Der kommende elektrische Porsche Cayenne bietet innovative Funktionen wie drahtloses Laden. Doch bevor er in den Verkauf geht, muss er umfangreiche Tests über sich ergehen lassen.
- Bei der Entwicklung seines E-SUV Cayenne Electric setzt Porsche verstärkt auf Simulationen und Künstliche Intelligenz
- Aber natürlich testet Porsche den Wagen auch unter Alltagsbedingungen
- Diese bringen das bald erscheinende Elektroauto aktuell an seine Grenzen
Die offizielle Premiere feiert der Porsche Cayenne Electric – wenn alles glatt läuft – gegen Jahresende. Einen Vorgeschmack auf das elektrische SUV lieferte unlängst die IAA Mobility in München, wo Porsche etwa das kabellose Laden des Cayenne demonstrierte.
Vor dem offiziellen Marktstart, der definitiv ins Jahr 2026 fallen wird, stehen die finalen Testfahrten an. Diese finden auch virtuell, am Rechner im Rahmen von Simulationen statt. „Dieses Projekt war das erste, bei dem wir direkt von der digitalen Gesamtfahrzeugerprobung in die Vorserienfertigung übergegangen sind“, sagt Dr. Michael Steiner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Mitglied des Vorstandes, Forschung und Entwicklung bei Porsche.
Die sogenannte Baustufe, wie die in Einzelanfertigung aufgebauten Prototypen intern heißen, konnte entfallen: Rund 120 unter hohem Zeit- und Materialaufwand herzustellende Versuchsfahrzeuge wurden dabei weitgehend digital ersetzt. Bereits in der Konstruktionsphase schickte Porsche virtuelle Prototypen auf digitale Testrunden, um das Fahrverhalten zu erforschen und mögliche Fehler entdecken zu können.
Dabei kommt ein so genannter, neu entwickelter Verbundprüfstand von Porsche zum Einsatz. Die Entwickler und Ingenieurinnen können hier Komponenten wie Antrieb, Akku oder Ladesystem unter realistischen Bedingungen testen. Selbst so knifflige Dinge wie Reifenschlupf oder sich verändernde Asphaltdecken können derart simuliert werden.
Auch wenn der deutsche Autohersteller bei der Entwicklung stark auf Simulationen am Rechner sowie Künstliche Intelligenz (KI) setzt, sei der Faktor Mensch nicht wegzudenken. Eine besondere Herausforderung dabei sind Tests unter klimatisch anspruchsvollen Bedingungen, etwa in der Wüste bei 50 Grad Celsius oder im -35 Grad Celsius kalten Skandinavien. Hier müssen die aktuellen Vorserienmodelle beweisen, dass sie zuverlässig funktionieren, schnell laden und keine Überraschungen bereithalten.
Die Kombination aus digitaler Vorbereitung und realer Überprüfung in der Praxis habe laut Porsche beim Cayenne Electric zu einer um 20 Prozent verkürzten Entwicklungszeit gesorgt, die zugleich noch ressourcenschonender ist. Parallel zur rein elektrischen Variante wird es den Porsche Cayenne auch als Verbrenner geben. Weitere Neuigkeiten aus der Welt der Mobilität lest ihr an dieser Stelle.
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