In der Haut von Spielplangestaltern in der Daikin Handball-Bundesliga möchte man manchmal nicht stecken. Der Job ist auch mit kluger Software ab und zu eine Mammutaufgabe.
Vor allem wegen jedem letzten Sonntag im November. Dieser Tag macht Spielplan-Gestaltungen im gesamten Handball schwer.
Handball hat Problem mit Totensonntag
Dieses Jahr ist es am 23. November mal wieder so weit. Der Totensonntag steht immer am letzten Sonntag im November an, er zählt nicht zu den gesetzlichen Feiertagen. Aber sein Name fällt zumindest im Gesetz – zum Beispiel im Niedersächsischen Feiertagsgesetz unter § 6, Absatz 2 (ff), in dem unter anderen die Ausführung von Sportveranstaltungen geregelt werden soll.
Die verschiedenen Feiertagsgesetze der deutschen Bundesländer machen den Totensonntag zu einem sogenannten stillen Feiertag, für den variierende Einschränkungen gelten – auch im Sport bis runter in den Amateurbereich. Der Umgang mit diesem Tag ist nicht überall gleich.
In Nordrhein-Westfalen geht zwischen 5 und 18 Uhr, in Hamburg zwischen 6 und 17 Uhr, in Schleswig-Holstein zwischen 6 und 20 Uhr und in Niedersachsen den ganz Tag nichts. In Baden-Württemberg muss bis 11 Uhr vormittags (!) Ruhe sein, in Bayern gibt es keine Einschränkungen. Ausnahmeregelungen sind mancherorts Verhandlungssache.
Bei der Handball-Bundesliga (HBL) ist Andreas Wäschenbach für die Gestaltung der Spielpläne zuständig, auch ihm erlebt das Totensonntags-Problem jährlich eine Renaissance: „Wir kennen die Thematik und haben da immer ein Auge drauf.“
Die Spiele des betroffenen HBL-Spieltags sind bisher nicht öffentlich und zeitgenau terminiert. Es dreht sich um die 13. Runde der Spielzeit 25/26 unter anderen mit Partien wie MT Melsungen gegen SG Flensburg-Handewitt oder VfL Gummersbach gegen SC DHfK Leipzig.
Am Ende bleibt die Frage, ob Gesetze wirklich immer und überall gleich ihren Sinn und Zweck erfüllen. Das Feiertagsgesetz wirkt nicht mehr zeitgemäß. Ganz egal, in welchem deutschen Bundesland.