Stand: 09.11.2025 17:07 Uhr
Afghanen mit Aufnahmezusage haben einen Brief an Kanzler Merz geschrieben. Sie fordern Deutschland auf, sein Schutzversprechen einzuhalten. Das Angebot, gegen Geld darauf zu verzichten, nennen sie „verletzend“.
Noch immer warten knapp 2.000 Menschen aus Afghanistan in Pakistan darauf, nach Deutschland weiterreisen zu dürfen. Sie haben eine Aufnahmezusage aus einem der deutschen Aufnahmeprogramme, müssen sich nun aber teils einklagen, weil die neue Bundesregierung die Programme beendet hat. In einem Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz bitten sie um Schutz.
Der Brief an Merz thematisiert insbesondere einen Vorschlag aus dem Bundesinnenministerium. Einigen der Menschen aus Afghanistan, die mit Aufnahmezusage in Pakistan warten, wurde Geld dafür angeboten, dass sie freiwillig aus dem Programm austreten. Dieses Angebot nennen die Betroffenen im Brief „unverständlich und verletzend“. Es würde ihnen das Gefühl geben, dass ihr Leben „nur eine Summe von Euros“ bedeute.
„Nicht vor Armut geflohen, sondern vor Gewalt“
Weiter heißt es:
Wir sind nicht vor Armut geflohen, sondern vor Gewalt und Tod. Wir verstehen diesen aktuellen Vorschlag nicht. Nicht von einer Regierung, die sich an Menschenrechte gebunden fühlt und an die Würde von Menschen glaubt. Wir haben uns nicht wegen Geld in Ihren Schutz begeben – wir wollten und mussten der Taliban-Herrschaft entkommen, um zu überleben.
Dieser Brief liegt dem ARD-Hauptstadtstudio vor und endet mit der Bitte an den Kanzler, die Situation der Menschen so zu lösen, dass sie dabei nicht in Lebensgefahr geraten.
Unter den afghanischen Staatsbürgern, die in Pakistan teils schon seit mehreren Jahren unter schwierigen Bedingungen auf ihre Weiterreise warten, sind Menschenrechtsaktivisten, Richterinnen oder Journalisten.










