
Stand: 14.10.2025 09:12 Uhr
Das Hin und Her im Handelskonflikt zwischen den USA und China geht weiter. Jetzt will Peking neue Gebühren für bestimmte Frachtschiffe erheben. Ähnliches hatte die US-Regierung bereits angekündigt.
Die USA und China wollen ab heute neue Hafengebühren auf Frachtschiffe erheben. Damit weitet sich der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auf die Seeschiffahrt aus, nachdem US-Präsident Donald Trump erst am Freitag neue Zölle angedroht hatte.
China teilte mit, man werde Sonderabgaben auf Schiffe erheben, die sich in US-Besitz befinden, von den USA betrieben, gebaut oder beflaggt werden. Gleichzeitig stellte die Regierung in Peking klar, dass in China gebaute Schiffe von den Abgaben ausgenommen seien. Wie der Staatssender CCTV berichtete, gelten die Ausnahmen auch für leere Schiffe, die zur Reparatur in chinesische Werften einlaufen.
Peking: Kämpfen „Zollkrieg“ bis zum Ende
Trump hatte am Freitag zusätzliche Zölle gegen China in Höhe von 100 Prozent ab spätestens November angekündigt. Anlass dafür war die zuvor erfolgte Ankündigung Pekings, den Export von Technologien im Zusammenhang mit seltenen Erden strenger zu kontrollieren. Der Ton zwischen den beiden Staaten verschärfte sich daraufhin deutlich.
Peking bekräftigte seine Absicht, den Handelsstreit mit den USA bis zum Ende auszufechten. Das Handelsministerium teilte mit, die Volksrepublik bleibe im „Handels- und Zollkrieg“ konsequent bei ihrer Position: Sollte „gekämpft“ werden, werde man dies bis zum Ende tun. Die Tür für Verhandlungen stehe aber offen. Die chinesische Seite hatte sich schon in der Vergangenheit ähnlich geäußert.
Trump hatte vorgelegt
Anfang des Jahres hatte bereits die Trump-Regierung Pläne angekündigt, Gebühren für Schiffe mit Verbindungen zu China zu erheben, um den Einfluss dieses Landes auf die globale Schifffahrtsindustrie zu verringern und den US-Schiffsbau zu stärken. Auch die USA wollen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge die neuen Gebühren ab heute erheben.
Dem Analysten Omar Nokta vom Analysehaus Jefferies zufolge sind 13 Prozent der weltweiten Öltankerflotte und elf Prozent der Containerschiffe betroffen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die chinesische Containerreederei Cosco am stärksten betroffen sein wird und fast die Hälfte der für 2026 erwarteten Kosten in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar für Gebühren der USA tragen wird.