Abkommen zur Gaza-Waffenruhe Hamas übergibt weiteren Leichnam an Rotes Kreuz
Stand: 27.10.2025 21:51 Uhr
Die Hamas hat im Gazastreifen eine weitere Leiche an das Rote Kreuz übergeben, bei der es sich um eine tote, aus Israel entführte Geisel handeln soll. US-Präsident Trump erhöht indes den Druck auf die Terrororganisation.
Die Terrororganisation Hamas hat nach Angaben der israelischen Armee einen Sarg mit dem Leichnam einer toten israelischen Geisel an das Rote Kreuz übergeben. Der Sarg sei auf dem Weg zu israelischen Truppen im Gazastreifen, erklärten die Streitkräfte. Die sterblichen Überreste werden anschließend nach Israel gebracht und dort forensisch untersucht, um die Identität der getöteten Person festzustellen.
Es handelt sich um die 16. von insgesamt 28 toten Geiseln, zu deren Rückgabe sich die Hamas im Rahmen der von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Gaza-Waffenruhe verpflichtet hatte. Dem Abkommen zufolge hätte die militant-islamistische Palästinenserorganisation eigentlich bereits vor zwei Wochen neben den letzten 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln an Israel übergeben müssen.
Experten suchen nach Leichen
Am Wochenende war ein Konvoi mit Experten aus Ägypten und technischer Ausrüstung in den Gazastreifen gefahren, um bei der Bergung der noch dort befindlichen Leichen verschleppter Geiseln zu helfen.
Am Montag erklärte die israelische Regierungssprecherin Shosh Bedrosian, dem Roten Kreuz, den Technikern aus Ägypten und einem Vertreter der Hamas sei es „unter strenger Aufsicht“ der israelischen Armee gestattet worden, in den von Israel kontrollierten Teil des Gazastreifens zu kommen, um dort „die Lage unserer Geiseln zu ermitteln“.
Trump erhöht Druck auf Hamas
Hamas-Verhandlungsführer Chalil al-Hajja hatte die Verzögerungen bei der Rückgabe damit begründet, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. Eine Sprecherin der israelischen Regierung nannte dies eine Lüge. Israel wisse, dass die Hamas die sterblichen Überreste finden könne.
Auch das Forum der Geiselfamilien betonte in einer Mitteilung auf der Plattform X, die Hamas wisse ganz genau, „wo jede einzelne der getöteten Geiseln festgehalten wird.“ Die Familien appellierten an die Regierungen Israels und der USA sowie an die Vermittler der Waffenruhe, nicht zur Umsetzung der nächsten Phase des US-Friedensplans überzugehen, bis alle Geiseln an Israel übergeben seien.
Ein genauer Fahrplan für die nächste Phase steht bislang nicht fest. US-Präsident Trump hatte am Samstag den Druck auf die Hamas erhöht, die verbleibenden toten Geiseln schnell auszuhändigen. Seine Zusage, dass beide Seiten des Waffenruhe-Abkommens fair behandelten, gelte nur, wenn sie ihren Verpflichtungen nachkämen, mahnte Trump.
„Mal sehen, was sie in den nächsten 48 Stunden tun werden. Ich beobachte das sehr genau“, schrieb er auf Truth Social. Einige israelischen Medien interpretierten dies als Frist, die an diesem Montag auslaufe.









