Image: Dekra
Old- und Youngtimer sind beliebt (zu Recht, wie wir finden). Alte Autos haben neben ihrem besonderen Charme (zeitlose Optik, Technik, der man zuschauen und die man bei der Arbeit verstehen kann) sogar praktische Vorteile: Viele Reparaturen können handwerklich Begabte selbst erledigen und müssen dafür nicht in die teure Werkstatt. Viele Teile lassen sich noch zerlegen und reparieren und müssen nicht wie bei modernen Autos komplett getauscht werden.
Es ist von vornherein viel weniger Technik verbaut, somit kann in einem Oldie viel weniger kaputtgehen. In einem Oldie muss man nicht auf einem Touchscreen herumwischen, sondern kann die oft nur wenigen Bedienelemente blind bedienen ohne den Blick von der Straße nehmen zu müssen. Und ein Oldtimer sammelt auch nicht Unmengen von Daten über seine Fahrer – und sendet diese auch nicht an den Hersteller.
Doch Oldtimer haben auch handfeste Nachteile. Neben dem Umweltschutz (Oldtimer haben meist keine Katalysatoren oder Partikelfilter und verbrauchen oft mehr Kraftstoff) ist es vor allem die passive Sicherheit, also das Crashverhalten, das bei älteren Autos deutlich schlechter ausfällt als bei einem modernen Auto. Genau diesen Aspekt hat die Dekra nun mit einem Crashtest belegt.
Die Dekra unterzog hierfür einen VW Golf II (gebaut 1983 bis 1992; das war die berühmte Golf-Generation, die Maßstäbe bei der Rostvorsorge setzte) einem Crashtest und verglich das Ergebnis mit den bekannten Euro-NCAP-Crashtestergebnissen eines aktuellen VW Golf VIII (gebaut seit 2019). Der Golf II musste dabei folgenden Crashtest bestehen:
Im DEKRA Crash Test Center in Neumünster prallte in Anlehnung an den von Euro NCAP bis 2020 verwendeten sogenannten Offset-Frontalcrash der Golf II mit einer Geschwindigkeit von 64 km/h und einer Überdeckung von 40 Prozent auf eine Barriere. Um die Energieaufnahme des gegnerischen Fahrzeugs zu simulieren, ist auf der Barriere ein Deformationselement montiert. Der Test entspricht so einer frontalen Kollision zweier identischer Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von jeweils etwa 50 bis 55 km/h.
So sah der Crashtest aus:

Dekra-Crashtest Golf II 2025
Dekra
Und so sah der Golf II danach aus:

Dekra-Crashtest Golf II 2025
Dekra
Die Dekra schreibt dazu: “Im Golf II hätten die Insassen diese Gegenverkehrskollision durch das Kollabieren der Fahrgastzelle, das tiefe Eindringen von Fahrzeugbauteilen in die Fahrgastzelle, die auftretenden Verzögerungen und den Aufprall auf dem Lenkrad kaum überlebt. Im Golf VIII wären die Insassen dagegen beim gleichen Crashszenario tendenziell mit leichten Verletzungen davongekommen. Der gesamte Bereich der Fahrgastzelle blieb beim Golf VIII komplett erhalten und durch das Auslösen von Front- und Seitenairbags waren die Insassen im Zusammenspiel mit Gurt, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer sehr gut geschützt“.
Allerdings verliert die Dekra kein Wort darüber, in welchem Zustand der gecrashte Golf II war. War er trotz seines Alters vollkommen frei von Rost und Materialermüdung? Zudem hatte vor Jahrzehnten ein Crashtest des ADAC/ÖAMTC gezeigt, dass selbst ein VW Käfer geringfügig bessere Crasheigenschaften als ein VW Golf II hat. Mit anderen Worten: Der Golf II ist ein unter Unfallgesichtspunkten sehr unsicheres Auto.
50 Jahre VW Golf – Happy Birthday: Die Geschichte des VW Golf in Wort und Bild
Autor: Hans-Christian Dirscherl, Chef vom Dienst, PC-WELT
Hans-Christian Dirscherl begann sein IT-Leben mit Autoexec.bat und config.sys, Turbo-Pascal und C, Sinix sowie Wordperfect. Er schreibt seit rund 25 Jahren zu fast allen IT-Themen: Nachrichten mit hohem Nutzwert sowie ausführliche Tests (inklusive Auto-Tests) und Ratgeber. Als Chef vom Dienst ist pcwelt.de ein klein wenig sein Baby.
Image: Dekra
Old- und Youngtimer sind beliebt (zu Recht, wie wir finden). Alte Autos haben neben ihrem besonderen Charme (zeitlose Optik, Technik, der man zuschauen und die man bei der Arbeit verstehen kann) sogar praktische Vorteile: Viele Reparaturen können handwerklich Begabte selbst erledigen und müssen dafür nicht in die teure Werkstatt. Viele Teile lassen sich noch zerlegen und reparieren und müssen nicht wie bei modernen Autos komplett getauscht werden.
Es ist von vornherein viel weniger Technik verbaut, somit kann in einem Oldie viel weniger kaputtgehen. In einem Oldie muss man nicht auf einem Touchscreen herumwischen, sondern kann die oft nur wenigen Bedienelemente blind bedienen ohne den Blick von der Straße nehmen zu müssen. Und ein Oldtimer sammelt auch nicht Unmengen von Daten über seine Fahrer – und sendet diese auch nicht an den Hersteller.
Doch Oldtimer haben auch handfeste Nachteile. Neben dem Umweltschutz (Oldtimer haben meist keine Katalysatoren oder Partikelfilter und verbrauchen oft mehr Kraftstoff) ist es vor allem die passive Sicherheit, also das Crashverhalten, das bei älteren Autos deutlich schlechter ausfällt als bei einem modernen Auto. Genau diesen Aspekt hat die Dekra nun mit einem Crashtest belegt.
Die Dekra unterzog hierfür einen VW Golf II (gebaut 1983 bis 1992; das war die berühmte Golf-Generation, die Maßstäbe bei der Rostvorsorge setzte) einem Crashtest und verglich das Ergebnis mit den bekannten Euro-NCAP-Crashtestergebnissen eines aktuellen VW Golf VIII (gebaut seit 2019). Der Golf II musste dabei folgenden Crashtest bestehen:
Im DEKRA Crash Test Center in Neumünster prallte in Anlehnung an den von Euro NCAP bis 2020 verwendeten sogenannten Offset-Frontalcrash der Golf II mit einer Geschwindigkeit von 64 km/h und einer Überdeckung von 40 Prozent auf eine Barriere. Um die Energieaufnahme des gegnerischen Fahrzeugs zu simulieren, ist auf der Barriere ein Deformationselement montiert. Der Test entspricht so einer frontalen Kollision zweier identischer Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von jeweils etwa 50 bis 55 km/h.
So sah der Crashtest aus:

Dekra-Crashtest Golf II 2025
Dekra
Und so sah der Golf II danach aus:

Dekra-Crashtest Golf II 2025
Dekra
Die Dekra schreibt dazu: “Im Golf II hätten die Insassen diese Gegenverkehrskollision durch das Kollabieren der Fahrgastzelle, das tiefe Eindringen von Fahrzeugbauteilen in die Fahrgastzelle, die auftretenden Verzögerungen und den Aufprall auf dem Lenkrad kaum überlebt. Im Golf VIII wären die Insassen dagegen beim gleichen Crashszenario tendenziell mit leichten Verletzungen davongekommen. Der gesamte Bereich der Fahrgastzelle blieb beim Golf VIII komplett erhalten und durch das Auslösen von Front- und Seitenairbags waren die Insassen im Zusammenspiel mit Gurt, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer sehr gut geschützt“.
Allerdings verliert die Dekra kein Wort darüber, in welchem Zustand der gecrashte Golf II war. War er trotz seines Alters vollkommen frei von Rost und Materialermüdung? Zudem hatte vor Jahrzehnten ein Crashtest des ADAC/ÖAMTC gezeigt, dass selbst ein VW Käfer geringfügig bessere Crasheigenschaften als ein VW Golf II hat. Mit anderen Worten: Der Golf II ist ein unter Unfallgesichtspunkten sehr unsicheres Auto.
50 Jahre VW Golf – Happy Birthday: Die Geschichte des VW Golf in Wort und Bild
Autor: Hans-Christian Dirscherl, Chef vom Dienst, PC-WELT
Hans-Christian Dirscherl begann sein IT-Leben mit Autoexec.bat und config.sys, Turbo-Pascal und C, Sinix sowie Wordperfect. Er schreibt seit rund 25 Jahren zu fast allen IT-Themen: Nachrichten mit hohem Nutzwert sowie ausführliche Tests (inklusive Auto-Tests) und Ratgeber. Als Chef vom Dienst ist pcwelt.de ein klein wenig sein Baby.