Stand: 13.11.2025 22:56 Uhr
Seit Tagen schwelt ein Streit zwischen dem Weißen Haus und der britischen Rundfunkanstalt BBC. Deren Chef bat US-Präsident Trump nun laut Sender-Angaben um Entschuldigung – sagte aber auch: Für eine Klage fehle die Grundlage.
Im Zusammenhang mit dem Streit um den Schnitt eines Videos hat sich die BBC (British Broadcasting Corporation) bei US-Präsident Donald Trump entschuldigt. Der Sender teilte in London auch mit, für eine Verleumdungsklage des Präsidenten gebe es keine Grundlage.
Der BBC-Vorsitzende Samir Shah schickte dem Sender zufolge einen persönlichen Brief an das Weiße Haus, in dem er um Verzeihung für die Bearbeitung einer Rede bat, die Trump im Januar 2021 gehalten hatte.
Hintergrund der Debatte ist die Dokumentation „Trump: Eine zweite Chance?“. Sie war eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 ausgestrahlt worden. In dem umfangreichen Beitrag für die BBC-Sendung „Panorama“ waren an einer Stelle Ausschnitte aus Trumps Rede vom 6. Januar 2021 zusammengeschnitten worden. Durch die Montage konnte der Eindruck entstehen, Trump habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf den Sitz des US-Kongresses aufgerufen.
Keine weitere Ausstrahlung geplant
Der britische Sender machte auf seiner Website bekannt, die Sendung nicht erneut auszustrahlen. Man beabsichtige jedoch nicht, eine Entschädigung zu zahlen.
BBC-Generaldirektor Tim Davie und Nachrichtenchefin Deborah Turness hatten nach Kritik an der Bearbeitung der Trump-Rede ihren Rücktritt erklärt. BBC-Präsident Shah räumte eine „Fehleinschätzung“ des Senders ein.
Trumps Anwalt hatte der BBC ein Schreiben geschickt, in dem er eine Entschuldigung forderte und mit einer Klage in Höhe von einer Milliarde US-Dollar drohte.
In der Vergangenheit hatte der US-Präsident bereits mehrfach gegen Medienunternehmen in den USA geklagt. Kritiker sehen darin häufig auch einen Angriff auf die Pressefreiheit.










