Stand: 09.11.2025 01:23 Uhr
In Israel haben Tausende Menschen für die Rückgabe der sterblichen Überreste der letzten fünf Geiseln der Hamas demonstriert. Unter ihnen waren auch Personen, die bis vor kurzem selbst noch in der Gewalt der Terroristen waren.
In Tel Aviv haben fünf Menschen, die bis vor kurzem selbst Geiseln der Terrororganisation Hamas waren, sowie Tausende weitere Demonstrierende die Rückgabe aller noch im Gazastreifen verbliebenen Leichen von Entführten gefordert. „Es ist an der Zeit, alle rauszuholen, die in Gaza zurückgelassen wurden“, sagte Rom Braslavski, einer von 20 Geiseln, die am 13. Oktober im Rahmen des Waffenruheabkommens von den militanten Islamisten freigelassen worden waren. „Auch wenn es 20 bis 30 Jahre dauert, werden wir weiter für alle kämpfen.“
Ex-Geisel: Hamas weiß, wo die Leichen sind
Auch Nimrod Cohen befand sich in der Gewalt der Hamas. Er sagte, er sei sich sicher, dass die Terrormiliz genau wisse, wo die sterblichen Überreste der übrigen Geiseln sind. „Jeder Tag, der verstreicht, ist ein weiterer Tag, an dem einer von ihnen für immer verschwinden könnte“, zitierte ihn die Times of Israel. Die Hamas erklärt die Verzögerung seit längerem damit, dass es für sie schwierig sei, die Leichen der übrigen Geiseln zu finden und zu bergen.
Cohen sagte, als er in den Tunneln von Gaza „in der Hölle“ gewesen sei, hätten seine Entführer immer wieder gesagt, „dass das israelische Volk uns aufgegeben habe, dass niemand protestieren und für uns kämpfen würde.“ Doch am Tag seiner Rückkehr nach Hause sei ihm klar geworden, dass das alles Lügen waren.
Elad Or, der Bruder des getöteten entführten Dror Or, forderte, das Waffenruheabkommen müsse umgesetzt werden. Er sei gekommen, um das Grundrecht einzufordern, sich von seinem Bruder zu verabschieden, dessen Leiche sich noch in Gaza befinde – und um ihn zu ehren.
Noch fünf Leichen von Geiseln in Gaza
Das Waffenruheabkommen vom Oktober verlangt von der Hamas die Herausgabe der sterblichen Überreste von insgesamt 28 getöteten Geiseln an Israel. Noch befinden sich fünf der Leichen im Gazastreifen. Israel hat sich dazu verpflichtet, für jede von der Hamas übergebene Leiche die sterblichen Überreste von 15 getöteten Bewohnern aus dem Gazastreifen an die dortigen Behörden auszuhändigen.
Die Geiseln waren unter grausamen Bedingungen festgehalten worden. Einige von ihnen berichteten nach der Freilassung von Folter und anderen schweren Misshandlungen, von Hunger und schlimmen hygienischen Bedingungen.









