Gegen Chelsea in der Champions League FC Bayern startet die „Mission Titelgewinn“ erfolgreich
Stand: 18.09.2025 00:43 Uhr
Der FC Bayern hat zum Auftakt der Champions-League-Saison gegen den FC Chelsea mit einer starken Leistung gezeigt, dass der Klub zurecht als Titelkandidat gehandelt wird.
Der FC Bayern hat die erste Hürde in der neuen Champions-League-Ligaphase genommen und zeitgleich auch noch eine kleine Revanche für das verlorene „Finale dahoam“ aus dem Jahr 2012 genommen. Damals unterlag der FCB dem FC Chelsea im Münchner Stadion nach Elfmeterschießen mit 3:4 – eine der bittersten Niederlagen in der Vereinsgeschichte.
Bei der Neuauflage setzte sich die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany gegen die „Blues“ verdient mit 3:1 (2:1) durch. Es war ein nahezu perfekter Start der „Mission Titelgewinn“, die Kompany vor der Partie ausgerufen hatte, als er sagte: „Wir wollen die Champions League gewinnen. Es anderes Ziel gibt es nicht.“
Nie war ein Bayern-Spieler in der Champions League älter als Neuer
„Es ist gut, dass wir dieses Momentum genutzt haben und unser erstes Spiel so gestalten konnten. Chelsea ist keine Hausaufgabe, es ist schon eine Krönung, wie wir gespielt haben“, sagte Bayern-Torhüter Manuel Neuer, der nun mit 39 Jahren und 174 Tagen zum ältesten Spieler des FC Bayern in der Champions League avancierte und Lothar Matthäus (38 Jahre, 353 Tage) ablöste. Neuer stand schon 2012 im verlorenen Finale gegen Chelsea im Tor.
Nun gelang Neuer gegen diesen Gegner sein 100. Sieg in der europäischen Königsklasse. Nach Cristiano Ronaldo (115 Siege), seinem langjährigen Bayern-Mitspieler Thomas Müller (110) und Iker Casillas (101) ist Neuer der erst vierte Spieler, der diese Marke erreicht.
Chelsea anfangs mit Tempo – für die Bayern war das ein Problem
Dieser Erfolg war hart erarbeitet. Die Engländer legten äußerst selbstbewusst und druckvoll los und hatten bereits nach sechs Minuten die große Chance zur Führung, aber Verteidiger Konrad Laimer konnte den Schuss von Enzo Fernandez aus kurzer Torentfernung gerade noch blocken.
Der FC Chelsea hielt das Tempo hoch, die Münchner hatten sichtlich Probleme, sich darauf einzustellen. Einen Gegner auf solch einem hohen Niveau hatten sie in dieser Spielzeit noch nicht zu sehen bekommen, was dem Kompany-Team in der deutlich Anfangsphase anzumerken war.
Bayern mit Doppelschlag
Doch die Münchner zeigten wieder einmal ihre enorme Qualität und Widerstandsfähigkeit: Michael Olise nahm plötzlich Tempo auf der rechten Seite auf und passte den Ball scharf vor das Tor der Gäste. Verteidiger Trevoh Chalobah bekam sein Knie nicht mehr aus der Bahn und der Ball trudelte zum 1:0 über die Torlinie der Londoner (21. Minute).
Der Führungstreffer sorgte für viel Schwung bei den Gastgebern, die nun alles dafür taten, ihre Führung schnellstmöglich zu erhöhen. Und nur sechs Minuten später stand es bereits 2:0: Harry Kane wurde nach einer geschickten Drehung im Chelsea-Strafraum von Moises Caicedo umgerissen, der Bayern-Angreifer trat selbst zum Elfmeter an und erhöhte eiskalt.
Palmer mit trockenem Abschluss
Doch die Mannschaft von Trainer Enzo Maresca ließ sich davon wenig beeindrucken, blieb hartnäckig und nutzte gleich die nächste Unaufmerksamkeit der Münchner. Nach einem Ballverlust des FCB schaltete Chelsea blitzschnell um und Chelsea-Star Cole Palmer zirkelte den Ball aus elf Metern knochentrocken in den linken oberen Torwinkel zum 2:1 (29.).
Es hatte sich ein rasantes Spiel entwickelt, in dem Laimer und Olise in der Folge mit ihren Schüssen knapp scheiterten. Bayern-Torhüter Neuer bekam in der ersten Hälfte keine Aufgabe mehr gestellt.
Kane und Olise vergeben Großchancen
Zu Beginn der zweiten Hälfte lieferten sich beide Teams zunächst einen Abnutzungskampf im Mittelfeld und lauerten auf einen Fehler des Gegners. Und den machten die Gäste. Ungewöhnlich, dass Kane aus acht Metern – nach toller Vorarbeit von Laimer – an Torhüter Robert Sanchez (56.) scheiterte.
Und drei Minuten später vergab auch Olise – völlig freistehend aus zehn Metern und zentral vor dem Tor. Die Partie hätte schon früher zugunsten des FCB, der nun das klar bessere Team war, vorentschieden sein können.
Sieg verwaltet
Doch Kane wäre nicht Kane, wenn er auch die nächste Torchance vergeben hätte. Der 32-Jährige profitierte von einem hohen Ballgewinn von Serge Gnabry und zirkelte die Kugel flach und aus 16 Metern von halblinks in die rechte untere Torecke zum 3:1 (63.).
In der Folge verwalteten die Münchner die Führung souverän bis zum Ende, auch weil die Engländer nicht so auftraten, als glaubten sie daran, die Partie nochmal drehen zu können. „Wir haben heute ein Zeichen gesetzt und genau so wollen wir weitermachen“, sagte Bayern-Verteidiger Jonathan Tah der ARD.