Stand: 21.11.2025 10:16 Uhr
Mit einer großen Finanzspritze will Japans neue Regierung Reis und Energie subventionieren sowie in Schiffe und KI investieren. An den Kapitalmärkten wächst die Sorge um die Staatsverschuldung.
Japan will mit einer milliardenschweren Finanzspritze die Konjunktur ankurbeln. Die Regierung der neuen Premierministerin Sanae Takaichi billigte ein Maßnahmenpaket im Umfang von 21,3 Billionen Yen (117 Milliarden Euro).
Damit sollen kurzfristig unter anderem Gutscheine für Reis finanziert werden, um die Privathaushalte angesichts des starken Anstiegs der Lebenshaltungskosten zu entlasten. Hinzu kommen Zuschüsse für Strom- und Gasrechnungen in den Wintermonaten sowie Bargeld für Familien mit Kindern.
Daneben sind Investitionen in Bereiche wie Schiffbau und Künstliche Intelligenz geplant, von denen sich die Regierung neue Wachstumsimpulse erhofft. Weitere Gelder sollen in den Ausbau der Landesverteidigung fließen.
Größtes Konjunkturprogramm seit Corona-Pandemie
Zur Finanzierung des Pakets, des größten Konjunkturprogramms seit der Corona-Pandemie, plant die Regierung einen Nachtragshaushalt in Höhe von 17,7 Billionen Yen für das noch bis Ende März laufende Haushaltsjahr. Er soll noch vor Ende der Parlamentssitzung im Dezember verabschiedet werden. Zudem erwartet man höhere Steuermehreinnahmen infolge der Inflation. Auch sollen mehr Staatsanleihen ausgegeben werden.
Es ist die erste große politische Initiative Takaichis, die eine expansive Finanzpolitik angekündigt hatte.
Sorge über steigende Staatsverschuldung
Das G7-Land Japan ist hinter Deutschland die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Erwartung eines umfangreichen Konjunkturpakets hatte in den vergangenen Tagen zu einem weiteren Wertverfall des Yen und japanischer Staatsanleihen geführt. An den Märkten herrscht Sorge über eine weitere Verschlechterung der Staatsfinanzen.
Japans Staatsverschuldung beläuft sich auf umgerechnet etwa 7,6 Billionen Euro. Das ist schon jetzt mehr als das Doppelte des jährlichen Bruttoinlandsprodukts des Landes.









