Prognose der Bildungsministerkonferenz Zahl der Schüler wächst in den kommenden Jahren
Stand: 09.11.2025 17:27 Uhr
Die Schülerzahl in Deutschland wächst nach aktuellen Berechnungen der Bildungsministerkonferenz bis zum Jahr 2032 weiter deutlich an – und geht danach zurück. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Nach veröffentlichten Prognosen der Kultusministerkonferenz (KMK) wächst die Schülerzahl von rund 11,2 Millionen im Jahr 2024 bis 2032 auf knapp 11,8 Millionen an. Das sind fast 600.000 zusätzliche Kinder und Jugendliche. Umgerechnet auf ganz Deutschland bedeutet das demnach rund 24.000 zusätzliche Klassen oder fast 1.200 neue Schulen.
Weniger Geburten, aber Zuwanderung
Nach dem vorläufigen Höchststand im Jahr 2032 wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler dann langsam wieder sinken, im Jahr 2040 mit rund 11,3 Millionen aber immer noch um 77.000 über dem Wert von 2024 liegen. Nachhaltige Auswirkungen auf den Rückgang der Schülerzahlen werden die geburtenschwächeren Jahrgänge haben, die nun ins Schulsystem eintreten.
Die Geburtenrate in Deutschland ist seit 2022 spürbar gesunken. Auf der anderen Seite wurde in der Gesamtprognose rund 230.000 Schülerinnen und Schüler ukrainischer Herkunft berücksichtigt. Die aktuellen Berechnungen nutzen die Länder demnach unter anderem für die Planung von Schulbauten, Personalbedarf und individuellen Fördermaßnahmen.
Es gibt aber große regionale Unterschiede. Während die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den westdeutschen Flächenländern erst im Jahr 2033 mit einem Plus von acht Prozent im Vergleich zu 2024 ihren Höchststand erreichen wird, werden die Schülerzahlen in den ostdeutschen Flächenländern bereits ab 2027 sinken.
Weniger Schüler im Osten und Stadtstaaten erwartet
Bis 2040 wird im Osten ein Minus von mehr als 16 Prozent erwartet. Auch in den Stadtstaaten wird bis zum Jahr 2040 ein Rückgang gegenüber 2024 um knapp fünf Prozent prognostiziert. Der Höchststand der Schülerzahlen wird hier voraussichtlich 2028 erreicht werden.
Die Schulstufen sind zeitlich versetzt betroffen. Die Primarstufe wird demnach bis 2040 um rund neun Prozent schrumpfen, während die Sekundarstufe II weiter wächst und 2040 ein Plus von fast zehn Prozent gegenüber 2024 verzeichnen wird. In der Sekundarstufe I ist der Höchststand 2031 mit knapp fünf Millionen Schülerinnen und Schülern erreicht, bevor die Zahlen wieder leicht zurückgehen und 2040 mit insgesamt rund 4,5 Millionen nur noch etwas mehr als zwei Prozent über dem Niveau von 2024 liegen.
Die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke), erklärte: „Wir müssen heute die Weichen stellen: mit ausreichend Lehrkräften, moderner Infrastruktur und einer zuverlässigen digitalen Ausstattung. Bildung ist die Grundlage für gesellschaftlichen Zusammenhalt und wirtschaftliche Zukunft.“









