Wirtschaftsministerin in Ukraine Reiche sichert Hilfe für Energieversorgung zu
Stand: 24.10.2025 10:20 Uhr
Schon jetzt führen russische Angriffe zu massiven Ausfällen bei der Energieversorgung in der Ukraine. Bundeswirtschaftsministerin Reiche sichert zu Beginn ihres Besuchs in Kiew Unterstützung beim Aufbau zerstörter Infrastruktur zu.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat bei einem Besuch in der Ukraine zusätzliche deutsche Hilfen für das Land in Aussicht gestellt. Angesichts der kalten Jahreszeit setzte die CDU-Politikerin den Fokus darauf, die Energieversorgung für die ukrainische Bevölkerung abzusichern.
„Wir werden alles tun, damit die Ukraine gut durch diesen Winter kommt“, betonte Reiche nach ihrer Ankunft in Kiew. Dazu zähle vor allem, Infrastruktur für die Energieversorgung, die durch russische Angriffe zerstört oder beschädigt worden sei, wieder aufzubauen. Reiche zufolge waren schon Anfang des Monats etwa 60 Prozent der für die Gasversorgung notwendigen Infrastruktur in der Ukraine zerstört.
„Russland hat von Anfang an auf die ukrainische Energieversorgung gezielt, weil sie die Ukrainerinnen und Ukrainer zermürben möchten“, warnte Reiche. In den vergangenen Wochen hat Russland seine Angriffe auf die Energieinfrastruktur intensiviert. Mehrmals kam es zu massiven Stromausfällen, wiederholt mussten ukrainische Versorger zeitweise auf eine Notfallversorgung umschwenken.
Deutsche Hilfen für Unterstützungsfonds
Um den Wiederaufbau der Energieinfrastruktur in der Ukraine zu unterstützen, wurde ein sogenannter Energieunterstützungsfonds ins Leben gerufen, in den mehrere internationale Geldgeber einzahlen. Laut Reiche sind aus Deutschland bislang rund 390 Millionen Euro in diesen Fonds geflossen. Insgesamt wurden von Ukraine-Unterstützern Angaben des Wirtschaftsministeriums zufolge seit 2022 mehr als 1,15 Milliarden Euro in den Fonds investiert. Mit den Mitteln finanziert die Ukraine Ersatzteile und Ausrüstung für zerstörte Energieinfrastruktur. Reiche kündigte nun an, dass Deutschland auch für den Kauf von Erdgas weitere Hilfen zur Verfügung stellen will.
Der Besuch der CDU-Ministerin soll bis Sonntag dauern, begleitet wird sie von einer Wirtschaftsdelegation. Laut Ministerium geht es bei der Reise auch um den Ausbau der deutsch-ukrainischen Rüstungskooperation. Neben politischen Gesprächen mit der Regierung in Kiew plant Reiche demnach auch mehrere Unternehmensbesuche.
Koalition der Willigen berät in London
Die Frage, wie die Ukraine weiterhin unterstützt werden kann, beschäftigt heute auch die sogenannte Koalition der Willigen, deren Mitglieder in London zu Beratungen zusammenkommen. Der Koalition haben sich rund 30 überwiegend europäische Staaten angeschlossen.
Bei den Gesprächen stehe das Ziel im Mittelpunkt, den „Druck auf Russland maximal zu erhöhen“ und „die Ukraine bestmöglich und durchhaltefähig zu unterstützen“, hieß es von Seiten der Bundesregierung. Erst am Donnerstag hatte die EU ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg gebracht.








