Treffen von Mamdani und Trump „Wir waren uns in viel mehr einig, als ich dachte“
Stand: 22.11.2025 05:47 Uhr
Trump hatte Mamdani als „linksradikalen Irren“ bezeichnet, Mamdani seinerseits Trump als „Despoten“. Nun gab es das erste Treffen des US-Präsidenten mit dem künftigen Bürgermeister von New York. Da war der Ton völlig anders.
Ein erstes Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem künftigen New Yorker Bürgermeister Zohran Mamdani ist positiver verlaufen als im Vorfeld erwartet worden war. Das Treffen fand hinter verschlossenen Türen im Weißen Haus statt. Bei der anschließenden Pressekonferenz im Oval Office sagte Trump: „Wir waren uns in viel mehr einig, als ich dachte.“
Mamdani sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump: „Was ich am Präsidenten wirklich schätze, ist, dass sich unser Treffen nicht auf die Meinungsverschiedenheiten konzentriert hat, von denen es viele gibt, sondern auf das gemeinsame Ziel, den New Yorkern zu dienen.“ Sie hätten sich darauf verständigt, bei der Bekämpfung der Kriminalität und der Verbesserung der Bezahlbarkeit in der größten Stadt der USA zusammenzuarbeiten.
Zentrales Thema Lebenshaltungskosten
Die beiden politischen Gegner waren zuvor in allen zentralen politischen Fragen aneinandergeraten – von der Einwanderungspolitik bis hin zu Wirtschaftsfragen. Der Republikaner Trump hatte den Demokraten Mamdani als „linksradikalen Irren“, „Kommunisten“ und „Judenhasser“ bezeichnet, ohne dafür Belege anzuführen. Zudem drohte er der Stadt New York mit dem Entzug von Bundesmitteln, sollte Mamdani gewinnen.
Mamdani wiederum hatte Trump einen „Despoten“ genannt und sich selbst als „Donald Trumps schlimmsten Alptraum“ bezeichnet. Bei dem Treffen lachten beide über einige ihrer Beleidigungen.
Der dem linken Flügel der Demokraten zugerechnete Mamdani gilt als einer der Hoffnungsträger seiner zerstrittenen Partei. Er hatte die Wahl zum Bürgermeister der bevölkerungsreichsten Stadt der USA Anfang November gewonnen und tritt sein Amt am 1. Januar an.
Seinen Wahlsieg hatte er maßgeblich der Wut vieler Bürger über Inflation und steigende Lebenshaltungskosten zu verdanken. Auf dieses Thema hatte auch der Republikaner Trump im Präsidentschaftswahlkampf gesetzt. Er kann hier aber – rund zehn Monate nach Amtsantritt – keine nennenswerten Erfolge vorweisen.
Zustimmendes Nicken von Trump
Für Trump war der Auftritt mit Mamdani offenbar eine willkommene Gelegenheit, sein Image bei der Bekämpfung der hohen Lebenshaltungskosten in den USA zu korrigieren. Einige von Mamdanis Ideen seien „wirklich dieselben, die auch ich habe“, sagte Trump. Er zeigte sich offen für Mamdanis Pläne, mehr Wohnraum zu schaffen. „Die Leute wären überrascht, aber ich will dasselbe“, sagte er.
Mamdani – der mit gefalteten Händen neben dem sitzenden Präsidenten im Oval Office stand – erklärte, es sei bei dem Gespräch hinter verschlossenen Türen insbesondere um die finanziellen Belastungen im New Yorker Alltag gegangen. „Wir leben in der reichsten Stadt der Geschichte, und trotzdem kann sich jeder Fünfte nicht einmal eine Bahnfahrkarte für 2,90 Dollar leisten“, sagte Mamdani. Trump nickte wiederholt zustimmend, als Mamdani sprach.
Angst vor Einsatz der Nationalgarde
Dass es in Zukunft dennoch zu Auseinandersetzungen kommen könnte, dürfte allerdings beiden Politikern klar gewesen sein. In New York besteht etwa die Sorge, Trump könnte – wie zuletzt in anderen Städten – den Einsatz der Nationalgarde anordnen oder verstärkte Razzien und Festnahmen durch die Einwanderungsbehörde ICE unterstützen. Am Abend seines Wahlsieges hatte Mamdani betont, New York werde eine Stadt der Einwanderer bleiben.
Im Oval Office versicherten beide Seiten, man wolle bei der Sicherheit in der Millionenmetropole an einem Strang ziehen. Doch gerade dieses Thema machte wohl am deutlichsten, wo künftig Konfliktpotenzial liegen dürfte: Trump stempelt Migranten immer wieder pauschal als Kriminelle ab und erklärte auch jetzt, man müsse „bekannte Mörder und Drogenhändler“ aus der Stadt kriegen. Mamdani wiederum betonte, es gehe ihm darum, die Bevölkerung New Yorks zu schützen. Zugleich seien viele New Yorker über das Vorgehen der Bundesbehörden verunsichert.









