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Afghanisches Generalkonsulat: Datenschatz für die Taliban 

Suedpole. by Suedpole.
05:32:57 23. Oktober 2025
in Politik
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Afghanisches Generalkonsulat: Datenschatz für die Taliban 

Blick auf das Afghanische Generalkonsulat in Bonn.

exklusiv

Stand: 23.10.2025 06:00 Uhr

Mit der Übernahme des Generalkonsulats in Bonn sind den Taliban wohl sensible Daten in die Hände gefallen. Die Bundesregierung war nach ARD-Informationen gewarnt, ließ die Radikalislamisten aber gewähren.

Peter Hornung, NDR Philipp Eckstein

Patoni Teichmann ist wütend, denn sie hat es kommen sehen. Die aus Afghanistan stammende deutsche Ärztin und Menschenrechtsaktivistin hat seit Monaten versucht zu verhindern, dass die Taliban die afghanischen Auslandsvertretungen in Deutschland vollständig übernehmen. Während die Botschaft in Berlin und das afghanische Generalkonsulat München bereits von Vertretern geführt wird, die sich mit den Taliban arrangiert haben, hielt sich Bonn bis zuletzt auf Distanz zu den neuen Machthabern in Kabul.

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„Wir haben Petitionen und Offene Briefe an die Bundesregierung geschrieben und im Juli waren wir in Berlin und haben vor dem Auswärtigen Amt demonstriert“, sagt Teichmann. Doch selbst persönliche Gespräche hätten nichts genützt. Ihr wichtigstes Anliegen: die Übernahme des Generalkonsulats in Bonn zu stoppen – vergeblich.  

Diplomaten sollen Generalkonsulat auf Linie bringen

Am 3. Oktober fuhr der Diplomat Said Mustafa H., begleitet von einigen anderen Afghanen, im Liebfrauenweg im Bonner Stadtteil Ückesdorf vor. Mit einem Schlüssel gelangten die Männer in das Gebäude, das zu diesem Zeitpunkt verlassen ist.

Der bisherige Generalkonsul, Hamid Nangialay Kabiri, und seine 22 Mitarbeitenden hatten zwei Tage zuvor ihre Arbeit geschlossen niedergelegt und das Konsulat verlassen. In einem auf der Webseite des Konsulats veröffentlichten Video hatte Kabiri erklärt, er trete aus Protest gegen die Akkreditierung zweier Taliban durch die Bundesregierung zurück – eben jenes Said Mustafa H. und eines Kollegen.

Die beiden Diplomaten aus Kabul wurden laut Auswärtigem Amt „für die Wahrnehmung von Konsularaufgaben an der afghanischen Botschaft in Berlin bzw. am afghanischen Generalkonsulat in Bonn“ ins Land gelassen. Sie sollen durch ihre konsularische Arbeit Abschiebungen afghanischer Straftäter in ihr Heimatland unterstützen, wie Bundesinnenminister Alexander Dobrindt im ARD Interview der Woche erneut bestätigte.

Doch Said Mustafa H. hatte ganz offenbar noch eine weitere Aufgabe, die ihm die Taliban-Regierung mitgegeben hatte: Er sollte das Bonner Generalkonsulat führen und damit auf Linie bringen.

Daten könnten Oppositionelle in Gefahr bringen

Denn dieses unscheinbare Mehrfamilienhaus in dem Wohnviertel im Süden Bonns birgt aus Sicht der Taliban einen Schatz. Auf den Servern in Ückesdorf liegen die Daten zahlreicher afghanischen Botschaften und Generalkonsulate, die nicht mit den Radikalislamisten in Kabul kooperieren und die sich bislang gegen eine Vereinnahmung wehren: Einrichtungen in vielen europäischen Staaten, aber auch in Kanada und Australien.

An sich ein Kuriosum, denn sie sind Vertretungen eines Staates, den es so unter diesem Namen gar nicht mehr gibt: der Islamischen Republik Afghanistan, die faktisch mit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 aufhörte zu existieren. Afghanistan ist seither ein „Islamisches Emirat“, das aber lediglich von Russland als solches anerkannt ist.

In die Botschaften und Generalkonsulate, die der alten Islamischen Republik noch treu sind, gehen viele Afghaninnen und Afghanen, die seit 2021 aus ihrer Heimat geflohen waren, und auch jene, die vor den Taliban Angst haben oder schlicht nichts mit ihnen zu tun haben wollten. Hier bekamen diese Menschen Bescheinigungen, Pässe, Geburts- und Eheurkunden, Taufscheine. Hier, glaubten sie, seien ihre Daten sicher. Bis jetzt.  

Wenn die Taliban sich im Generalkonsulat Bonn nun Zugang zu den Servern verschaffen oder dies womöglich bereits getan haben, sind nicht nur Oppositionelle im Exil in Gefahr. Es sind vor allem deren Familien in Afghanistan, die Repressalien der Radikalislamisten fürchten müssen.

Der Taliban-Geheimdienst GDI setzt regelmäßig Regimekritiker unter Druck, indem er gegen deren Angehörige vorgeht. Und mittels der Bonner Daten lässt sich herausfinden, wer mit wem verwandt ist und wo in Afghanistan diese Menschen wohnen.  

Bundesregierung war vorgewarnt

Die Bundesregierung musste wissen, welche Risiken mit einer Übernahme des Generalkonsulats durch die Taliban verbunden sind – und zwar nicht nur wegen der Demonstrationen und Petitionen von Menschenrechtlerinnen wie Patoni Teichmann. Sondern auch durch zwei der ARD vorliegende vertrauliche Schreiben afghanischer Diplomaten.

Das erste stammt vom Februar 2025. Mehr als ein Dutzend afghanische Auslandsvertretungen, die noch nicht unter Kontrolle der Taliban stehen, warnten darin eindringlich vor möglichen Gefahren, sollte das Bonner Generalkonsulat an die Taliban übergeben werden. Die Warnung beziehen sich dabei explizit auf Afghaninnen und Afghanen nicht nur in Deutschland.  

Es gehe um Passdienste, um die Kommunikationsinfrastruktur der Auslandsvertretungen Afghanistans, in der sich „Millionen vertraulicher Korrespondenzen und Personalakten“ befänden, und digitale Plattformen „mit Unmengen dienstlicher und vertraulicher Daten afghanischer Bürgerinnen und Bürger in der EU und darüber hinaus“.

Die Kontrolle über die Daten der Konsulate „könnte es den Taliban ermöglichen, afghanische Flüchtlinge und Staatsbürger europäischer Staaten afghanischer Herkunft zu verfolgen, einzuschüchtern und zu bestrafen“, heißt es in dem dreiseitigen Papier.

Im Juli 2025 wiesen die afghanischen Diplomaten mit einem weiteren Schreiben erneut auf die Dringlichkeit ihres Anliegens hin. Doch diese Warnungen verhallten offenbar. Auch auf mehrfache Nachfrage antwortet das Auswärtige Amt auf Anfragen der ARD nur ausweichend. Allgemein heißt es lediglich, „Anfragen aus der Zivilgesellschaft und von anderer Seite zu diesen Belangen“ würden „zur Kenntnis“ genommen.

„Praktisch die Arbeit der Taliban gemacht“

Viel aktiver wurde das Auswärtige Amt dagegen, als es darum ging, den bisherigen Bonner Generalkonsul Kabiri loszuwerden. Der war nicht nur aus Protest gegen die Akkreditierung der zwei Taliban-Diplomaten gegangen. Nach ARD-Informationen war seine vom Auswärtigen Amt ausgestellte Diplomatenkarte zuletzt nicht mehr verlängert worden. Ihm fehlte damit eine gültige Akkreditierung in Deutschland, und so blieb Kabiri gar nichts anderes übrig, als aufzugeben. Auch Kontaktversuche Kabiris wurden vom Auswärtigen Amt abgeblockt.

Bemerkenswert: Das Auswärtige Amt erklärte zwar der ARD, die Bundesregierung habe „ein Interesse daran, dass die afghanischen Vertretungen in Deutschland weiterhin arbeitsfähig sind und von Personen geleitet werden, die bereits vor der Machtübernahme durch die Taliban akkreditiert wurden“ – eben Diplomaten wie der bisherige Bonner Generalkonsul Kabiri. Außerdem erkenne man die de-facto-Regierung Afghanistans, also die Taliban, weiterhin nicht an.

Der Generalkonsul sei jedoch vom Außenministerium in Kabul offiziell abberufen worden – und diese Abberufung wiederum sei „rechtlich bindend“, sagt das Auswärtige Amt.

Menschenrechtsaktivistin Patoni Teichmann kann das nicht verstehen. „Die Deutschen haben hier praktisch die Arbeit der Taliban gemacht“, sagt sie.

Neue Hausherren schaffen Fakten

Die neuen Hausherren im Generalkonsulat Bonn haben mittlerweile Fakten geschaffen. Es gibt bereits eine neue Homepage. Auffällig: Anders als bisher, gibt es dort keinerlei Hinweise mehr auf die „Islamische Republik Afghanistan“. Vielmehr präsentiert sich das Generalkonsulat Bonn jetzt optisch mit einem neuen Look, der offenkundig angelehnt ist am Auftritt des Taliban-geführten Außenministeriums in Kabul.

Darauf angesprochen heißt es aus dem Auswärtigen Amt, wie zuletzt mehrfach auf Anfragen der ARD, dass es mit der afghanischen Botschaft zu Statusfragen fortlaufend in Kontakt stehe und die Bundesregierung „der afghanischen Seite klar ihre Erwartung kommuniziert“ habe, dass „die Vertretungen weiterhin Titel sowie Insignien der Islamischen Republik Afghanistan verwenden“.

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