
Getöteter ultrarechter Aktivist Trump verleiht Kirk posthum die Freiheitsmedaille
Stand: 15.10.2025 05:05 Uhr
Der erschossene, ultrarechte Aktivist Kirk ist mit der höchsten zivilen Auszeichnung der USA geehrt worden. Beinahe zeitgleich wurden Ausländern die Visa entzogen, die Kirks Tod gefeiert haben sollen – auch einem Deutschen.
US-Präsident Donald Trump hat den erschossenen ultrarechten Aktivsten Charlie Kirk mit der höchsten zivilen Auszeichnung der Vereinigten Staaten geehrt. Kirk sei ein „Märtyrer für Wahrheit und Freiheit“ gewesen, sagte Trump im Rosengarten des Weißen Hauses in Anwesenheit Kirks Witwe Erika. Unter den Gästen waren auch Argentiniens Präsident Javier Milei sowie zahlreiche rechte Persönlichkeiten aus den USA.
Anstelle ihres getöteten Mannes, der an diesem Dienstag 32 Jahre alt geworden wäre, nahm Erika Kirk die Auszeichnung entgegen. „Wir tragen seinen Namen für immer in die ewige Liste der wahren amerikanischen Helden ein“, sagte Trump über Charlie Kirk. Dieser habe seine Organisation „Turning Point USA“ zur größten konservativen Jugendorganisation des Landes gemacht.
Kirk war auf offener Bühne erschossen worden
Erika Kirk dankte dem US-Präsidenten in ihrer Rede, immer wieder wischte sie sich dabei die Tränen weg. Sie habe siebeneinhalb Jahre damit verbracht, das perfekte Geburtstagsgeschenk für ihren Mann zu finden, sagte die Witwe. „Aber jetzt kann ich mit Zuversicht sagen, Herr Präsident, dass Sie ihm das beste Geburtstagsgeschenk gemacht haben, das er jemals bekommen konnte.“
Charlie Kirk wurde Anfang September auf einer öffentlichen Veranstaltung an der Utah Valley Universität in den USA im Alter von 31 Jahren erschossen. Mit seiner besuchte er Hochschulen und forderte Studierende – oft solche mit anderer politischer Haltung – zur Debatte heraus. Kritiker warfen ihm rassistische, homophobe, transfeindliche und sexistische Ansichten vor. Kirk unterstützte Trump in dessen Wahlkampf. Der Anfang 20 Jahre alte Tatverdächtige ist unter anderem wegen Mordes angeklagt.
USA entziehen Visa wegen Kirk-Kommentaren – Deutscher betroffen
Unterdessen hat das US-Außenministerium sechs Ausländer mit Visasperren belegt, denen die US-Regierung vorwirft, das Attentat auf Kirk gefeiert zu haben. Als Reaktion darauf sei ihnen und zahlreichen weiteren Menschen eine zuvor erteilte Einreiseerlaubnis für die USA entzogen worden. Konkrete Zahlen nannte das Ministerium nicht. Unter den Betroffenen ist auch eine Person aus Deutschland. Die weiteren Personen mit entzogenen Visa stammen demnach aus Südafrika, Argentinien, Mexiko, Brasilien und Paraguay.
Das Außenministerium veröffentlichte mehrere Screenshots und Zitate. Der Person aus Deutschland wird vorgeworfen, in einem im Internet veröffentlichen Beitrag geschrieben zu haben: „Wenn Faschisten sterben, beschweren sich Demokraten nicht.“ Nach Informationen des ARD-Studios Washington handelt es sich um einen deutschen Autor und Filmemacher. Die Nachrichtenagentur dpa erfuhr aus der deutschen Botschaft, dass man die Mitteilung des US-Außenministeriums zur Kenntnis genommen habe und die betroffene Person konsularisch unterstütze, sollte sie das wünschen.
Bereits seit Jahresbeginn hat die Regierung Trump die Einreisebedingungen in die USA verschärft. Dazu gehört auch eine verstärkte Überprüfung sozialer Medien und Netzwerke. Dass bestehende Visa entzogen werden, ist eine ungewöhnliche Maßnahme. Die US-Regierung hatte zuletzt den Europäischen Staaten vorgeworfen, die Meinungsfreiheit im Netz einzuschränken.
Mit Informationen von Samuel Jackisch, ARD-Studio Washington