der Vorbereitung schon wieder zu sicher. Ergebnis: Im Pokal beim 2:1 in Regensburg wurde er ausgewechselt, in Mainz fehlte er angeschlagen, gegen Freiburg saß er 90 Minuten draußen. Stattdessen überzeugt Jakub Kaminski (23), Zugang aus Wolfsburg, als Linksaußen. Kwasniok lobt den Polen. Nicht etwa für eine filigrane Technik, sondern für seinen unermüdlichen Willen. Dafür, dass er es immer wieder versucht und Vollgas gibt.
Stürmer Jan Thielmann startet mit dem FC durch – sechs Punkte nach zwei Spielen
Maina, dessen bester Kumpel Leart Pacarada (30) aussortiert und nach Heidenheim verkauft wurde, muss sich strecken. Er sieht, dass das Leistungsprinzip zählt. Er hat die Wahl. Wie schon der etablierte Denis Huseinbasic (24) vor ihm. Kwasniok ließ ihn im Pokal zu Hause, in Mainz 90 Minuten auf der Bank. Gegen Freiburg stand er nach einer starken Trainingswoche in der Startelf.
Kwasniok war bereits bei seinem Ex-Klub Paderborn bekannt für seine konsequente und berechenbare Mannschaftsführung. Wer alles rausholt, hat beste Chancen. Wer es schleifen lässt, hat keinen Kredit. Das führt er beim FC fort.
Es sind die einfachen Mechanismen des Fußballs, die durch Kessler und Kwasniok nach Köln zurückgekehrt sind. Dem Verein steht es gut, dass sich alles um den Erfolg dreht.
Für den FC ist der Neuanfang die Chance, es endlich richtig zu machen.
Kölns Super-Start: Eine Müllsack-Rede macht den FC besser
Sportchef Thomas Kessler (39) reißt den FC mit
Köln feiert sich schon selbst. „Deutscher Meister wird nur der FC Köln“, sangen die Zuschauer beim 4:1 gegen den SC Freiburg selbstironisch. Zum Auftakt hatte der Aufsteiger schon mit 1:0 in Mainz gewonnen, steht sensationell auf Platz 3. Der Gesang der knapp 50 000 Kölner im Stadion drückt aber auch die Zufriedenheit aus.
Der neue Sportchef Thomas Kessler (39) hat seit dem Aufstieg sehr viel richtig gemacht. Der Kader ist bundesligatauglich, das belegt der Start. Trainer Lukas Kwasniok (44), den Kessler nach dem Aufstieg mit Friedhelm Funkel (71) verpflichtet hat, passt zum FC und in die Stadt. Er formte eine Einheit, verbindet die Mannschaft, treibt jeden Spieler an, fördert den Konkurrenzkampf und ist um keinen forschen, flapsigen Spruch verlegen. Er passt nach Köln.
Kessler und Kwasniok prägen den neuen FC. Sie stehen dafür, dass es im Klub endlich wieder um Fußball geht. Dass Tore wichtiger sind als Eitelkeiten, dass Siege mehr Wert haben als der Kampf um die Macht – am 27. September treten drei Teams an, um das neue Präsidium zu stellen. Das ist derzeit aber zweitrangig für die Masse. Auch das ist ein Verdienst des Managers.
Kessler ist dabei, den Verein auf Erfolg zu trimmen.
Das betrifft nicht alleine die Kaderplanung, die Mannschaft und den Trainer. Ihm geht es um den ganzen Klub. Wie ernst ihm das ist, zeigte die Mitarbeiter-Versammlung am 13. August im Stadion.
Trainer Lukas Kwasniok (44) gibt dem neuen FC ein Gesicht
Kessler ergriff das Wort und stellte den 200 Mitarbeitern das neue, schwarze Trikot vor. Begeisterung im Saal. Anschließend präsentierte der Sportchef ein Foto, das er selbst gemacht hatte. Es zeigte einen Haufen leerer Euro-Paletten vor dem Eingang des Geißbockheims. Darauf graue Müllsäcke. Kessler nahm die Bilder des Trikots und der Müllsäcke als charakteristisch für den Klub: Der FC ist stark, kreativ und leistungsfähig. Aber nur zeitweise. Man lehne sich auch gerne mal zurück, mahnte Kessler, so wie es in der Stadt gerne besungen wird mit dem Ausdruck „jönne könne“.
Kessler will keinem Konkurrenten mehr etwas gönnen. Er will auch nicht, dass man sich nach Erfolgen zurücklehnt. Das würde jetzt bedeuten, Platz drei zu feiern und nachzulassen. In seiner Müllsack-Rede erklärte er, dass der Eingang die Visitenkarte des FC sei. Was soll ein neuer Geschäftspartner vom FC denken, wenn er so empfangen wird? Ist es für einen Transfer-Kandidaten einladend, dass sich Unrat vor der Tür stapelt?
Kessler will keine Job-Angst verbreiten. Er fordert Leistung. Er nannte Eintracht Frankfurt als beispielhaft für den Aufstieg eines Traditionsvereins, der mit dem FC vergleichbar und Köln in den vergangenen zehn Jahren weggesprintet sei. Nicht durch Glück, sondern durch Einsatz in jeder Abteilung.
Kessler setzt den neuen Ehrgeiz mit Trainer Kwasniok bei der Mannschaft schon um. Ein Beispiel dafür ist Linton Maina (26). Er war Leistungsträger in der vergangenen Saison, Aufstiegs-Held, aber wurde auch als Party-Profi an Karneval entlarvt. Womöglich fühlte er sich in der Vorbereitung schon wieder zu sicher. Ergebnis: Im Pokal beim 2:1 in Regensburg wurde er ausgewechselt, in Mainz fehlte er angeschlagen, gegen Freiburg saß er 90 Minuten draußen. Stattdessen überzeugt Jakub Kaminski (23), Zugang aus Wolfsburg, als Linksaußen. Kwasniok lobt den Polen. Nicht etwa für eine filigrane Technik, sondern für seinen unermüdlichen Willen. Dafür, dass er es immer wieder versucht und Vollgas gibt.
Stürmer Jan Thielmann startet mit dem FC durch – sechs Punkte nach zwei Spielen
Maina, dessen bester Kumpel Leart Pacarada (30) aussortiert und nach Heidenheim verkauft wurde, muss sich strecken. Er sieht, dass das Leistungsprinzip zählt. Er hat die Wahl. Wie schon der etablierte Denis Huseinbasic (24) vor ihm. Kwasniok ließ ihn im Pokal zu Hause, in Mainz 90 Minuten auf der Bank. Gegen Freiburg stand er nach einer starken Trainingswoche in der Startelf.
Kwasniok war bereits bei seinem Ex-Klub Paderborn bekannt für seine konsequente und berechenbare Mannschaftsführung. Wer alles rausholt, hat beste Chancen. Wer es schleifen lässt, hat keinen Kredit. Das führt er beim FC fort.
Es sind die einfachen Mechanismen des Fußballs, die durch Kessler und Kwasniok nach Köln zurückgekehrt sind. Dem Verein steht es gut, dass sich alles um den Erfolg dreht.
Für den FC ist der Neuanfang die Chance, es endlich richtig zu machen.