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Herzschwäche: Comeback für ein uraltes Medikament aus der Natur

Suedpole. by Suedpole.
09:32:46 20. Dezember 2025
in Gesundheit
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Herzschwäche: Comeback für ein uraltes Medikament aus der Natur

 Roter Fingerhut

Stand: 29.11.2025 07:48 Uhr

Digitalis – der aus dem roten Fingerhut gewonnene giftige Wirkstoff wurde 200 Jahre lang gegen Herzschwäche eingesetzt, zuletzt aber kaum noch verordnet. Das könnte sich nach einer neuen Studie ändern.

Von Tilman Hassenstein, NDR

Lange Zeit waren Digitoxin und Digoxin, meist als Digitalis bezeichnete Wirkstoffe aus dem roten Fingerhut, aus der Therapie der Herzschwäche nicht wegzudenken. Es wirkt zuverlässig, hat aber eine geringe therapeutische Breite: Schon bei knapp höheren als den notwendigen Dosierungen drohen gefährliche Nebenwirkungen. Ende der neunziger Jahre dann gaben Studien Hinweise darauf, dass das Medikament mehr Schaden als Nutzen bewirke.

„Aber das war nur eine Assoziation, nicht ein kausaler Zusammenhang“, sagt der Kardiologe Udo Bavendiek von der Medizinischen Hochschule Hannover. Doch dadurch sei das Medikament in Verruf geraten und nur noch zurückhaltend verordnet worden. Es fehlten Behandlungsdaten, um die Sicherheit von Digitalis nachzuweisen. Heute weiß man, dass zu hohe Dosierungen zu den starken Nebenwirkungen des Medikaments führten.

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Aufnahme ins Krankenhaus

Die medizinische und auch wirtschaftliche Dimension des Krankheitsbildes Herzschwäche ist riesig. Die Herzinsuffizienz ist der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung in Deutschland. Dort werden die Betroffenen stabilisiert und dann wieder nach Hause geschickt. Aber allzu oft folgt die nächste Krankenhauseinweisung schon bald. Der Grund dafür ist, dass der Kreislauf bei einer fortgeschrittenen Herzschwäche schnell dekompensiert. Schon eine erhöhte Trinkmenge kann zu einer Überforderung des Herzens führen.

Dann kommt es zu Wassereinlagerungen, zu geschwollenen Beinen und Flüssigkeitsansammlungen im Lungengewebe. Die Folge sind Luftnot und eine immer weitere Belastung des Herzens. Die Symptome sind bei beiden Formen der Herzschwäche gleich, bei der systolischen (Verminderung der pro Herzschlag gepumpten Blutmenge) ebenso wie bei der diastolischen Herzschwäche (Versteifung der linken Herzkammer, die sich dadurch nicht ausreichend füllen kann).

Medikamentöse Therapie

Eine wirksame medikamentöse Therapie kann ein geschwächtes Herz zum einen entlasten und zum anderen stärken. Aber der schlechte Ruf, den Digitalis bekommen hatte, führte dazu, dass die Verschreibungen immer weiter zurückgingen. In den folgenden Jahren kamen dann mehrere neue Medikamente auf den Markt, die eine immer bessere Therapie der systolischen Herzschwäche ermöglichen. Heute gibt es vier Mittel, die fast immer miteinander kombiniert zum Einsatz kommen (Betablocker, ACE-Hemmer, Mineralocorticoid-Rezeptorantagonisten und SGLT2-Inhibitoren).

In Fachkreisen werden sie wegen ihrer guten Wirksamkeit die „fantastischen Vier“ genannt. „Aber wir wussten nicht, ob Patienten, die mit diesen neuen und wirksamen Medikamenten behandelt wurden, auch noch zusätzlich von Digitalis profitieren“, sagt Johann Bauersachs, Kardiologe an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Die Beweisführung

Die beiden Kardiologen Johann Bauersachs und Udo Bavendiek wollten nun prüfen, ob Digitalis in der modernen Herzmedizin noch seine Berechtigung hat. „Es fehlte der Beweis dafür, dass es heute noch wirkt“, erinnert sich Bauersachs. Um so einen Beweis zu führen, braucht es eine große Studie mit mehr als 1.000 Menschen, die das zu erforschende Medikament bekommen – oder Placebo. Und so eine Studie muss verblindet sein.

Das bedeutet, dass sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die verabreichenden Personen nicht wissen, ob es sich um das echte oder das Scheinmedikament handelt. Denn nur so lassen sich der Placeboeffekt herausrechnen und die tatsächliche Wirkung eines Medikaments ermitteln.

Forschung ohne wirtschaftliche Interessen

Aber eine placebo-kontrollierte und verblindete Medikamenten-Studie ist aufwendig und teuer. Bei neu entwickelten Wirkstoffen hat die Pharmaindustrie ein wirtschaftliches Interesse. Sie investiert viel Geld in solche Studien, weil sie nach einer Zulassung ihre Kosten wieder einspielen können – der Patentschutz ermöglicht für 20 Jahre eine entsprechende Preisgestaltung.

Doch die Digitalis-Medikamente unterliegen schon lange keinem Patent mehr. Sie sind günstig herzustellen und kosten wenig – die Industrie hat daran keinerlei Interesse. So blieb nur eine Forschungsförderung aus öffentlichen Mitteln durch das damalige Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es folgten Anträge und Überzeugungsarbeit. „Wir mussten Fallzahlplanungen machen und eben genau im Detail darlegen, wie wir diese Studie in Deutschland umsetzen wollen“, sagt Bauersachs. Zwei Jahre dauerte es, bis die notwendigen finanziellen Mittel eingeworben waren.

Eine schwierige Bergwanderung

Und dann begann die Phase der eigentlichen Studienarbeit. Laut Bauersachs war es schwierig, Ärzte, Ärztinnen und Patienten zu überzeugen, an der Studie teilzunehmen. „Es gab teilweise Freunde von Digitalis, die haben gesagt, mein Patient braucht auf jeden Fall Digitalis. Es gab aber auch ganz viele Feinde von Digitalis, die sagten Nein, braucht man nicht, altes Medikament, ist verlassen, macht vielleicht sogar negative Effekte.“

Schließlich wurden 1.200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit einer Herzschwäche aufgrund einer verminderten Pumpfunktion und einer unzureichenden Entleerung der linken Herzkammer in die Studie aufgenommen. Sie bekamen alle bereits die optimale Standardtherapie, litten aber dennoch unter Symptomen. Jeweils etwa die Hälfte bekam zusätzlich Digitoxin, die andere Hälfte das Scheinpräparat – eine streng verblindete und kontrollierte Studie. Zehn Jahre hat es gedauert, bis sie abgeschlossen werden konnte.

Überraschende Effekte

Aber schließlich kam im Frühjahr 2025 der Tag, als die Ergebnisse entblindet und präsentiert wurden. Und das war für die Kardiologen eine große Überraschung. Digitoxin konnte in der niedrigen Dosierung von nur 0,07 Milligramm, zusätzlich zur Standardtherapie gegeben, das Risiko an der Herzschwäche zu sterben oder erneut ins Krankenhaus aufgenommen zu werden um 18 Prozent reduzieren.

Dabei traten in der Digotoxin-Gruppe etwas häufiger Nebenwirkungen auf (4,7 Prozent) als in der Placebogruppe (2,8 Prozent). Es kam zu Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen und Verwirrtheit. Aber die positiven Wirkungen überwiegen. „Jetzt haben wir noch einen Pfeil im Köcher, auch wenn andere Medikamente nicht vertragen werden. Dann können wir jetzt Digitoxin geben, mit sehr gut belegten Daten“, freut sich Udo Bavendiek.

Die gute Wirkung trat vor allem bei denen auf, deren Blutdruck zu niedrig war, um die anderen Herzmedikamente höher zu dosieren, und bei denen die Herzfrequenz zu hoch war. So kommt nun auf wissenschaftlicher Grundlage ein sehr altes Medikament zu den modernen hinzu, und verbessert für einige Menschen mit Herzschwäche die therapeutischen Möglichkeiten.

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