Letzte Prägung US-Penny fällt Trump zum Opfer
Stand: 13.11.2025 10:28 Uhr
Es ist das Ende einer Ära: In den USA ist der allerletzte Penny geprägt worden. US-Präsident Donald Trump schafft die kleinste Münze nach mehr als 200 Jahren ab – weil sie zu teuer wurde.
Nach mehr als 230 Jahren haben die Münzprägeanstalten der USA die Herstellung von Ein-Cent-Münzen eingestellt. Der letzte „Penny“ wurde am Mittwoch in Philadelphia geprägt.
US-Präsident Donald Trump hatte den Schritt bereits im Februar angeordnet.
„Das ist so verschwenderisch!„
Als Gründe nannte die US-Regierung die zu teure Herstellung der kleinsten Münze. Die vor allem aus Kupfer bestehende Münze kostet in der Produktion rund vier Cents – wird aber kaum noch genutzt.
„Viel zu lange haben die USA Pennys geprägt, die uns buchstäblich mehr als zwei Cent gekostet haben“, hatte Trump im Februar in seinem Netzwerk Truth Social beklagt. „Das ist so verschwenderisch!“
Einsparungen von 56 Millionen Dollar
Das Finanzministerium rechnet mit jährlichen Einsparungen in Höhe von 56 Millionen Dollar. US-Schatzmeister Brandon Beach sagte, dass die letzten geprägten Münzen versteigert werden sollen. Die letzten Pennys, die frei in den Zahlungsverkehr gelangten, seien bereits im Juni geprägt worden. Die Ein-Cent-Stücke gelten allerdings weiter als Zahlungsmittel, rund 300 Milliarden von ihnen sind laut Beach im Umlauf.
Einige Einzelhandelsunternehmen kritisierten, dass die Einstellung der Produktion zu abrupt sei und Vorräte an Pennys zur Neige gingen. In einigen Läden wurden Preise abgerundet, damit Kundinnen und Kunden, die bar zahlten, nicht zu wenig Wechselgeld erhielten. Andere baten, passendes Kleingeld mitzubringen, und wieder andere verteilten kostenlose Getränke oder andere Gratisprodukte im Austausch gegen einen Haufen Pennys.
Glücksbringer oder Sammlerstück
Die US-Münzanstalt prägt seit 1793 Pennys in Philadelphia, dem Geburtsort der Nation. Zumindest mengenmäßig waren sie das beliebteste Produkt der Münzanstalt, die im vergangenen Jahr 3,2 Milliarden Stück herstellte. Das entspricht mehr als der Hälfte aller neuen Münzen, die 2024 ausgegeben wurden. Und: Der Penny war noch günstig im Vergleich zur Fünf-Cent-Münze, Nickel genannt, deren Prägung fast 14 Cent kostet.
Die kleinere Zehn-Cent-Münze – der Dime – kostet weniger als sechs Cent und das 25-Cent-Stück, der Quarter, fast 15 Cent in der Produktion. Früher gab es in den USA sogar noch den halben Penny. Und für einen ganzen Penny bekam man 1793 zum Beispiel einen Keks, eine Kerze oder ein Bonbon. Mittlerweile lagern die Münzen bei vielen Amerikanern zu Hause in großen Gläsern oder Schalen – als Glücksbringer oder Sammlerstück.
Wird auch der Cent in Deutschland abgeschafft?
Auch in Deutschland wird seit Jahren über ein mögliches Ende für die kleinsten Münzen diskutiert. In manchen anderen Ländern der Eurozone ist das bereits der Fall. In Finnland werden Barzahlungen per Gesetz auf den nächstgelegenen Fünf-Cent-Betrag gerundet, ähnliche Regelungen gibt es in den Niederlanden, der Slowakei, Irland, Italien, Belgien und Estland.
Die vollständige Abschaffung könnte allerdings nur auf europäischer Ebene beschlossen werden.









