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Kursverluste im frühen Handel DAX schon im Winterschlaf?
Stand: 31.10.2025 09:46 Uhr
Die Seitwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt setzt sich zum Wochenschluss fort. Selbst positive Impulse von den US-Technologieriesen Apple und Amazon schaffen es nicht, dem DAX neuen Schwung zu verleihen.
Trotz starker Zahlen der US-Techgiganten Apple und Amazon ist der DAX mit Kursverlusten in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Im frühen Handel notieren die deutschen Standardwerte 0,3 Prozent tiefer bei 24.036 Zählern. Unterm Strich setzt sich damit die bereits seit zwei Wochen andauernde Seitwärtsbewegung zwischen 24.000 und 24.500 Punkten fort.
„Auch am letzten Tag dieser Handelswoche wird man den Eindruck nicht los, der DAX befinde sich schon im Winterschlaf“, betont Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Trotz zahlreicher, auch positiver Impulse drehe der deutsche Leitindex heute eine weitere Konsolidierungsrunde.
24.000-Punkte-Marke im DAX im Visier
Der DAX sei nun endgültig in der „stabilen Seitenlage“ angekommen, kommentieren die HSBC-Experten. „Eine Hoch-Tief-Spanne in dieser Zeit von weniger als 400 Punkten zeugt von einer gewissen charttechnischen Lethargie.“
Das frühe Marktgeschehen lenkt den Fokus nun auf die Unterseite der Seitwärtsspanne im DAX: Anleger sollten die runde Marke von 24.000 Punkten im Blick behalten, verläuft doch knapp darunter auch die für den mittelfristigen Trend so wichtige 50-Tage-Linie. Bei einem Rutsch darunter könnte im DAX plötzlich eine verschärfte Abwärtsdynamik aufkommen.
Kehrtwende an der Wall Street voraus
An der Wall Street zeichnen sich dagegen zum Wochenschluss Kursgewinne ab, besonders für den technologielastigen Nasdaq 100 dürfte es kräftig nach oben gehen. Darauf deuten die Futures-Märkte derzeit hin. Schub kommt von guten Quartalszahlen der US-Technologieriesen Apple und Amazon.
Im regulären Handel hatten die US-Börsen gestern noch schwächer geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,2 Prozent, der breiter gefasste S&P 500 gab 1,0 Prozent, während der technologielastige Nasdaq um 1,6 Prozent fiel.
Asien-Börsen uneinheitlich
Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag keine gemeinsame Richtung gefunden. Während die Börse in Japan dank positiver Impulse von den US-Techriesen Apple und Amazon auf ein Rekordhoch sprang, bremsten in China schwache Konjunkturdaten die Aktienkurse.
In Tokio legte der Leitindex Nikkei um 2,1 Prozent auf 52.411 Punkte zu. Dagegen verlor die Börse in Shanghai 0,7 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 1,4 Prozent.
Euro weiter klar unter 1,16 Dollar
Der Euro tendiert im frühen Devisenhandel seitwärts bei 1,1569 Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung war nach der Fed-Sitzung zur Wochenmitte unter die Marke von 1,16 Dollar gefallen, nachdem sich die Markterwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung im Dezember reduziert hatten.
Ölpreise geben nach
Die Ölpreise geben zum Wochenschluss nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 63,94 Dollar. Hintergrund könnten Insiderberichte sein, wonach der größte indische Raffineriekonzern Indian Oil Corp (IOC) wieder russisches Öl kauft.
Gold weiter über 4.000 Dollar
Der Goldpreis gibt am Morgen zwar nach, kann sich aber über der vielbeachteten Marke von 4.000 Dollar halten. Aktuell werden für eine Feinunze des gelben Edelmetalls knapp 4.014 Dollar und damit 0,7 Prozent weniger gezahlt. Seit Jahresbeginn hat Gold einen Gewinn von rund 46 Prozent eingefahren.
Hoher Goldpreis beschert Schweizer Notenbank Milliardengewinn
Einer der Profiteure des hohen Goldpreises ist die Schweizerische Nationalbank: Die SNB hat in den ersten drei Quartalen 2025 dank eines massiven Bewertungsgewinns auf ihren Goldreserven einen Gewinn von 12,6 Milliarden Franken erzielt. Der Gewinn bei Gold sei aber rein buchhalterisch, da der Bestand unverändert blieb, teilte die Notenbank heute früh mit.
Citigroup gibt Verkaufsempfehlung für Renk auf
Im frühen Handel am Frankfurter Aktienmarkt sind Renk-Aktien gefragt. Die US-Bank Citigroup hat ihre Verkaufsempfehlung für den MDAX-Titel aufgegeben und votiert nun mit „Neutral“. Zudem hob sie das Kursziel leicht an von 64 auf 65 Euro. Nach der jüngsten Kursschwäche erscheine der Rüstungskonzern nun fundamental fair bewertet, hieß es.
Fuchs bestätigt Jahresprognose
Am Morgen gab es zudem noch Geschäftszahlen vom Schmierstoffhersteller Fuchs. Der im MDAX notierte Mannheimer Konzern sieht sich trotz verhaltener Nachfrage und geopolitischer Spannungen auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Analyst Anil Shenoy von der britischen Investmentbank Barclays sah im dritten Quartal klare Anzeichen der Besserung.
Apple erwartet Rekord-Weihnachtsgeschäft dank neuer iPhones
Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt stehen zum Wochenschluss die Tech-Riesen Apple und Amazon im Fokus der Anleger. Apple stellt sich dank der Popularität der neuen iPhone-Modelle auf sein bisher bestes Weihnachtsgeschäft ein. Der Konzern sagte für das laufende Quartal ein Umsatzplus von zehn bis zwölf Prozent im Jahresvergleich voraus. Der Aktienkurs legte im nachbörslichen US-Handel zu – ein weiteres Rekordhoch zeichnet sich ab.
Amazon-Aktie nach Zahlen mit größtem Kurssprung seit zehn Jahren
Der zunehmende Bedarf an Rechenkapazität für Künstliche Intelligenz (KI) gibt Amazon Rückenwind. Die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) verzeichnete das stärkste Wachstum seit 2022. Daher lieferte der US-Konzern einen überraschend optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal. Amazon-Aktien stiegen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um 14 Prozent. Das war der größte Kurssprung seit mehr als zehn Jahren.
Netflix kündigt Aktiensplit an
Der Netflix-Verwaltungsrat hat einen Aktiensplit von Zehn zu Eins angekündigt. Für jeweils eine Netflix-Aktie bekommt man also neun weitere ins Depot gebucht. Das soll am 14. November nach Börsenschluss geschehen. Zudem berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass Netflix eine Übernahme des Studio- und Streaming-Geschäfts von Warner Bros. Discovery prüft.
Kryptobörse Coinbase mit Gewinnsprung
Ein reger Handel mit Bitcoin & Co hat Coinbase einen Umsatz- und Gewinnsprung beschert. Die größte börsennotierte Kryptowährungsbörse gab für das dritte Quartal eine Verdoppelung der Erlöse auf 1,05 Milliarden Dollar bekannt. Der Gewinn habe sich auf 432,6 Millionen Dollar mehr als verfünffacht. Wegen einer Deregulierung der Branche in den USA greifen immer mehr Anleger zu Cyber-Devisen.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.
 
			 
					








 
                
