Krieg gegen die Ukraine Selenskyj droht mit Ausweitung von Angriffen
Stand: 27.10.2025 21:00 Uhr
Die Ukraine hat eine Talsperre in Russland mit Drohnen angegriffen. Anwohner sind zur Vorsicht aufgerufen. Der ukrainische Präsident Selenskyj droht zudem mit einer Ausweitung der ukrainischen Angriffe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit einer Ausweitung der ukrainischen Drohnen- und Raketenangriffe gedroht. „Die Fähigkeiten für weitreichende Angriffe sind ein Bestandteil (unserer) Unabhängigkeit und werden zum größten Bestandteil für die Garantie des Friedens“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Staatschef hatte zuvor mit dem Armee-Oberkommando die Ziele für Angriffe bis Ende des Jahres besprochen – darunter sei auch eine „geografische Ausweitung“ der Attacken.
Ukrainischer Angriff auf Talsperre
In der Nacht von Sonntag auf Montag waren ukrainische Drohnen auf Ziele in Russland gelenkt worden. Der Kommandeur der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Borwdi, bestätigte Attacken auf die Talsperre der russischen Großstadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine.
Ukrainischen Angaben zufolge soll das ausströmende Wasser des Flusses Siwerskyj Donez russische Stellungen unter Wasser gesetzt haben. Von dort fließt der Fluss weiter auf ukrainisches Gebiet, wo russische Truppen bei Wowtschansk seit 2024 einen kleinen Brückenkopf halten.
Anwohner zur Vorsicht aufgerufen
Russische Behörden bestätigten, dass der Staudamm beschädigt wurde. Der Wasserstand sei um einen Meter gesunken, so die zuständige Wasserbehörde der Agentur Tass zufolge. Den Anwohnern zweier angrenzender Ortschaften wurde geraten, ihre Häuser zu verlassen und vorübergehend in Notunterkünften unterzukommen.
Das humanitäre Völkerrecht verbietet Angriffe auf Talsperren oder andere Objekte, deren Beschädigung zerstörerische Kräfte freisetzen kann – es sei denn, sie werden nicht zu ihren gewöhnlichen Zwecken, sondern zur Unterstützung von Kriegshandlungen benutzt. Russische Truppen sprengten im Sommer 2023 den Staudamm von Kachowka, woraufhin eine gewaltige Flutwelle weite Landstriche der Südukraine unter Wasser setzte. Viele Menschen starben. Es gab auch gezielte Angriffe auf Wasserkraftwerke am Fluss Dnipro.
Russland wirft Trump radikalen Positionswechsel vor
Russland warf US-Präsident Donald Trump unterdessen einen radikalen Wechsel seiner Positionen vor. Bei dem Treffen zwischen Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska habe der US-Präsident eine umfassende Friedensvereinbarung als Ziel genannt, sagte Außenminister Sergej Lawrow. Wenn jetzt nur noch von einem schnellen Einstellen des Feuers die Rede sei, dann sei das eine „radikale Änderung“, so Lawrow in einem Interview des ungarischen YouTube-Kanals Ultrahang. Eine dauerhafte Friedenslösung statt einer Waffenruhe sei „der wichtigste Moment“ dieser Position. Für den „Sinneswandel“ Trumps machte er die Europäer und die Ukrainer verantwortlich.
Trump hatte sich zuletzt zunehmend genervt vom Kurs der russischen Führung und der anhaltenden Bombardierung von Städten in der Ukraine gezeigt. Erstmals in seiner Amtszeit verhängte er neue Sanktionen gegen Russland wegen des seit mehr als dreieinhalb Jahren währenden Kriegs.








