Unter dem früheren SPD-Arbeitsminister wurde das Rentenalter erhöht. Seiner Partei rät er, bei den anstehenden Sozialreformen mutig zu sein. Es dürfe kein Tabu geben.
Quelle: DIE ZEIT, dpa, als
Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hat seine Partei dazu aufgerufen, bei den geplanten Sozialreformen Mut zu zeigen. „Damals wie heute kann man sich ja ausrechnen, was passiert, wenn man nichts tut“, sagte Müntefering in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ).
Einer Erhöhung des Renteneintrittsalters zeigte er sich gegenüber offen. „Es darf kein Tabu geben – aber ich weiß auch nicht, ob das die eine alleinige Lösung ist“, sagte er der SZ. Die demografische Frage sei die entscheidende. „Wie alt werden die Menschen, wie lange können sie eigentlich arbeiten, wie lange wollen sie eigentlich arbeiten?“
Müntefering begrüßte das von Union und SPD geplante Modell einer Aktivrente. „Das ist gut, das System muss insgesamt flexibler werden“, sagte er zu den Plänen, nach denen Rentner und Rentnerinnen bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können sollen.
„Bevor der Wagen in den Graben fährt, muss man auch lenken“
Unter Müntefering als Arbeitsminister war 2006 die schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze von 65 auf 67 eingeführt worden. „Ich habe mir damals gesagt: Da darfst du nicht kneifen, du musst sagen, was Sache ist“, sagte Müntefering im Interview. „Irgendeiner bezahlt das, im Zweifel die zukünftigen Generationen. Aber bevor der Wagen in den Graben fährt, muss man auch lenken.“
Die Bundesregierung plant einen Start der Aktivrente zum 1. Januar 2026. Zudem soll das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent des durchschnittlichen Einkommens stabilisiert werden. Konkrete Pläne für eine große Reform zur Begrenzung der steigenden Rentenausgaben gibt es bislang nicht.
CDU und SPD lehnen eine Erhöhung des Renteneintrittsalters bisher ab. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) will in Kürze ihre Pläne zur Reform des Bürgergelds vorstellen – ein Thema, das ebenso umstritten ist. Ab 2026 soll dann eine Rentenkommission Pläne für große Reformen erarbeiten.
Unter dem früheren SPD-Arbeitsminister wurde das Rentenalter erhöht. Seiner Partei rät er, bei den anstehenden Sozialreformen mutig zu sein. Es dürfe kein Tabu geben.
Quelle: DIE ZEIT, dpa, als
Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hat seine Partei dazu aufgerufen, bei den geplanten Sozialreformen Mut zu zeigen. „Damals wie heute kann man sich ja ausrechnen, was passiert, wenn man nichts tut“, sagte Müntefering in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ).
Einer Erhöhung des Renteneintrittsalters zeigte er sich gegenüber offen. „Es darf kein Tabu geben – aber ich weiß auch nicht, ob das die eine alleinige Lösung ist“, sagte er der SZ. Die demografische Frage sei die entscheidende. „Wie alt werden die Menschen, wie lange können sie eigentlich arbeiten, wie lange wollen sie eigentlich arbeiten?“
Müntefering begrüßte das von Union und SPD geplante Modell einer Aktivrente. „Das ist gut, das System muss insgesamt flexibler werden“, sagte er zu den Plänen, nach denen Rentner und Rentnerinnen bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können sollen.
„Bevor der Wagen in den Graben fährt, muss man auch lenken“
Unter Müntefering als Arbeitsminister war 2006 die schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze von 65 auf 67 eingeführt worden. „Ich habe mir damals gesagt: Da darfst du nicht kneifen, du musst sagen, was Sache ist“, sagte Müntefering im Interview. „Irgendeiner bezahlt das, im Zweifel die zukünftigen Generationen. Aber bevor der Wagen in den Graben fährt, muss man auch lenken.“
Die Bundesregierung plant einen Start der Aktivrente zum 1. Januar 2026. Zudem soll das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent des durchschnittlichen Einkommens stabilisiert werden. Konkrete Pläne für eine große Reform zur Begrenzung der steigenden Rentenausgaben gibt es bislang nicht.
CDU und SPD lehnen eine Erhöhung des Renteneintrittsalters bisher ab. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) will in Kürze ihre Pläne zur Reform des Bürgergelds vorstellen – ein Thema, das ebenso umstritten ist. Ab 2026 soll dann eine Rentenkommission Pläne für große Reformen erarbeiten.