Stand: 20.12.2025 16:50 Uhr
Mit einer Rakete des US-Unternehmens Blue Origin sind zwei Deutsche in den Weltraum geflogen – eine der beiden ist querschnittsgelähmt. Ihr Aufenthalt im All dauerte nur wenige Minuten. Der Weltraumtourismus sorgt für Kritik.
Nach mehreren Verschiebungen sind zwei Deutsche mit dem US-Raumfahrt-Unternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos zu einem Kurztrip ins All gestartet. Eine Live-Übertragung im Internet zeigte, wie die Rakete „New Shepard NS-37“ von Westtexas aus für einen rund elfminütigen Flug abhob. Der erste Startversuch war am Donnerstag weniger als eine Minute vor dem geplanten Abheben der Rakete abgesagt worden.
Es war der 16. Trip für Bezos‘ Weltraum-Tourismus-Unternehmen und der erste solche All-Ausflug mit zwei Deutschen an Bord – dem früheren Raumfahrt-Ingenieur Hans Königsmann sowie der im Rollstuhl sitzenden Michaela Benthaus, Ingenieurin bei der europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Sie ist der erste Mensch mit Querschnittslähmung im All. Außerdem flogen vier US-Unternehmer mit „New Shepard“.
Nur wenige Minuten im All
Der weitgehend automatisierte Ausflug führte die sechs Teilnehmer auf eine Höhe von rund 100 Kilometern, inklusive einer kurzen Phase der Schwerelosigkeit. „Ehrlich, das war die coolste Erfahrung aller Zeiten“, sagte Benthaus kurz nach der Landung. Die gebürtige Kielerin ist seit einem Mountainbike-Unfall 2018 gelähmt.
Königsmann hatte bis 2021 bei der Konkurrenz von Blue Origin gearbeitet, dem Raumfahrt-Unternehmen SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk. „Die Erde und die Atmosphäre zu sehen, ist fantastisch, aber der schwarze Hintergrund ist intensiver als ich dachte“, sagte er nach der Landung.
Kritik an zunehmendem Weltraumtourismus
Die Blue-Origin-Raketenflüge für zahlungskräftige Kunden stehen vor allem wegen ihres geringen wissenschaftlichen Nutzens, der Wirkung auf Umwelt und Klima sowie des elitären Charakters in der Kritik. Es handle sich um unnötigen Weltraumtourismus für Superreiche, lautet der Vorwurf.
Etwa 80 zahlungskräftige Kunden waren bisher an Bord, unter anderem die Musikerin Katy Perry und der Schauspieler William Shatner. Beim ersten Flug 2021 war Gründer Bezos selbst dabei. Zu den genauen Ticketpreisen äußert sich das Unternehmen nicht.
Stand: 20.12.2025 16:50 Uhr
Mit einer Rakete des US-Unternehmens Blue Origin sind zwei Deutsche in den Weltraum geflogen – eine der beiden ist querschnittsgelähmt. Ihr Aufenthalt im All dauerte nur wenige Minuten. Der Weltraumtourismus sorgt für Kritik.
Nach mehreren Verschiebungen sind zwei Deutsche mit dem US-Raumfahrt-Unternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos zu einem Kurztrip ins All gestartet. Eine Live-Übertragung im Internet zeigte, wie die Rakete „New Shepard NS-37“ von Westtexas aus für einen rund elfminütigen Flug abhob. Der erste Startversuch war am Donnerstag weniger als eine Minute vor dem geplanten Abheben der Rakete abgesagt worden.
Es war der 16. Trip für Bezos‘ Weltraum-Tourismus-Unternehmen und der erste solche All-Ausflug mit zwei Deutschen an Bord – dem früheren Raumfahrt-Ingenieur Hans Königsmann sowie der im Rollstuhl sitzenden Michaela Benthaus, Ingenieurin bei der europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Sie ist der erste Mensch mit Querschnittslähmung im All. Außerdem flogen vier US-Unternehmer mit „New Shepard“.
Nur wenige Minuten im All
Der weitgehend automatisierte Ausflug führte die sechs Teilnehmer auf eine Höhe von rund 100 Kilometern, inklusive einer kurzen Phase der Schwerelosigkeit. „Ehrlich, das war die coolste Erfahrung aller Zeiten“, sagte Benthaus kurz nach der Landung. Die gebürtige Kielerin ist seit einem Mountainbike-Unfall 2018 gelähmt.
Königsmann hatte bis 2021 bei der Konkurrenz von Blue Origin gearbeitet, dem Raumfahrt-Unternehmen SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk. „Die Erde und die Atmosphäre zu sehen, ist fantastisch, aber der schwarze Hintergrund ist intensiver als ich dachte“, sagte er nach der Landung.
Kritik an zunehmendem Weltraumtourismus
Die Blue-Origin-Raketenflüge für zahlungskräftige Kunden stehen vor allem wegen ihres geringen wissenschaftlichen Nutzens, der Wirkung auf Umwelt und Klima sowie des elitären Charakters in der Kritik. Es handle sich um unnötigen Weltraumtourismus für Superreiche, lautet der Vorwurf.
Etwa 80 zahlungskräftige Kunden waren bisher an Bord, unter anderem die Musikerin Katy Perry und der Schauspieler William Shatner. Beim ersten Flug 2021 war Gründer Bezos selbst dabei. Zu den genauen Ticketpreisen äußert sich das Unternehmen nicht.








